Feierlicher Ausbildungsabschluss ehrenamtliche Seelsorge im Altenheim Bamberg

Erfolgreicher Ausbildungsabschluss in ehrenamtlicher Seelsorge im Altenheim - hintere Reihe v.l.: Hana v. Bentzel (Referentin), Adam Hasenberger, Anne Kurlemann (Referentin), Martina Wöll-Regner, Norbert Oppel (Organisation Seelsorgeamt Erzb. Ordinariat), Horst Engelhardt (Organisation DiCV Bamberg); vorne v. l.: Renate Lang, Sybille Hardt, Gisa Hasselhuhn, Renate Feller-Zöllner, Roswitha Wewior./Foto: Horst Engelhardt

Erfolgreicher Ausbildungsabschluss in ehrenamtlicher Seelsorge im Altenheim – hintere Reihe v.l.: Hana v. Bentzel (Referentin), Adam Hasenberger, Anne Kurlemann (Referentin), Martina Wöll-Regner, Norbert Oppel (Organisation Seelsorgeamt Erzb. Ordinariat), Horst Engelhardt (Organisation DiCV Bamberg); vorne v. l.: Renate Lang, Sybille Hardt, Gisa Hasselhuhn, Renate Feller-Zöllner, Roswitha Wewior./Foto: Horst Engelhardt

„Ich möchte einfach da sein und Menschen in einem besonderen Lebensabschnitt begleiten“, sagt Renate Lang aus Hemhofen am Ende des Ausbildungskurses für Ehrenamtliche Seelsorge im Altenheim. Den Abschluss der Ausbildung feierten die Absolventinnen und Absolventen am 16. November im Rahmen eines Gottesdienstes unter der Leitung von Domvikar Gerd-Richard Neumeier in St. Josef, in Bamberg.

Wie alle anderen Kursteilnehmenden blickt auch Renate Lang hoffnungsfroh auf ihre neue Aufgabe: „Das wollte ich schon immer machen. Ich sehe täglich den Bedarf an Seelsorge im Heim bei uns vor Ort. Und jetzt nehme ich mir die Zeit dafür.“

Sieben weitere Seelsorgende

Sechs Frauen und ein Mann haben sich im Februar 2024 auf den Weg gemacht und jetzt in St. Josef/Bamberg mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e. V., Herrn Domvikar Gerd-Richard Neumeier, ihren Familien-Angehörigen und den Verantwortlichen aus Caritasverband und Seelsorgeamt mit einem Segnungs-Gottesdienst den Abschluss gefeiert. Der Diözesan-Caritasverband und das Seelsorgeamt der Erzdiözese Bamberg haben die Ausbildung der ehrenamtlichen Seelsorge im Altersheim 2019 zum ersten Mal initiiert, organisiert und so ein konkretes Zeichen für eine zukunftsfähige Pastoral gesetzt.

Ehrenamtlich Seelsorge wertvoller Beitrag zur Pastoral

Das Altenheim ist ein Ort, wo Menschen am Lebensabend nicht nur pflegerische Hilfe brauchen, sondern oft auch existentielle Fragen stellen.

So ist die Seelsorge in Alten- und Pflegeheimen „von Haus aus“ eine zentrale Aufgabe der Caritas und gehört zum Profil von Caritas-Einrichtungen. Allerdings wird sich Seelsorge, bedingt durch den gesellschaftlichen und kirchlichen Strukturwandel, und der macht auch vor den Altenheimen nicht Halt, anders aufstellen müssen. Neben den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen aus den Pfarreien, die schon jetzt unverzichtbare Dienste leisten, können ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger mit dem Gesprächsangebot für Bewohnerinnen und Bewohner einen wertvollen Beitrag zur Pastoral im Altenheim leisten.

Von Profis bestens vorbereitet

Und für diese Aufgabe sind die Ehrenamtlichen gut vorbereitet. Mit Hana v. Bentzel und Anne Kurlemann unterstützen zwei ausgewiesene Fachfrauen als Referentinnen den Ausbildungskurs, der sich über sieben ein- und zweitägige Module erstreckte. Neben den Trainings zur Gesprächsführung, sind es vor allem Themen, die sich um Glaubens und Lebensfragen drehen und Menschen im Alter betreffen. Inhalte der einzelnen Seminare waren unter anderem: Die Auseinandersetzung mit religiösen Fragen und der persönlichen Glaubensgeschichte; Trauer und Abschied; Grenzen von Seelsorge bei Demenz; Bedeutung von Gebet, Ritualen, Symbolen, Segen; Schuld und Versöhnung.

