Telemedizin im Landkreis Forchheim: Das Gesundheitsforum diskutierte über die Chancen

Telemedizin im Landkreis Forchheim: Das Gesundheitsforum diskutierte über die Chancen
Die stellvertretende Landrätin Rosi Kraus mit den 3 Referenten: Katharina Denker, Dr. Joachim Mörsdorf, Sean Monks und den Mitgliedern des Gesundheitsforums. Foto: Landratsamt Forchheim

10. Gesundheitsforum der Gesundheitsregion plus

Zum 10. Mal tagten die Mitglieder des Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus Landkreis Forchheim – diesmal zu den Chancen der Telemedizin im ländlichen Raum

Ausgehend von der Gründung der Arbeitsgruppe Sektorübergreifende Kommunikation lag der Schwerpunkt des 10. Gesundheitsforums auf den Chancen der Telemedizin im ländlichen Raum.

Projektleiterin FORuralHealth, Frau Katharina Denker, berichtete von den Erfahrungen der ersten Pilotphase für die zwei Testanwendungen. Zu der digitalen Gesundheitsanwendung „ProHerz“ der Forchheimer Firma ProCarement berichten die Patienten mit Herzinsuffizienz, deren Herz nicht mehr so belastbar ist: „Mit dem täglichen Eintragen der Messwerte fühle ich mich sicher und beruhigt, so dass ich die App auch nach der Testphase weiter nutzen möchte.“ Zu der zweiten Testanwendung berichteten Herr Monks und Herr Dr. Mörsdorf von den Möglichkeiten und den Erfahrungen.

Herr Sean Monks, Inhaber von Monks – Ärzte im Netz GmbH, hat die Kommunikations-App „Meine Hausarztpraxis“ vor dem Hintergrund des demographischen Wandels entwickelt, damit Praxisabläufe effizienter werden, wenn denn zukünftig mehr Patienten und weniger Ärzten vorhanden sind. Die digitale Kommunikationsanwendung zwischen Ärzten als auch zwischen Arzt und Patient ersetzt das Telefon durch Chat, bietet zertifizierte Videosprechstunden und eine Online-Terminverwaltung. „Die Kinderärzte haben bereits über 1,3 Mio. Mütter und Väter, die sie sicher über die App erreichen,“ betont Sean Monks, „zusammen mit dem Bayerischen Hausärzteverband profitieren nun auch die Hausärztinnen und deren Patienten. Zukünftig werden weitere Fachärzte sowie Pflegeheime und ambulante Pflegedienste die App nutzen können.“

Herr Dr. Joachim Mörsdorf zog ein sehr positives Resümee nach 6 Monaten Test-Nutzung der Kommunikations-App in seiner Hausarztpraxis in Pretzfeld: „Unsere medizinischen Fachangestellten sind begeistert, weil die App ein ruhiges Abarbeiten für unsere Patienten ermöglicht. Eine sichere Nachricht über die App ersetzt viele Anrufe, weil auch Patienten nicht gleich erreichbar sind, und unser Telefon ist nun viel weniger blockiert. Und wir Ärzte können den Verlauf von Gesprächen in der App nachlesen, um beispielsweise Hausbesuche vorzubereiten.“

Alle ReferentInnen waren sich einig, dass Patienten unabhängig vom Alter gut mit neuen digitalen Anwendungen innerhalb von 14 Tagen zurechtkommen, weil sie die Smartphone-App als „Handwerkszeug“ für ihren Alltag schätzen gelernt haben.

Die Gesundheitsregionplus hat mit Ihren Kooperationspartnern 2024 zum Präventions-Schwerpunktthema 2024 „Frauen – sichtbar und gesund“ eine Vielzahl von Maßnahmen und Veranstaltungen durchgeführt, mit dem Ziel die geschlechterspezifische Diagnostik und Behandlung generell bekannter zu machen. Zum ersten Mal beteiligte sich die Gesundheitsregionplus bei der Kindermitmachstadt „Mini Forchheim“ zusammen mit der AOK mit dem Thema Klima und Gesundheit. In der Gesundheitsversorgung und in der Pflege lag der Schwerpunkt der Gesundheitsregionplus weiterhin auf der Aus- und Weiterbildung von benötigtem Fachpersonal.

Das Gesundheitsforum ist das zentrale Steuerungsgremium für Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Gesundheitsversorgung, Pflege und Gesundheitsförderung im Landkreis. Es setzt sich zusammen aus 23 regionalen Fachexpertinnen und Fachexperten. Den Vorsitz hat Landrat Dr. Hermann Ulm inne. Die organisatorische Betreuung des Projektes liegt in den Händen von Frau Bärbel Matiaske und Frau Julia Huber.

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