IHK-Forum „Start-up meets Mittelstand“ bringt Unternehmen zusammen
Mut zur Kooperation
Was braucht es, damit Unternehmen gemeinsam erfolgreich sein können? Mut, Veränderungswillen, offene Kommunikation und vor allem einen Anstoß, den wichtigen ersten Schritt zu machen – und die passenden Kooperationspartner kennenzulernen. Eine Plattform bot hierfür das erste Kooperationsforum „Start-up meets Mittelstand“ der IHK für Oberfranken Bayreuth und der IHK Nürnberg für Mittelfranken, das unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt rund 200 junge und etablierte Unternehmen miteinander vernetzte.
Kooperationen zwischen Start-ups und mittelständischen Unternehmen haben großes Potenzial und werden als sehr wichtig angesehen, eröffnete IHK-Präsident Dr. Michael Waasner die Veranstaltung im Energiepark Hirschaid. Dies gelte umso mehr in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten und vor allem in Nordbayern, wo die Zahl der Hidden Champions besonders groß sei und die Unternehmen seit jeher mit Innovationskraft glänzen – die überdurchschnittliche Zahl an Patentanmeldungen beweise dies. Doch sei die Start-up-Szene über ganz Nordbayern verteilt, anstatt sich an einem Ort zu konzentrieren. Die Folge: „Man kennt sich häufig nicht. Dies wollen wir mit diesem Event ändern.“
Damit aus dem Kennenlernen eine erfolgreiche Zusammenarbeit wird, braucht es „Mut zur Kooperation“ – so der Titel der Keynote dieses Tages, die der Unternehmensberater, Rechtsanwalt und Autor Carsten A. Lexa hielt, der sich seit vielen Jahren mit dem Thema beschäftigt. Wenn so unterschiedliche Unternehmen wie ein Start-up und ein Mittelständler aufeinandertreffen, müssen beide offen sein, die Sprache des anderen zu verstehen, sagte Lexa. Sie müssen klar kommunizieren, Vertrauen aufbauen, klare Absprachen treffen und den Mut zur Veränderung mitbringen.
Kooperation kann viele Gesichter haben, sie kann projektbezogen, als längerfristige Geschäftsbeziehung oder in Form von direkten oder indirekten Beteiligungen daherkommen. In einer Podiumsdiskussion vertieften die Start-up-Gründerinnen und -Gründer Carolin Schuberth (waschies GmbH, Kulmbach), Dr. Jannik Lockl (inContAlert GmbH, Bayreuth) und Dr.-Ing. Andy Gradel (BtX energy GmbH, Hof) das Thema und berichteten von eigenen Erfahrungen. Dr. Carsten Rudolph, Chef von BayStartUp, steuerte Expertise aus 20 Jahren Arbeit mit Start-ups bei, Dr. Waasner als Geschäftsführer der Gebr. Waasner Elektrotechnische Fabrik GmbH die Perspektive eines mittelständischen Familienunternehmens. Die Learnings: Am besten begegnen sich Start-ups und etablierte Unternehmen auf Augenhöhe, und Gründerinnen und Gründer sollten am Ball bleiben, wenn sie von ihrer Idee überzeugt sind. Rudolph riet zur „richtigen Mischung aus Sturheit und Veränderungsbereitschaft“, und Waasner gab Mittelständlern den Tipp, offen zu sein und weit über den Tellerrand hinauszuschauen. „Und dann: einfach mal machen.“
Handfeste praktische Informationen gab es anschließend in fünf Fachpanels rund um das Thema Kooperation – und natürlich ganz viel Zeit zum Netzwerken und zum Anbahnen von Kooperationen.
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