„Der Einzelne ist wichtig.“

Ausgehend von der biblischen Geschichte „Die Heilung des blinden Bartimäus“ (Mk 10), betonte der Aufsichtsratsvorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes Bamberg, Domvikar Gerd-Richard Neumeier, bei seiner Ansprache im Segens-Gottesdienst die Bedeutung der Seelsorge im Altenheim. „Der Einzelne ist wichtig. Bewohnerinnen und Bewohner bekommen den Raum, die Aufmerksamkeit und vor allem die Zeit bei einem seelsorglichen Gespräch. So wie Jesus im Umgang mit dem blinden Bartimäus sich nicht abbringen lässt und da ist für den Menschen in seiner Not.“ So werden Augen geöffnet in mehrfacher Hinsicht und Mut zugesprochen.

Beeindruckende Bekenntnisse zur Seelsorge

Als wollten sie die Worte von Domvikar Neumeier bestätigen, erklärten die ehrenamtlichen Seelsorgerinnen einzeln in beeindruckenden Statements wozu sie in dem ehrenamtlichen Dienst bereit sind. „Ich möchte ein Segen sein, für andere und mich sorgen.“, „Ich möchte da sein, wo sonst niemand ist!“ oder „Ich möchte etwas von meinem Glauben, der mich bis hierhergetragen hat, weitergeben und Fragen im Gespräch begleiten und aushalten“, war da zu hören.

„Sie werden sehnlich erwartet.“

Die Geschäftsführerin der Caritas-gGmbH, Frederike Müller, verantwortlich für die Einrichtungen der Pflege in Caritas-Trägerschaft, dankte den Absolventinnen, auch im Namen der stellv. Caritas-Direktorin Ursula Kundmüller, für ihren wertvollen Dienst in schwierigen Zeiten und übergab Urkunden und Ausbildungsbestätigung. Müller verwies auf eine erst kürzlich vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebene Analyse des Einsamkeitserlebens in Deutschland und unterstrich die Bedeutung dieses wertvollen Dienstes: „Sie werden sehnlich erwartet von Menschen, die einsam sind und oft niemanden zum Reden haben.“ Der Dienst der ehrenamtlichen Seelsorge, so Müller, verdiene allerhöchsten Respekt und mache besonders deutlich, wie notwendig das seelsorgliche Gespräch für Menschen in Pflegeheimen ist. Im Gemeindesaal fand der Abschlusstag mit einer kleinen Stärkung, mit Begegnung, anregenden Gesprächen und mit einem Blick nach vorne einen würdigen Ausklang.

Planungen für 2025 laufen bereits

Für 2025 ist bereits der nächste Ausbildungskurs für ehrenamtliche Seelsorger und Seelsorgerinnen im Altenheim geplant. Nähere Informationen gibt es beim Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg Horst Engelhardt, horst.engelhardt@caritas-bamberg.de oder im Seelsorgeamt der Erzdiözese Bamberg Norbert Oppel: norbert.oppel@erzbistum-bamberg.de.

Über den Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e. V.:

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e. V. engagiert sich für Menschen in Not. Mit zahlreichen sozialen Diensten und Einrichtungen unterstützt er hilfsbedürftige Menschen in der Region und setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Solidarität ein. Er vertritt und berät in Oberfranken und einem Teil von Mittelfranken als Spitzenverband seine Gliederungen und korporativen Mitglieder. Diese betreiben in der Erzdiözese rund 800 Dienste und Einrichtungen. Sie sind in den Bereichen Gesundheits-, Alten- und Behindertenhilfe/Psychiatrie, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe, Migration und Integration, Hilfen bei Armut und in besonderen Lebenslagen sowie Förderung des ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagements tätig. Dazu gehören Pflegeeinrichtungen und -dienste, Beratungsstellen, materielle Hilfen und Fachschulen. Insgesamt ca. 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Erzdiözese Bamberg für die Caritas. Damit zählt sie zu den größten Arbeitgebern der Metropolregion Nürnberg. In etwa ebenso viele sind als Ehrenamtliche für die Caritas tätig.
Weitere Informationen: www.caritas-bamberg.de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert