Kunst- und Kulturverein Kirchehrenbach veranstaltete Lesung
Deutschstunde im Gasthaus Sponsel
“Deutsche Sprache – schwere lustige Sprache“ war das Thema der Lesung von Jürgen Leuchauer bei den Kulturwochen des Kunst- und Kulturvereins Kirchehrenbach am 27. November 2024. Mit viel Wortwitz und fundiertem Dialektwissen führt er seine Zuhörer sarkastisch in die höheren Sphären und gleichzeitig in die tiefen Abgründe der fränkischen Mundart ein.
Fränkisch ist geprägt von seinen sprachlichen Gegensätzlichkeiten „gscheid bläid“ oder „furchbar schäi“, oder wenn der Ehemann zu seiner Frau sagt „etz auf der Autobahn kannst langsam a weng schneller fahrn“. Zu diesem Thema reicht es jetzt, „des wor alles a weng viel“.
Aber auch die deutsche Hochsprache hat so ihre Eigenheiten.
Was ist, wenn ein Stehgeiger sitzt, oder wenn er einen Sitzen hat. Ich habe gehört, das gehört sich nicht. Man kann laut los lachen, aber auch lautlos lachen. Wenn ein Facharbeiter für Montage gesucht wird, hat er dann Dienstag bis Freitag arbeitsfrei? Jürgen Leuchauer hat den Leuten sehr genau zugehört, wenn er nach einer abgebrochenen Diät bemerkt „ich habe das Hungern satt“. Wenn die Wurst so dick wie das Brot ist, ist es eigentlich wurst wie dick das Brot ist.
Muttersprache deutsch hat so ihre Tücken. Für Nicht-Muttersprachler wird es jetzt noch schwieriger wenn sie die neuen gendergerechten Regeln beachten sollen. Bei Jürgen Leuchauer als gelernten Schriftsetzer sträuben sich die Haare wenn er statt Bürgersteig Bürger*innensteig oder aus dem Salzstreuer eine Salzstreuer*in machen soll. Wird im Wirtshaus aus dem alkoholfreien Radler dann eine alkoholfreie Radler*in.
In diesem Sinn Waidmannsheil, oh Entschuldigung heute muss es ja Waidleutsheil heißen.
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