2. IHK-Berufsbildungskongress mit Olympiasieger Prof. Dr. Michael Groß
Berufliche Bildung goes digital
Beim 2. Berufsbildungskongress der IHK für Oberfranken Bayreuth sprach „Albatros“ Prof. Dr. Michael Groß über die Transformation der Wirtschaft und „Digital Leadership“. In dem Veranstaltungsformat brachte die IHK mehr als 150 Ausbildungs- und Personalverantwortliche sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Schulen und Verwaltung zusammen, um die Aus- und Weiterbildung im Kontext der Digitalisierung zu beleuchten, sich zu informieren und zu diskutieren.
In Erinnerung ist Michael Groß vielen als dreimaliger Olympiasieger, Weltrekordler und fünfmaliger Weltmeister im Schwimmen. Heute ist er selbstständiger Unternehmensberater, Vortragsredner, Buchautor und Honorarprofessor für Organisation, Führung und digitale Transformation an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Die Digitalisierung sorge dafür, dass Entwicklungen nicht mehr linear verlaufen, sondern exponentiell. Um mitzuhalten, empfiehlt Groß daher das „beidhändige Führen“: auf der einen Seite das bestehende Geschäft zu managen, auf der anderen Seite das Unternehmen neu zu erfinden – zumindest einzelne Geschäftsprozesse. Das eine erfordere solides Handwerkszeug, das andere gleiche einer Wildwasserfahrt – und diese erfordert Flexibilität, Freiraum und Mut.
Seine Erfolgstipps für Unternehmer und Führungskräfte im Zeitalter der digitalen Transformation? Impulse von außen suchen, groß denken, aber nicht zu viel auf einmal wollen – und lieber mit kleinen Schritten sofortigen Nutzen schaffen. Groß rät zu Mut zur Lücke, bevor man aus Perfektionismus gar nicht erst mit etwas anfängt: „Sie glauben gar nicht, wie weit Sie kommen, wenn Sie einfach losgehen.“
IHK: Digital in der Aus- und Weiterbildung
Auch die IHK setze viele Prozesse der beruflichen Bildung digital um, sagte Präsident Dr. Michael Waasner. So werden beispielsweise Anmeldungen zu Prüfungen in der Berufsausbildung digital abgewickelt, ebenso die Prüferabrechnungen sowie die Ausbildungsverträge. Auch die Ausbildungsnachweishefte werden digital hochgeladen, Informationen an Auszubildende, Prüferinnen und Prüfer sowie Ausbildungsbetriebe werden als Newsfeed verschickt. „Solche digitalen Prozesse und die digitale Kommunikation kommen den Prüferinnen und Prüfern zugute, den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Unternehmen sowie den Dozentinnen und Dozenten in der Weiterbildung. Vor allem aber kommt die Digitalisierung den Auszubildenden entgegen. Sie sind ohnehin zum großen Teil ,digital natives'“, so. Dr. Waasner.
Das Miteinander von Aus- und Weiterbildung – die zentrale Idee des Kongresses – spiegelte sich auch in zwei Fachpanels wider. In einem davon tauschten sich die Teilnehmenden über Digitalisierung beim Recruiting von Auszubildenden aus und erfuhren dabei praktische Tipps aus der Unternehmenspraxis von Annegret Schnick (Prokuristin bei der Gedikom Gesundheitsdienstleistung Kommunikation GmbH aus Bayreuth), Tim Feulner (HR-Manager bei der dc AG in Kulmbach) und dem Auszubildenden Mike Schramm. Die Bedeutung von Weiterbildung zur Stärkung der Mitarbeitenden in der digitalen Transformation war Thema des zweiten Panels, über das Liborius Gräßmann (MARKGRAF), Gernot Schürhoff und Nancy Moser vom Start-Up OIM diskutierten. Eine der zentralen Botschaften: Lebenslanges Lernen, ein starkes Netzwerk und generationsübergreifender Austausch sind entscheidend, um in einem Umfeld ständigen Wandels erfolgreich zu wachsen. Hierbei schaffen ein klares „Warum“ und ein Big Picture Orientierung und motivieren Mitarbeitende, Veränderungen aktiv mitzugestalten.
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