Forchheimer CSU-Stadtratsfraktion informierte sich im Katharinenspital

Aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen bleiben aus kommunaler Perspektive wichtig und spannend

Auf Initiative ihres Vorsitzenden Udo Schönfelder sowie ihrer Sprecherin im Stiftungsausschuss, Mathilde Hartmann, informierte sich die erweiterte CSU-Stadtratsfraktion im Katharinenspital über aktuelle Trends und Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Schönfelder unterstrich einleitend die Wichtigkeit des kommunalen Gesundheitswesens und beleuchtete die in mehrfacher Hinsicht erfreuliche Entwicklung des Klinikums Forchheim. „Die Perspektiven des Ärztehauses, weiterer regionaler Kooperationsmodelle sowie absehbare Entwicklungen des demographischen Wandels seien für die Gesundheitsversorgung vor Ort von entscheidender Bedeutung.“, so Schönfelder. Er gratulierte Bürgermeister Franz Streit zur einstimmigen Wiederwahl zum Vorsitzenden des Klinik-Fördervereins.

Mathilde Hartmann betonte, „dass die Verwaltung sehr ordentlich unterwegs sei, dass vor allem aber das medizinische und pflegerische Personal für das Image sowie für die Einnahmen verantwortlich seien.“ Hierfür müsse man allen Beteiligten sehr danken. „Mögliche Ausgaben müssten im Vorfeld durch den medizinischen Bereich erst verdient werden“, so Hartmann. Die Entwicklungen auf der „Gesundheitsinsel“ seien sehr erfreulich, man könne jedoch – ggf. auch vor Ort – noch weitere innovative Lösungen andenken hinsichtlich des Umgangs mit Demenzkranken oder zur Kurzzeitpflege.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Ausführungen von OB Franz Stumpf, der als Vorsitzender der Bayerischen Krankenhausgesellschaft fachkundig aus erster Hand informierte. Beeindruckend, so Stumpf, sei der nunmehr über viele Jahre andauernde Rückzug von Krankenhäusern und Bettenkapazitäten. Auch die Verweildauern gingen zurück. Bemerkenswert sei allerdings, dass die Bettenauslastung bei privaten Krankenhäusern niedriger sei, als bei öffentlichen. Handlungsbedarf – bis hin zu einer Bundesratsinitiative – gebe es bei der sog. TVÖD-Schere: Kliniken erhielten derzeit jährlich höhere Finanzmittel in Höhe von etwa 1,7 %, Lohn- und auch Sachkosten würden jedoch seit Jahren stärker steigen. Dies würde auf Dauer nicht gut gehen, „aus diesem Hamsterrad müsse man raus“ so Stumpf. Wesentliche Einflüsse kämen, so Stumpf, derzeit von einer zunehmenden ambulanten Versorgung und der Kostensteigerung, die sich aus dem medizinischen Fortschritt ergeben.

Detaillierte Einblicke gab Stumpf den interessierten Mitgliedern hinsichtlich innovativer Kooperationsmodellen. Anhand von Beispielen aus Hessen, der Nordostoberpfalz, Rosenheim oder Nordwestoberfranken beschrieb er, unter welchen rechtlichen und wirtschaftlichen Konstrukten vor Ort versucht werde, die Klinikversorgung unter Kosten- und Qualitätsaspekten sicherzustellen.

Zwei Aspekte seien bei entsprechenden Weiterentwicklungen – auch vor Ort – von grundsätzlicher Bedeutung: Zum einen die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation möglicher Kooperationspartner, zum anderen die Analyse der fachlichen Leistungsprofile bzw. deren künftiger Optimierungsansätze. Hierbei unterstrich er die durchaus bemerkenswerten Perspektiven der Altersmedizin. Fachliche Schwerpunktsetzungen sowie Kooperationen in Bereichen wie der Fortbildungen seien grundsätzlich sinnvoll.

Im Rahmen der abschließenden Diskussion unterstrich die ehemalige Bürgermeisterin Maria Wagner die Notwendigkeit der sorgfältigen Weiterplanung des Katharinenspitals. Auch die Sichererstellung der Arztversorgung in den Stadtteilen oder attraktive Angebote zur Prävention und Gesundheitsvorsorge bleiben Ziele der CSU-Stadtratsfraktion, so deren einhellige Positionierung.