Brose Baskets: 96:75-Sieg gegen die s.Oliver Baskets

Zweites Frankenderby, zweiter Sieg für die Brose Baskets: In einer nach ausgeglichener Anfangsphase einseitigen Begegnungen behielten die Bamberger vor 6.800 Zuschauern in der ausverkauften Stechert Arena gegen den unterfränkischen Nachbarn s.Oliver Baskets aus Würzburg klar mit 96:75 (55:28) die Oberhand. Topscorer der Oberfranken, bei denen Jeremiah Massey ein starkes Debüt feierte, war Bostjan Nachbar (20 Punkte).

Aufgrund des Fehlens von Anton Gavel und Sharrod Ford hatte Chris Fleming seine Startformation erneut umbauen müssen: Neben Goldsberry, Jacobsen und Zirbes nahmen Gipson und Nachbar die frei gewordenen Plätze ein. Würzburg begann mit Anderson, McKinney, King, Boone und McIntosh, der die ersten Zähler der Partie markierte. Überhaupt sah die Anfangsphase leichte Vorteile für die Würzburger, die mit 5:6 in Front lagen, als Bambergs Headcoach nach zwei vermeidbaren Ballverlusten, einfachen Punkten des Gegners und drei gespielten Minuten zur ersten Auszeit bat. Sein Team tat sich zunächst jedoch weiter schwer gegen die engagierte Verteidigung der Unterfranken, die in den nächsten 120 Sekunden aber auch nur einmal erfolgreich abschließen konnten. Treffer von Nachbar und Zirbes, der den früheren Bamberger McNaughton ins Leere laufen ließ, veranlassten dann auch Gäste-Trainer Marcel Schröder zu einer Reaktion, den sich entwickelnden Spielrhythmus des Meisters konnte er damit jedoch nicht stören. 22:15 hieß es, als Jeremiah Massey erstmals das Parkett der ausverkauften Stechert Arena betrat. Die ersten 48 Sekunden des aus Russland gekommenen Power Forwards im Bamberger Trikot brachten allerdings keine Ergebnisveränderung.

Das änderte sich mit Beginn des zweiten Viertels, das Massey mit viel Zug zum Korb erfolgreich einläutete. Acht Ballverluste in nicht einmal neun Minuten effektiver Spielzeit dürften das Hauptthema der anschließenden Ansprache von Schröder gewesen sein, nachdem Ogilvy trotz Foul per Dunk zum 26:15 abgeschlossen hatte. Der Bonusfreiwurf des irisch-australischen Centers und ein Dreier von Massey schraubten das Zwischenresultat in zweistellige Regionen (30:17), mit guter Verteidigung und klugem Passspiel drückten die Gastgeber der Partie mittlerweile ihren Stempel auf. Exemplarisch für das unglückliche Agieren der s.Oliver Baskets in dieser Phase stand das dritte Foul von Anderson, der Nachbar bei der Sicherung des Defensivrebounds ohne Not auf die Hände schlug. Auf der anderen Seite musste Gipson nach einer Situation abseits des Balls angeschlagen vom Feld, seine Teamkollegen bestimmten unterdessen weiter klar das Geschehen. Von der Freiwurflinie stellte Nationalspieler Zirbes zweieinhalb Minuten vor der Pause auf 45:23, gefolgt von den Punkten elf bis 18 von Nachbar. Beim Stand von 55:28 erlöste die Halbzeitsirene dann zumindest vorläufig die überfordert wirkenden Würzburger.

32 Punkte hatte die Differenz in der Arena nach den ersten beiden Aktionen der zweiten Hälfte lange nicht mehr betragen, womit auch klar war, wer auch nach dem Seitenwechsel den besseren Start erwischte. Wieder mit Gipson auf dem Parkett, setzten die Bamberger ihren Lauf fort, leisteten sich aber auch die eine oder andere Ungenauigkeit. Das mehr als komortable Polster des Meister hatte Mitte des dritten Durchgangs dennoch Bestand (68:36), weil die s.Oliver Baskets trotz der kurzen, aber wohl nachdrücklichen Kabinenansprache nicht in die Partie fanden. McIntosh, mit neun Zählern bis dato bester Werfer der Gäste, saß mit vier persönlichen Fouls auf der Bank, auf den großen Positionen machten die klar unterlegenen Unterfranken kaum einen Stich. Somit waren es meist Einzelleistungen, die dafür sorgten, dass sich Defizit bei 30 Punkten einpendelte. Zur letzten Viertelpause waren es dann “nur“ noch 23 Punkte, die beide Teams trennten, weil Bamberg das Energielevel mit der klaren Führung im Rücken etwas nach unten schraubte, während sich der Vorjahreshalbfinalist aufschwang, das Resultat noch etwas zu korrigieren.

Die Frage nach dem Sieger des zweiten fränkischen Derbys in der Beko BBL war freilich längst geklärt, so dass es für die Brose Baskets im Schlussviertel eigentlich nur noch darum ging, mit Blick auf das Euroleague-Auswärtsspiel in Moskau am Donnerstag die richtige Dosierung bei den Einsatzzeiten zu finden. Würzburg profitierte davon und kam sechs Minuten vor Schluss durch McNaughton wieder unter die 20-Punkte-Grenze (79:60). So plätscherte die Begegnung dahin, deren letzte zwei Minuten Fleming mit vier Deutschen (Schmidt, Rockmann, Tadda und Richter) sowie Debütant Massey bestritt. Letzterer stellte von der Freiwurflinie den 96:75-Endstand her, nachdem sich zuvor Johannes Richter mit seinen ersten Bundesliga-Punkten in die Statistik eingetragen hatte.

Weiter geht es für die Brose Baskets nun mit einem Auswärtsspiel in der Euroleague. Am 10. Dezember (17:00 Uhr deutscher Zeit) ist man bei CSKA Moskau zu Gast. Das Spiel wird live auf SPORT1+ und auf www.sport1.de im kostenpflichtigen Livestream übertragen.

Brose Baskets: Nachbar (20), Ogilvy (14), Zirbes (13), Gipson (12), Massey (12), Jacobsen (9), Tadda (7), Schmidt (4), Goldsberry (3), Schmidt (3), Richter (2), Neumann, Rockmann
s.Oliver Baskets: King (15), McKinney (11), Anderson (10), Boone (9), McIntosh (9), Clay (8), McNaughton (7), Stuckey (6), Henneberger, Pigram