Erzbistum Bamberg und Joseph-Stiftung fördern neue Sozialstiftung im Senegal

Obere Reihe von links: Albert Sené, Generalvikar Thiès, Josef Weber, Vorstandsmitglied Joseph-Stiftung, Theodore Seck, Finanzdirektor Thiès, Michael Kleiner, Weltkirchenreferent Erzbistum Bamberg; (untere Reihe von links): Marie-Pierre Ndaye, Juristin, Philomane Faye, Verwaltungsexpertin, und der Stiftungsratsvorsitzende Bischof André Guèye./Foto: Erzbistum Bamberg/Referat Weltkirche

Obere Reihe von links: Albert Sené, Generalvikar Thiès, Josef Weber, Vorstandsmitglied Joseph-Stiftung, Theodore Seck, Finanzdirektor Thiès, Michael Kleiner, Weltkirchenreferent Erzbistum Bamberg; (untere Reihe von links): Marie-Pierre Ndaye, Juristin, Philomane Faye, Verwaltungsexpertin, und der Stiftungsratsvorsitzende Bischof André Guèye./Foto: Erzbistum Bamberg/Referat Weltkirche

Das Erzbistum Bamberg und die Joseph-Stiftung sind Geburtshelfer einer Sozialstiftung in der senegalesischen Partnerdiözese Thiès. Die Stiftung soll sich in den Bereichen Schule, Ausbildung, Gesundheit und sozialer Wohnungsbau engagieren. Mit der Gründungversammlung startete eine Investition in die Zukunft der Kirche im Senegal.

Seit 2018 ist die Joseph-Stiftung, das kirchliche Wohnungsunternehmen im Erzbistum Bamberg, im Senegal engagiert und half unter anderem, ein Studentinnenwohnheim zu errichten. Zunächst wurden rechtlichen Voraussetzungen überprüft und ein Statut geschaffen. Im März 2024 holte sich Bischof André Guèye anlässlich der Amtseinführung von Erzbischof Herwig Gössl dessen Einverständnis. Dann stellte die Erzdiözese Bamberg aus zweckgebundenen Rücklagen einen Grundstock für das Stiftungsvermögen bereit.

Erzbischof Gössl wies darauf hin, dass im Senegal vierzig Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben und auch die Kirche finanziell auf ausländische Hilfe angewiesen ist. „Wir bieten deshalb Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützen Maßnahmen, die wiederum ermöglichen, mehr Einnahmen zu erwirtschaften, zum Beispiel in der Landwirtschaft“, sagte Gössl.

Josef Weber, Vorstandsmitglied der Joseph-Stiftung, und Weltkirchenreferent Michael Kleiner reisten jetzt zur ersten Stiftungsratssitzung der neuen Stiftung „Fides et Labor“ (Treue und Arbeit) in den Senegal. Ziel ist es nach den Worten von Bischof André Guèye, „langfristig auf eine schrittweise Autonomie des Bistums Thiès hinzuarbeiten“. Der große Vorteil der Partner im Senegal: Sie besitzen gute Grundstücke in guter Lage, ideal zum Wohnungsbau und um mit Mieteinnahmen oder Verkäufen die Selbstfinanzierung zu stärken.

Der Stiftungsrat, in dem auch die deutschen Partner jeweils einen Sitz haben, soll helfen, Prioritäten festzulegen und erste (Bau)projekte zu bestimmen. Bei der konstituierenden Sitzung wurde festgelegt, dass auch der Bauunterhalt zum Aufgabenfeld der neuen Stiftung gehört. Denn viele Gebäude im Besitz der Partnerdiözese wie Schulen oder Wohnhäuser sind renovierungsbedürftig. Vor allem Wasserschäden – entstanden durch die heftigen Niederschläge während der Regenzeit – sind ein großes Problem. Abhilfe schaffen sollen ein junger Priester mit Architekturstudium und ein guter Handwerker. Sie sollen dem Vorstand der Stiftung mit Generalvikar Albert Sené und Finanzdirektor Theodor Seck zur Seite gestellt werden, eine Bestandsaufnahme der Schäden erstellen und entsprechende Sanierungen selbst machen oder in Auftrag geben. Bezahlt werden soll das mit einem Teil der jährlich rund 40.000 Euro, die die Joseph-Stiftung aus ihren Erlösen in die Partnerstiftung einbringt.

Auch die Joseph-Stiftung hat vor 75 Jahren ähnlich angefangen und steht jetzt bei einer Bilanzsumme von 500 Millionen Euro jährlich und über 4.000 eigenen Wohnungen. Daran erinnerte Vorstandsmitglied Josef Weber. Und er gab einen guten Rat: Anfangen mit kleinen Projekten, „die gut funktionieren“. So könne die Stiftung nach und nach Vertrauen bei Banken und anderen Partnern gewinnen. Weber sicherte zu, den Partnern auch das Know-how der Joseph-Stiftung zur Verfügung zu stellen, und lud den neuen Vorstand zum Besuch der Joseph-Stiftung nach Bamberg ein.  „Es ist eine große Hoffnung, die mit der Stiftung beginnt“, betonte Bischof André Guèye.

 

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