Brose Baskets: Brose Baskets gehen 1:0 in Führung

Klar und eindeutig las sich das Ergebnis des ersten Playoff-Viertelfinals zwischen den Brose Baskets und Phoenix Hagen, welches die Oberfranken mit 99:74 (48:43) für sich entschieden. Allerdings hatten die Bamberger nach starkem Beginn in den beiden mittleren Abschnitten die Zügel etwas schleifen lassen und erst durch ein 37:10 im letzten Viertel den Erfolg sichern können.

White, Bell, Hess, Gordon und Gregory begannen für Hagen im ersten Playoffspiel seit dem Aufstieg im Jahr 2009, Chris Fleming setzte auf Renfroe, Gavel, Jacobsen, Ford und Zirbes. Mit Tempo und einem erfolgreichen Gregory-Sprungwurf eröffneten die Gäste das Spiel, für Bamberg war Zirbes die erste Option in der Offensive mit dem 2:2-Ausgleich nach Foul von Gregory. Hagen ließ in der Folge einige gute Chancen am Bamberger Korb aus, während die Oberfranken in der Offensive den Turbo zündeten. 10:2 hieß es nach nicht einmal drei Minuten, als Ingo Freyer seine erste Auszeit nahm, weil Gavel, Jacobsen und Renfroe gepunktet hatten. Zwei starke Szenen von Jacobsen ließen die Führung sogar auf 15:2 anwachsen, ehe Bell nach über drei Minuten wieder für das Team aus NRW punkten konnte. Auch Sharrod Ford brachte sich nun offensiv ein, bis auf 23:6 stockte er das Polster auf. Immer wieder konnten die Brose Baskets die erste Verteidigungslinie durchbrechen und sich freie Wurfchancen erarbeiten, waren hinten gegen die energischen Penetrationen zur Mitte allerdings nicht immer gewappnet. Weil die Gastmannschaft aber noch sichtlich nervös im Abschluss agierte, sah es nach den ersten zehn Minuten beim 30:14 bestens für die Hausherren aus.

10/15 gegenüber 6/20 lasen sich die Wurfquoten zu Beginn der zweiten zehn Minuten, 88 Prozent aus dem Zweierbereich standen dabei für den Titelverteidiger zu Buche. Dessen Vorsprung schmolz aber zunächst einmal dahin, weil man im Angriff keine guten Lösungen mehr fand, während Hagen seine Chancen nun besser nutzte und sich im Offensivrebound hellwach präsentierte. Bell verkürzte durch zwei Dreier auf unter zehn Zähler Differenz, ehe es die Domstädter verstanden, wieder ihre Längenvorteile am Brett in die Waagschale zu werfen. Hagen hatte inzwischen jedoch offenbar Gefallen am Distanzwurf gefunden, Bamberg hingegen ließ die volle Konzentration und Wachsamkeit der Anfangsminuten vermissen. Sofort bestraften Gregory und Bell dies mit zwei weiteren Erfolgen von außen, was eine Auszeit nach sich zog. Auch danach blieb der Gast aber das energiegeladenere Team und verkürzte folgerichtig bis zur Pause auf 48:43.

Mit elf Punkten Differenz war der zweite Abschnitt an die Gäste gegangen, denen die Brose Baskets nicht mehr mit der nötigen Intensität entgegengetreten waren. Ob die Nachricht, dass ein Nachlassen gegen die Feuervögel umgehend bestraft wird, bei den Franken angekommen war, sollte sich im dritten Abschnitt zeigen. White nahm das Geschenk zweier Freiwürfe nicht an, Ford punktete zum 50:43. Hess konnte Ford mit viel Cleverness das dritte Foul anhängen und versuchte anschließend auch, Boki Nachbar aus der Fassung zu bringen, Bamberg blieb aber zunächst unbeeindruckt und setzte sich wieder zweistellig auf 58:45 ab. Man verpasste es in den Folgeminuten jedoch, sich weiter abzusetzen, ließ eine Vielzahl Gelegenheiten zum erfolgreichen Abschluss ungenutzt. Renfroe verlegte unmittelbar am Ring, Neumann verpasste von der Freiwurflinie und Nachbar nahm es mit dem Zielen auch nicht allzu genau. Hagen ließ sich nicht lange bitten, kam durch die starken Dorris und Wendt wieder in Schlagdistanz, ehe Lodwick per Dreier ausglich und White pünktlich zum Ende des dritten Viertels auf 62:64 stellte.

30 Punkte in den ersten zehn Minuten, nur 32 in den folgenden 20 hatten die Bamberger erzielt, die sich durch Gavel und Tadda zweimal die Führung zurückholten und durch Nachbar schließlich auf 71:66 ausbauten. Tadda gab mit seinem Einsatz nun die Richtung vor, wurde nach einem Ballgewinn per “Notbremse“ von White gestoppt, was ein unsportliches Foul nach sich zog. Beide Freiwürfe landeten im Korb, ebenso der folgende Angriff und ein weiterer Dreier von Renfroe: Innerhalb von drei Minuten hatte man per 16:2-Lauf den Rückstand in eine 78:66-Führung verwandeln können. Aus einer Auszeit kommend antwortete Hagen mit fünf schnellen Punkten durch Bell und Wendt, doch die Brose Baskets blieben am Drücker und erzielten weitere elf Zähler in Serie zum 89:71. Die Partie war damit entschieden, der erste Sieg durch eine herausragende Vorstellung im ersten und vierten Abschnitt unter Dach und Fach gebracht.

Spiel 2 der Serie findet nun am kommenden Donnerstag in Hagen statt. Jump ist um 13:05 Uhr. SPORT1 überträgt live.

Brose Baskets: Ford (18), Nachbar (16), Tadda (13), Gavel (12), Renfroe (12), Zirbes (10), Jacobsen (8), Neumann (8), Goldsberry (2), Schmidt
Phoenix Hagen: Bell (17), Wendt (16), Gregory (11), White (11), Dorris (9), Gordon (5), Lodwick (3), Kruel (2)