Starthilfe für bessere Meniskusbehandlung an der Uni Bayreuth

Foto: Universität Bayreuth

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Dr. rer. nat. Indra Apsite-Vinzio, Postdoc an der Professur für Biofabrikation der Uni Bayreuth, wurde von der Joachim Herz Stiftung in die „innovate! Akademie“ aufgenommen. Dieses Programm unterstützt exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem intensiven Lehrplan und finanziellen Mitteln dabei, ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Apsite-Vinzio möchte Meniskusimplantate verbessern und günstiger machen.

„Seit meiner Knieverletzung im Alter von 15 Jahren habe ich häufig Meniskusrisse erlitten. Normalerweise bestand und besteht heute noch die Reparatur darin, den beschädigten Teil zu entfernen. Leider neigen Meniskusrisse dazu, wieder aufzutreten, und mit der Zeit bleibt vom Meniskus, der eine entscheidende Rolle bei der Stoßdämpfung des Knies spielt, nur noch wenig übrig“, berichtet Apsite-Vinzio. Es gibt zwar Implantate auf dem Markt, aber sie sind nur kurz haltbar und sehr teuer, damit nicht für jeden zugänglich. Unter Einsatz der Technologie der biovature GmbH  – von Prof. Dr. Leonid Ionov und PD Dr. habil. Alla Synytska ebenfalls an der Uni Bayreuth entwickelt – sollen jetzt faserverstärkte Meniskusimplantate entwickelt werden, die sowohl länger halten als auch für größere Patientengruppen erschwinglich sind. Außerdem sollen diese Implantate an die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten, jeder Patientin angepasst werden.

Dabei hilft die „innovate! Akademie“: Sowohl Workshops als auch die Betreuung durch Fachleute aus der Industrie sollen dabei helfen, Forschende zu Unternehmerinnen und Unternehmern zu machen. Bearbeitet werden dabei die Herausforderungen, mit denen Forscher in dem Fall konfrontiert sind, insbesondere die bürokratischen Hürden, die die Kommerzialisierung wissenschaftlicher Innovationen erschweren. Dies gilt insbesondere für risikoreiche und gewinnbringende Projekte, wie z. B. im medizinischen Bereich, die oft weniger Mittel erhalten als andere Bereiche der Technik. