Bergkirchweih 2013 – Resümee der Erlanger Polizei

Symbolbild Polizei

Nach 12 Tagen Festbetrieb ist die 258. Bergkirchweih zu Ende gegangen und die sogenannte Bergwache hat ihre Pforten geschlossen. Die Erlanger Polizei zieht nun Bilanz.

Zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben, die während der Festtage auf die Polizei zukamen, war eine besondere Einsatzorganisation erforderlich. Denn die erhöhten Sicherheitsanforderungen konnten nur durch die Beteiligung aller Erlanger Dienststellen sowie durch Unterstützungskräfte des Polizeipräsidium und der Bayerischen Bereitschaftspolizei bewältigt werden.

Die Berganalyse muss aus Sicht der Polizei heuer sehr differenziert betrachtet wer-den. Mit Beginn der Kirchweih einschließlich Pfingstmontag war eine Steigerung der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 21% feststellbar. Das schlechte Wetter in der zweiten Hälfte der Kirchweih hat dafür gesorgt, dass die Gesamtdelikte um 7% zurückgegangen sind. Im Vorjahr wurden 435 Delikte zur Anzeige gebracht, dem stehen heuer 406 gegenüber.

Die Anzahl der gefährlichen Körperverletzungen (25) ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei zurückgegangen. Allerdings wurde in 8 Fällen (Vorjahr 3) – mit zum Teil gravierenden Folgen für die Opfer – der Maßkrug als Wurf- oder Schlagmittel eingesetzt. Drei Personen mussten mit schweren Gesichts- bzw. Armverletzungen in der Klinik behandelt werden. In einem weiteren Fall soll ein Schlagring zum Einsatz gekommen sein.

Die einfachen Körperverletzungen erreichten mit 61 den Stand des Vorjahres.

Aus Sicht der Polizei musste eine erhöhte Aggressionsbereitschaft gegenüber den einschreitenden Beamten festgestellt werden. Die Nichtbefolgung polizeilicher Weisungen, ausgesprochen wüste Beleidigungen und sieben Widerstandhandlungen bei der Durchsetzung von Maßnahmen (Vorjahr 3) sind die unerfreulichen Begleiterscheinungen der Bergkirchweih 2013.

Während der Kirchweih ereigneten sich drei sexuell motivierte Übergriffe zum Nachteil von jungen Frauen.

42 Fahrraddiebstähle wurden zur Anzeige gebracht, einer mehr als beim Berg 2012.

Eine deutliche Steigerung ist in dem Bereich Taschendiebstahl, Diebstahl aus Handtasche festzustellen. 47 Delikte wurden hier zur Anzeige gebracht. Im Vorjahr waren es noch 33 Fälle. Trotz wiederholter polizeilicher Warnhinweise und einem Präventionsstand an der Bergstraße war festzustellen, dass viele Bergbesucher es den Die-ben allzu leicht machten und ihre Wertsachen teilweise sogar unbeaufsichtigt ablegten.

Erfreulicherweise waren die Alkoholunfälle mit 4 im Verhältnis zu 10 im Vorjahr rückläufig. 50 (Vorjahr 65) Verkehrsteilnehmer mussten wegen Trunkenheit im Straßen-verkehr beanstandet werden. 48 (Vorjahr 52) waren mit dem Fahrrad unterwegs.

Auch bei den Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen gehörte der Berg 2013 eher zu den unauffälligen. 18 Fälle waren hier zu verzeichnen, im Vergleich zu 58 im Vor-jahr.

Bei der Mehrzahl der registrierten Straftaten musste ein hoher Alkoholisierungsgrad festgestellt werden. Der Spitzenwert lag bei 2,6 Promille. Die Gruppe der Jugendlichen verhielt sich erfreulicherweise verhältnismäßig unauffällig. Fünfzehn Mal wurden Kinder und Jugendliche aufgegriffen und ihren Eltern zur „Nachbetreuung“ überstellt.

Die Gruppe der Erwachsenen stellte den Hauptanteil im Bereich der Tatverdächtigen dar. Nach einer ersten Analyse haben ca. 70% der von polizeilichen Maßnahmen Betroffenen keinen Wohnsitz in Erlangen.

Wie in den Vorjahren beschäftigte der „After-Berg“ die Polizei deutlich stärker als das Festgelände selbst: Von der Bergwache wurden 119 Anzeigen aufgenommen. Dem gegenüber mussten im Innenstadtbereich 287 Vorgänge mit Veranstaltungsbezug bearbeitet werden.