Linksjugend Bamberg: "Kein Werben für's Morden und Sterben"

Pressemitteilung zur Kundgebung gegen Werbemaßnahmen der Bundeswehr

Am Donnerstag, den 31. Januar wird die Bundeswehr beim Berufsseminar der Graf-Stauffenberg-Schule Nachwuchs werben und mehr Akzeptanz ihrer Auslandseinsätze in allen möglichen Teilen der Welt zu erlangen. Auf einen inoffiziellen Brief und eine öffentliche Pressemitteilung gab die Schulleitung keine Antwort. Erst auf telefonische Nachfrage, wurde uns zu verstehen gegeben, dass unserer Protest „in Kauf“ genommen werde und niemand bereit sei die BundeswehrverteterInnen wieder auszuladen. Darum sehen wir uns gezwungen zeitgleich zum Berufsseminar vor der Schule eine Gegenkundgebung abzuhalten.

Bundeswehr-Werbefeldzug stoppen!

Seit der Abschaffung der Wehrpflicht gewinnt die Nachwuchswerbung immer mehr an Bedeutung. Systematisch versuchen die deutschen Streitkräfte ihren Einfluss an Schulen auszubauen.

Es bestehen Kooperationsabkommen mit diversen Bundesländern, u. a. mit Bayern seit Juni 2010. Dies beinhaltet die Einbindung der Jugendoffiziere in die Lehrerausbildung mit Veranstaltungen für ReferendarInnen, mit Jahr für Jahr steigenden TeilnehmerInnenzahlen.

Außerdem stellt die Bundeswehr Unterrichtsmaterialien und mehrtägige Seminare für SchülerInnen (z.B. Pol&IS, Politik und Internationale Sicherheit), in dem immer wieder die Alternativlosigkeit von Militäreinsätzen propagiert und für ein besseres Image der Bundeswehr geworben wird. Unterm Strich dient dies einer Militarisierung des Bildungswesens und langfristig auch der Gesellschaft. Militarismus ist aber keine ehrenwertes Ideal, sondern ist verbunden mit Elitarismus, Rassismus und Nationalismus ein Fundament für verheerende Kriege!

Gegen Demokraten helfen nur Soldaten!

Die Bundeswehr als Verteidigerin unserer Freiheit zeigt immer wieder im Inneren und im Äußeren, „oben“ wie auch „unten“ in der Befehlshierarchie ein fragwürdiges Verständnis von Demokratie und Rechtsstaat. Die unvergessene Bombadierung eines Tanklasters in Afghanistan, der fast hundert Menschenleben forderte, bedeutete für Oberst Klein statt einem Gerichtsverfahren eine Beförderung. In diesem Sinne werden in der Gegenwart neue Variationen des Eisernen Kreuzes verliehen und auch dadurch der Umgang mit der Geschichte der Bundeswehr ad absurdum geführt.

Kasernen werden nach Wehrmachtsspitzen, wie dem „Wüstenfuchs“ Erwin Rommel benannt und bei Kasernenbesichtigungen dürfen auf Nachbauten von Städten aus dem Kosovo geschossen werden.

Die „einfachen“ SoldatInnen „glänzen“ mit Leichenschändung in Afghanistan und Holocaustrelativierung. Wenn SoldatInnen doch mal rechtsstaatliche Bedenken haben, z.B. bei der Unterstützung der US-Armee im Irakkrieg, werden diese von der Führungsebene ignoriert und mit neuen Befehlen umgangen. Zeitgleich baut die Bundeswehr ein Gefechtsübungszentrum, um Häuserkämpfe zu üben und die Gerichte lassen Bundeswehreinsätze im Inneren bedingt zu. Das Militär wird zu einem immer stärken der Teil der Gesellschaft. Wir rufen zum Widerstand gegen diese fortschreitende Militarisierung auf.

Kommt am 31. Januar um 16:30 Uhr zur Kundgebung vor der Graf-Stauffenberg-Schule gegen die die Bundeswehr in Bildungseinrichtungen, Militarisierung des Gemeinwesens, für Zivilklauseln, Abrüstung und für Internationalismus!

http://linksjugendsolidbamberg.blogsport.de/2013/01/25/kein-werben-fuers-morden-und-sterben/#more-77