Grünes Bamberg unterstützt Unterbringung der Geflüchteten im Ankerzentrum Bamberg

Ankerzentrum Bamberg./Foto: Grünes Bamberg

Ankerzentrum Bamberg./Foto: Grünes Bamberg

Das Ankerzentrum in Bamberg soll zum 31. Dezember 2025 geschlossen werden. Dazu gibt es eine vertragliche Vereinbarung mit der bayerischen Staatsregierung. Am 16. Oktober 2024 hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, an der Forderung zur Schließung des Ankerzentrums festzuhalten und eine dezentrale Unterbringung umzusetzen.

Nur vier Wochen nach dem einstimmigen Stadtratsbeschluss hat die Stadtspitze 26 mögliche Standorte vorgeschlagen und ins Gespräch gebracht. Das Ziel: Ein offener Diskurs über die Standorte selbst und die Art der Unterbringung der Menschen. Seither wird in der Stadtgesellschaft lebhaft diskutiert. Parallel gibt es politisch motivierte Angriffe im Hinblick auf das Vorgehen. Es läge kein Gesamtkonzept vor, wird aus den Reihen der CSU gegen das Vorgehen ins Feld geführt.

Die Stadt Bamberg hat im Hinblick auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung bewusst den Weg gewählt, einen Diskussionsprozess anzustoßen. „Betroffene zu Beteiligten machen“, heißt das theoretische Modell dahinter.

„Viel angreifbarer wäre doch ein fertiges Konzept gewesen, das Vorfestlegungen trifft, die nicht in der Stadtgesellschaft diskutiert wurden. Da hätten wenige ausgewählte Personen über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg und ohne Rücksprache mit ihnen über ihre Lebensumgebung entschieden“, gibt Vorstandssprecherin Michaela Reimann zu bedenken. Und Luis Reithmeier ergänzt: „So dauert der Prozess zwar länger, aber er berücksichtigt alle wesentlichen Perspektiven wie die der Bürgervereine, der Kirchen und anderer Interessenvertretungen in der Stadt“.

Reimann und Reithmeier stehen hinter dem Vorgehen der Stadtspitze. Beide sind sicher: „Erst wenn die Standorte gefunden sind, können Immobilienunternehmen angefragt und eventuelle Leerstandsimmobilien identifiziert werden. Und wenn passende Immobilien gefunden werden, bleiben vermutlich nur wenige Containerstandorte übrig.“  Bis dahin aber wünschen sich beide einen konstruktiven, offenen Diskurs mit allen Bürgerinnen und Bürgern in Bamberg, die sich daran beteiligen wollen. „Entscheidend ist doch, dass wir die beste Lösung zum Wohle der Menschen finden“, so Reimann und Reithmeier. Dazu muss der Abwägungsprozess frei sein von politischen Interessen und Befindlichkeiten.

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