Herbstkonzert der FGV-Musikschule Speichersdorf

Die Speichersdorfer Musikanten bei „The Rose“ von Bette Midler mit Solistin Corinna Fees. Foto: Wolfgang Hübner
Die Speichersdorfer Musikanten bei „The Rose“ von Bette Midler mit Solistin Corinna Fees. Foto: Wolfgang Hübner

Bei einem facettenreichen musikalischen Herbstabend von klassischer Musik bis hin zu beliebten Popstücken präsentierte die FGV-Musikschule einmal mehr Vielfalt und Talent. Im Mittelpunkt standen an diesem Abend auch das 40-jährige Bestehen der FGV-Musikschule und die Würdigung der Gründer, darunter Ehrenvorsitzender Siegfried Schäller und Gründungsmitglied Richard Waldmann, der die Musikschule 1984 entscheidend mit aufgebaut hatte.

Wenngleich das Herbstkonzert mehr Besucher verdient gehabt hätte, avancierte die Festhalle einen ganzen Abend lang zum Schauplatz einer Art „Leistungsschau“ der Musikschule, die nicht nur die musikalischen, sondern auch die sozialen und pädagogischen Erfolge der Schule feierte. Unter Leitung von Heinz Schmidt präsentierten knapp 100 junge Künstler in Solo-, Ensemble und Orchesterauftritten ihr Können. Seit der Gründung der FGV-Musikschule vor vier Jahrzehnten hat sich diese zu einem wichtigen Ort der musikalischen Bildung und Gemeinschaft entwickelt. 1987 wurden die Speichersdorfer Musikanten ins Leben gerufen. Die Frühlings- und Herbstkonzerte in der Festhalle gibt es seit 1989. Viele Schüler hatte hier ihre erste Bühne. Peter Fees, bis heute Trompeter im Blasorchester, ist Schüler der ersten Stunde. Neben Altgedienten werden von Dirigent Norbert Lodes immer wieder auch Nachwuchskräfte eingebunden. Die Musikschule, die aktuell rund 100 Schülerinnen – vom vierjährigen Kind bis zum 70-jährigen Senior – unterrichtet, bietet ein breites Spektrum an Instrumental- und Gesangsunterricht. Die Schüler, betreut von einem Team aus sieben Lehrkräften, lernen nicht nur den Umgang mit verschiedenen Instrumenten, sondern auch Singen, Tanzen und sogar Bühnentechnik, betonte Heinz Schmidt in seiner Begrüßungsrede. „Musik ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes wie im Leben eine jeden. Die Musikschule erfüllt neben dem Unterricht auch die Aufgabe, Motivation und Präsentation zu fördern“, erklärte Schmidt. Dies zeigte sich besonders in den vielen Auftritten junger Nachwuchstalente, für die das Herbstkonzert eine Bühne darstellte, auf der sie erste Bühnenerfahrungen sammeln konnten. Der 64-Jährige bedankte sich insbesonders bei den engagierten Lehrkräften und ehrenamtlichen Helfern sowie bei der Gemeinde Speichersdorf, die die Musikschule mit finanzieller Unterstützung von bis zu 30000 Euro jährlich fördert. Zweiter Bürgermeister Rudi Heier lobte in seinem Grußwort die Musikschule für ihren langjährigen Einsatz, den Zugang zur musikalischen Bildung für alle Altersgruppen zu schaffen. „Die Leistungsschau der Musikschule zeigt, was Engagement und Unterstützung bewirken können.“.

Das Konzert wurde von den „Speichersdorfer Musikanten“ begleitet, die mit Stücken wie dem „Kaiserin Sissi Marsch“ von Timo Dellweg, dem Titel „The Bare Necessities“ (in Zusammenarbeit mit den Nachwuchstrompetern Emil Kaußler, Lukas und Fabian Busch) und einem „Simon and Garfunkel Medley“ für schwungvolle und stimmungsvolle Einlagen sorgten.

Besonders beeindruckend waren die Solo- und Ensemble-Auftritte der Musikschüler. Einer der ersten Höhepunkte des Abends und Beispiel für das vielfältige Spektrum der Musikschule war die Aufführung von Ksenja Katernoha, die als Prima Ballerina beim Stück „Don Quixot“ einen tänzerischen Einblick in die Welt des Balletts gab und das Publikum mit einem mexikanischen Tanz begeisterte. Anschließend zeigte Konstantin Eismann sein Talent mit „YMCA“ auf der Trompete – beeindruckend für einen Schüler mit nur einem Jahr Spielerfahrung. Conny Heimann brachte das Publikum mit einem Solo auf der Tuba bei „The Entertainer“ (ein Stück arrangiert von Harro Steffen) zum Staunen und wurde später für seine musikalischen Erfolge geehrt. Heimann hatte das D1-Leistungsabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes mit der Note „sehr gut“ bestanden und erhielt dafür großen Applaus sowie eine Anerkennung von seinem Lehrer Norbert Lodes.

Auch die Gesangstalente der FGV-Musikschule zeigten sich an diesem Abend von ihrer besten Seite: Salame Went begeisterte das Publikum mit „Azzurro“ im Zusammenspiel mit dem Chor. Marcel Eckenberger und Leonard Lehner hatten sich für das fröhliche „Tanzen, ja tanzen“ zusammengetan. Einen besonderen Beitrag leisteten auch die jüngsten Klavierschülerinnen, die ihr Können an vier Händen demonstrierten: Amelie Veigl, Lina Hübner und Lotta Veigl spielten Klassiker wie „Tears in Heaven“ von Eric Clapton und sorgten für stille, berührende Momente.

Für die klassische Note des Abends sorgte Alina Brehm mit Johann Sebastian Bachs „Menuett“ auf der Querflöte, begleitet von Alexandra Burbach am Klavier. Ebenso das Violinenensemble beim „Konzert Vivaldi a-moll“ und das Gitarrenensemble bei „Katjuscha“ und „Üsküdara Gider Iken“ unter Leitung von Vlada Lehner. Ein weiteres Highlight setzte Felix Pickert auf dem Akkordeon mit zwei unvergänglichen Melodien: „Yesterday“ von den Beatles und dem „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauss.

Der zweite Teil des Konzerts wartete mit weiteren musikalischen Highlights auf. Die Speichersdorfer Musikanten spielten „The Rose“ von Bette Midler, bei dem Corinna Fees mit ihrer eindrucksvollen Stimme das Publikum verzauberte. Auch die Nachwuchstrompeter Emil Kaußler, Lukas und Fabian Busch trugen zum Stück „The Bare Necessities“ (aus dem Dschungelbuch) bei und bewiesen, wie gut sich Nachwuchs und erfahrene Musiker ergänzen können. Das Akkordeon-Ensemble mit Georgi und Mark Baranulkin, Elia Brehm und Peter Prestele gab eine leidenschaftliche Darbietung von „Black Tango“ und „In der Halle des Bergkönigs“, was das Publikum zu begeistertem Applaus bewegte.

Zum Finale luden die Speichersdorfer Musikanten gleichsam als Sahnehäubchen des Abends zum einen zu einem Medley aus Hits von Simon and Garfunkel ein, das als Arrangement von K. Gäble die Zuschauer mit in die musikalische Welt der 60er Jahre nahm. Zum anderen zum Böhmischen Traum, zu dem das Publikum stehend mitklatsche und mitsang. Die Gäste in der Festhalle Speichersdorf verabschiedeten die Künstler und das Orchester mit langanhaltendem Applaus und viel Anerkennung für die gezeigten Leistungen.

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