Bamberger Grüne: "Die Diskussion um die Windkraft versachlichen"
Arbeitskreis Energie sucht den Dialog – Ortsbegehung im zukünftigen Windpark Trabelsdorf
Dass sich in Oberfranken und auch im Landkreis Bamberg Windkraftanlagen durchaus wirtschaftlich betreiben lassen, machte Prof. Dr. Thomas Foken von der Universität Bayreuth bei einer Ortsbegehung auf dem Gebiet des zukünftigen Windparks Trabelsdorf deutlich. Etwa 6 m/s bläst der Wind hier auf den Höhen zwischen den Gemarkungen Priesendorf und Viereth-Trunstadt. „Neben dem Albtrauf eine der besten Lagen im Landkreis Bamberg,“ konstatierte Foken. Eingeladen zu dem Ortstermin hatte der von den Grünen in Bamberg Stadt und Land ins Leben gerufene Arbeitskreis Energie. Gekommen waren unter anderem auch die Priesendorfer Bürgermeisterin Maria Beck sowie der neue Leiter der Regionalwerke Bamberg, Hubert Treml-Franz.
Nach Roland Lösels Vorstellung des Projektes mit seinen vier Windrädern, die in naher Zukunft als Bürgerwindpark Gelegenheit zur Beteiligung aller aus den umliegenden Gemeinden bieten sollen, machte Thomas Foken in seinen Ausführung deutlich, dass die günstige Lage der Windräder sicherstelle, dass es zu keinem Schattenwurf oder gar Disco-Effekt komme. Lediglich das östlichste der vier Windräder könne im Winter theoretisch an wenigen Tagen Schatten nach Weiher werfen, was aber wohl kaum vorkommen werde, da Wintertage mit stärkerem Wind in der Regel bewölkt seien. Auch eine Schallausbreitung von den Windrädern her sei auszuschließen. Das Grundgeräusch der Landschaft etwa durch Blätterrauschen sei schon lauter, sagte Foken und trat so den Einwänden derer entgegen, die sich nun neuerdings gerade in Weiher gegen die Windräder stellten.
Bürgermeisterin Maria Beck und Grünen-Stadtrat Peter Gack betonten gleichermaßen, man könne sich hier in Trabelsdorf glücklich schätzen, dass ein Investor aus dem Gemeindegebiet die Sache in die Hand genommen habe. „Die Energiewende steht auch in der Region Bamberg vor enormen Herausforderungen,“ stellte Gack klar. „Wir werden noch weitere Windparks brauchen, wenn wir das unisono von Stadtrat und Kreistag beschlossene Ziel, bis 2015 mindestens zehn Prozent unseres Strombedarfs aus der Windkraft zu beziehen, erreichen wollen.“ Derzeit liege der Anteil der Windenergie bei gerade einmal 1,6 Prozent.
Die allerorten entstehenden Initiativen gegen die Windkraft seien Anlass gewesen, den Arbeitskreis Energie zu gründen, sagte der Kreisvorsitzende der Grünen Andreas Lösche. Zwar sei der Arbeitskreis durch die Grünen in Stadt und Land initiiert worden, er sei aber eine offene Gruppe mit Vertretern aus der Branche ebenso wie mit Fachleuten und Vertretern der Umweltverbände. „Wir wollen zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen,“ sagte Lösche und „nehmen die Befürchtungen der Bürger ernst.“ Deshalb wolle man von Seiten des Arbeitskreises „mit denen, die der Windkraft skeptisch gegenüber stehen, in einen Dialog treten.“
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