Oberfränkische Industrie stellt 2.100 Mitarbeiter ein

Exportquote steigt auf neues Allzeithoch

Auf ein recht gutes Jahr kann die oberfränkische Industrie zurückblicken. Der Umsatz stieg laut Angaben der IHK für Oberfranken Bayreuth 2012 gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 19,6 Mrd. Euro, auch die Zahl der Mitarbeiter entwickelte sich positiv. Hier ist ein Zuwachs um 2 Prozent auf 105.460 zu verzeichnen.

Gerade über den Beschäftigtenanstieg zeigte sich IHK-Präsident Heribert Trunk erfreut, da er fast alle Branchen umfasste. „Insgesamt nahm die Zahl der Industriebeschäftigten im abgelaufenen Jahr um knapp 2.100 Personen zu“, so Trunk. „Vor allem die Kfz-Zulieferer, die Hersteller von Glas- und Keramikprodukten, Steinen und Erden sowie die Hersteller von elektronischen und optischen Geräten haben Neueinstellungen vorgenommen.“ Lediglich die chemische Industrie und das Textilgewerbe hätten ihre Beschäftigtenzahl reduziert. Wichtigster Arbeitgeber bleibt der Maschinenbau mit 23.362 Mitarbeitern, gefolgt von der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie mit 14.947 Beschäftigten. In der Statistik sind nur Unternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern erfasst, tatsächlich liegen Beschäftigten- und Umsatzzahl höher, wie Peter Belina, Konjunkturreferent der IHK, erläutert.

Industrie wächst dank Exportzuwachs

Die Umsatzentwicklung verlief unterschiedlich. Während die Kfz-Zulieferer und Getränkehersteller beim Umsatz um mehr als 10 Prozent zulegten, verzeichneten vor allem die Leder- und Textilindustrie Umsatzrückgänge. Umsatzkrösus ist der Maschinenbau mit 3,8 Mrd. Euro, gefolgt von der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie mit 2,4 Mrd. Euro und den Herstellern im Bereich Optik und Elektronik mit 2,3 Mrd. Euro. „Die oberfränkische Industrie legte in erster Linie beim Export zu“, so Trunk. Die Exportquote stieg erneut und erreicht mit 46,5 Prozent einen historischen Höchststand. Trunk: „Berücksichtigt man, dass etwa die Kfz-Zulieferer viele deutsche Fahrzeughersteller beliefern, die ihrerseits exportieren, verdankt Oberfranken inzwischen jeden zweiten Industriearbeitsplatz dem Export.“ Besonders hoch sei die Exportquote im Bereich Optik und Elektronik mit 78 Prozent sowie in der chemischen Industrie und im Maschinenbau mit über 60 Prozent.

Wachstum schwächt sich ab

In den letzten Monaten des Jahres hat sich das Wachstum etwas abgeschwächt. Verzeichnete die Industrie im ersten Quartal noch einen Beschäftigtenzuwachs von 3,4 Prozent, waren es im vierten Quartal nur noch 0,6 Prozent, teilt die Industrie- und Handelskammer mit. Beim Umsatz verzeichnete die Industrie im vierten Quartal sogar einen leichten Rückgang, was in erster Linie auf einen schwächelnden Inlandsabsatz zurückzuführen war.