Tag gegen Gewalt an Frauen in Bayreuth: Farbe bekennen
Am Montag, 25. November, ab 14 Uhr, findet anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen und der begleitenden UN-Kampagne „Orange the World“ ein Aktionstag in Bayreuth statt. Mit ihm möchte ein breites Bündnis auf das Thema häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.
Um 14 Uhr wird Oberbürgermeister Thomas Ebersberger am Luitpoldplatz in Bayreuth gegenüber dem Neuen Rathaus eine orangefarbene Sitzbank einweihen. Mit einer daran befestigten Plakette stellt das Aktionsbündnis klar, dass es keinen Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen gibt und macht auf Hilfsangebote aufmerksam. Ab 14.30 Uhr können sich Interessierte auf der Bank fotografieren lassen und mit Mitarbeiterinnen des Frauenhauses ins Gespräch kommen. Aus den Fotos sollen großflächige Plakate entstehen, die in der Vorweihnachtszeit im Stadtgebiet zu sehen sein werden.
Ebenfalls ab 14.30 Uhr machen Mitglieder des Aktionsbündnisses am Eingang des Reichshofs mit einem Infostand und Quizfragen auf häusliche und sexualisierte Gewalt aufmerksam. Wer Farbe gegen Gewalt an Frauen bekennen möchte, kann sich dort einen orangefarbenen Button mitnehmen.
Um 16 Uhr findet eine ökumenische Andacht zum Thema Gewalt gegen Frauen in der Schlosskirche statt. Und um 16.30 Uhr lädt das Aktionsbündnis zu einer Menschen-Lichterkette ein, die am Brunnen vor dem Ehrenhof beginnt und am Iwalewa-Haus endet. Dabei können Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne orangefarbene Kleidung oder Accessoires tragen, um im Rahmen der „Orange the World“- Kampagne ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Den Abschluss des Aktionstags bildet eine Vernissage zum Thema „Femi(ni)zide“, die um 17 Uhr im Iwalewa-Haus stattfindet.
Hintergrund: Unterstützung der UN-Kampagne „Orange the World“
Unter dem Motto „STOPP Gewalt gegen Frauen!“ macht die UN-Kampagne „Orange the World“ jedes Jahr zwischen dem 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und dem 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, auf Gewalt gegen Frauen, Mädchen und queere Menschen aufmerksam.
Geschlechtsspezifische beziehungsweise geschlechtsbasierte Gewalt ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet – in Partnerschaften, im öffentlichen sowie im digitalen Raum. Laut UN Women Deutschland tötet hierzulande alle zwei Tage ein Mann seine (Ex-)Partnerin, und alle zwei Stunden erlebt eine Frau sexualisierte Gewalt in einer Partnerschaft. Jede dritte Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.
Hilfe für Betroffene
Beratende Ansprechpersonen rund um die Uhr finden Frauen unter anderem beim bundesweiten Hilfetelefon unter der Telefonnummer 116 016. Queere Menschen, die Gewalt erfahren haben, können sich außerdem an das Bayerische Hilfetelefon der Fachstelle „Strong!“ (0800 00 112 03) wenden. Ausführliche Informationen zu Hilfsangeboten vor Ort gibt es auf der Seite der städtischen Gleichstellungsbeauftragten unter www.bayreuth.de/hilfsangebote.
Wer Gewalt gegen Frauen nachhaltig bekämpfen will, muss vermutlich auch etwas gegen Gewalt in der Kindererziehung machen: dort könnte nämlich die Wurzel der Männergewalt liegen, wie der Wiener Friedensforscher Franz Jedlicka (White Hand Kampagne) unlängst in einem Posting auf LinkedIn erklärt hat. LG Olivia