Interview mit Friedemann Meussling, dem Dirigenten der „Christmas Symphony“
„Es ist großartig, wenn Jung und Alt miteinander singen“
Klassik trifft auf Popmusik, Orchester und Band arrangieren Weihnachtslieder völlig neu – das ist die Christmas Symphony. Am 15. Dezember 2024 ist das Team um Friedemann Meussling in der Brose-Arena zu Gast (19 Uhr). Wir haben mit dem Leiter und Dirigenten gesprochen.
Herr Meussling, Orchester und Band auf einer Bühne – das wirkt wie ein Widerspruch. Wie passt das zusammen?
Das geht mit tollen Musikern, Sängern und Solisten. Ich kenne viele Künstler, die es lieben, sich nicht nur in ihren Sphären zu bewegen, sondern eben auch vermeintliche Grenzen zu überwinden. Also nicht Geige oder E-Gitarre, Pauke oder Schlagzeug, sondern alles gemeinsam. Das ergibt ein Feuerwerk der Musik, ein Crossover mit verschiedenen Stilen! Und da es mich begeistert, junge Nachwuchskünstler zu fördern und zu sehen, wie Familien zusammen auf der Bühne stehen, habe ich vor ein paar Jahren angefangen, diese Menschen bei der Worship Symphony zusammenzubringen. Und mit der Zeit ist das Projekt immer weiter gewachsen, so dass wir inzwischen in ganz Deutschland unterwegs sind.
Sind die Mitwirkenden alle Profis?
Ein Teil sind Profimusiker. Sie lieben es, mit ihren hervorragenden Laienkollegen zusammenzuspielen. Weder die Nationalität, das Alter oder die Konfession spielen dabei eine Rolle.
Welche Stücke erwartet die Besucher?
Gespielt und gesungen werden unter anderem Stücke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, aber auch von aktuellen christlichen Künstlern wie Anja Lehmann. Wir haben auch bekannte Weihnachtslieder dabei. Wie großartig ist es, wenn Jung und Alt gemeinsam im Publikum miteinander singen! Junge Leute kommen zum ersten Mal mit der Musik von Bach in Berührung und sind tief bewegt. Großeltern feiern gemeinsam mit ihren Enkeln Hip Hop. In einer Gesellschaft, die immer mehr polarisiert, ist es umso wichtiger, gemeinsame besondere Momente zu schaffen.
Und die gibt es auf für die Musiker?
Auf jeden Fall! Wir suchen das Verbindende in der Musik, aber auch im Miteinander. Ein Orchester, dass sich darauf einlässt, dass in ihrer Mitte die Band sitzt und die Band, die begeistert bei den klassischen Stücken mitgroovt. Diese Einheit spürt man nicht nur in der Musik, sondern auch in den Begegnungen.
Worship Symphony – das klingt nach Kirche in Konzerthallen. Inwiefern spielt das Thema Glaube eine Rolle?
Musik geht zu Herzen. In der Musik finden viele Künstler, aber auch Besucher einen Zugang zum Thema Glaube, den sie auf andere Weise so nicht haben. Viele unserer Musikerinnen und Musiker sind Christen, aber nicht alle. Und ähnlich ist das auch bei den Besuchern, die vielleicht lange nicht in die Kirche gegangen sind, sich aber dennoch mit der Frage nach Gott beschäftigen. Am Ende suchen wir alle nach einer Antwort auf die Fragen, wo komme ich her, warum bin ich hier, und wo gehe ich hin? Das hat übrigens Bach genauso beschäftigt wie viele Musiker heute. Mit der Christmas Symphony eröffnen wir einen Resonanzraum, in dem wir gemeinsam suchen, fragen und beten.
Mehr Informationen und Tickets gibt es im Internet: https://worship-symphony.com
Neueste Kommentare