„Wunsiedel ist bunt“ startet Spendenlauf gegen Rechts und für Toleranz

Wunsiedel läuft wieder – Oberfranken zeigt Nazis den Ausweg aus der Sackgasse

Sie laufen, um Nazis keine Zukunft zu bieten: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) lädt zusammen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund am kommenden Samstag (16. November) zu einem Spendenlauf in Wunsiedel ein. Start ist um 15.00 Uhr auf dem Marktplatz. „Wir setzen in diesem Jahr auf ein Remake vom Wunsiedel-Lauf und werden dabei wieder Geld für Menschen sammeln, die aus der Sackgasse der Rechtsradikalität herauskommen wollen“, so Uwe Behrendt von der IG BAU Oberfranken.

Sein Appell: „Mitmachen kann jeder, der sich quasi ‚laufend‘ gegen Rechts engagieren will“, so Behrendt. Für Live-Musik sorgen die Bands „Stage-Bottles“ und „Toadville Rockers“. Außerdem gibt es eine Lesung: Gerhard Haase-Hindenberg liest aus seinem Buch „Ich bin noch nie einem Juden begegnet“.

Der Wunsiedel-Lauf feiert nach Angaben des Netzwerkes „Wunsiedel ist Bunt“ bereits sein 10-jähriges Jubiläum. Damals wollte Wunsiedel ein Zeichen gegen Nazi-Aufmärsche setzen und hat deswegen einen „unfreiwilligen Spendenlauf“ ins Leben gerufen. „Für jeden Meter, den die Nazis zurückgelegt haben, wurden 10 Euro an das Aussteigerprogramm ‚Exit‘ gespendet“, sagt Behrendt. Seit 2014 seien so immer weniger Nazis nach Wunsiedel gekommen. „Im letzten Jahr haben wir das Ziel erreicht: Es kam kein einziger Nazi mehr“, so der Vorsitzende der IG BAU Oberfranken.

Trotzdem sei die Unterstützung für das Nazi-Aussteigerprogramm wichtig. „Deshalb machen wir auch weiter – und laden alle ein, mit uns durch Wunsiedel zu laufen, um weiter Spenden zu sammeln und die Stadt bunt zu halten“, sagt Uwe Behrendt. Und die Läufer seien „so bunt wie Wunsiedel eben ist“. Menschen, die am Samstag keine Zeit haben, aber trotzdem spenden wollen, können das hier tun: Bürgerforum Wunsiedel, IBAN: DE25 7805 0000 0200 2269 59, Verwendungszweck: „Wunsiedel ist bunt“, Sparkasse Hochfranken.

Ein Drittel der Spenden geht nach Angeben der IG BAU Oberfranken an das Nazi-Aussteigerprogramm „Exit“, ein Drittel an „Wunsiedel ist bunt“ und ein Drittel an den Demokratie-Verein „Colorido“.

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