SPD Erlangen fordert entschlossene Weiterentwicklung des Wirtschafts- und Forschungsstandorts Erlangen
Aus Sicht der SPD rückt die aktuelle Haushaltskrise der Stadt Erlangen auch die weitere Entwicklung des Wirtschaftsstandorts in den Blick. In einem Beschluss ihrer Mitgliederversammlung, der ohne Gegenstimme gefasst wurde, fordert die Partei daher eine weitere Stärkung des Standorts mit folgenden Forderungen:
- Gewerbeansiedlungen ermöglichen: Erlangen braucht Flächen, damit sich in Erlangen bereits bestehende und neu entstehende Gewerbebetriebe auch entwickeln können. Dies betrifft Startups und Ausgründungen aus dem Erlanger Forschungsbiotop genauso wie Handwerks- und kleinere produzierende Betriebe. Dafür müssen Gewerbeflächen mobilisiert werden. In Frage kommen dafür insbesondere untergenutzte oder im Zuge von Umstrukturierungen freiwerdende Flächen wie beispielsweise am Hafen oder beim ehemaligen Güterbahnhof. Aber auch Neuausweisungen von Gewerbeflächen, insbesondere dort, wo bestehende Gewerbeflächen arrondiert werden können, müssen angegangen werden.
- Forschungsstandort weiter stärken: Die Erweiterung unserer FAU und des Erlanger Forschungsnetzwerks muss weiter vorangetrieben werden. Wir stehen deshalb zu den notwendigen Flächenausweitungen. WIr erwarten, dass der Freistaat seine Zusagen für die Entwicklung des Forschungsstandorts Erlangen einhält und die Maßnahmen zügig vorantreibt.
- Fachkräfte sichern: Der weitere Ausbau des Campus berufliche Bildung gerade für die Stärkung des dualen Ausbildungssystems hat weiter hohe Priorität. Ebenso muss der Ausbau von KiTas und Ganztag weiter betrieben werden, damit qualifizierte Eltern im Beruf verbleiben können.
- Infrastruktur entwickeln: Ein starker Standort benötigt eine leistungsfähige Infrastruktur. Hohe Priorität hat dabei insbesondere auch der Bau der Stadt-Umland-Bahn als Rückgrat für den modernen Verkehr. Diese steht daher nicht zur Disposition.
Die Partei verweist dabei auch darauf, dass an diesen Punkten in den 10 Jahren SPD-geführter Stadtregierung auch bereits intensiv gearbeitet worden sei. „Wir haben zum Beispiel die Entwicklung des Siemens-Campus vorangetrieben“, erläutert der SPD-Kreisvorsitzende Munib Agha, der auch Sprecher der Stadtratsfraktion für Wirtschaft und Arbeit ist: „Ebenso haben wir den Bau neuer Forschungseinrichtungen und die Erweiterung unserer FAU und unseres Universitätsklinikums ermöglicht. Mit Erfolg: Zahlreiche Unternehmen haben sich entschieden, in den Standort Erlangen zu investieren: Leuchtturm ist die Entscheidung von Siemens, zusätzlich zum Siemens-Campus nochmals eine halbe Milliarde in den Standort Frauenauracher Straße zu investieren.“
Trotzdem seien zusätzliche Impulse nötig, denn in Erlangen habe sich auch „ein Gefühl der Sattheit“ eingestellt, konstatiert der Beschluss: „In der Diskussion um die Zukunft unserer Stadt sind Stimmen immer lautstärker geworden, dass doch endlich Schluss sein müsse mit der Entwicklung unserer Stadt, dass es uns doch gut gehe und das reiche. Sowohl von Linken und Grünen als auch aus dem konservativen Lager haben diese Stimmen Unterstützung gefunden. Weichenstellungen für unsere Stadt sind dadurch gebremst worden.“
Die Haushaltskrise zeige nun aber: Der Erfolg des Standorts Erlangen sei keineswegs ein Selbstläufer, hohe Gewerbesteuereinnahmen keine Garantie für die Zukunft. Daher sei nun weiter entschlossenes Handeln nötig. „Wenn wir unseren Wohlstand halten wollen, wenn wir stabil hohe Einnahmen für die Stadt erzielen möchten, um Geld für soziale Infrastruktur, Schulen und KiTas, Kultur, Freizeit und Sport, für Zukunft und Zusammenhalt zu haben: Dann muss die wirtschaftliche Dynamik unserer Stadt und des Großraums weiter gehalten und noch weiter gestärkt werden“, erläutert Munib Agha: „Wichtig ist aber auch, dabei keine Scheingefechte zu führen, sondern sich auf die Punkte zu fokussieren, die auch von den Unternehmen tatsächlich insbesondere in der letzten Unternehmensbefragung als Hemmnisse identifiziert worden sind und bei denen die Stadt Handlungsmöglichkeiten hat. Das sind insbesondere Flächenverfügbarkeit und Fachkräftegewinnung und -sicherung in verschiedenen Dimensionen wie Ausbildung, Qualifizierung, Wohnungen oder Kinderbetreuung.“
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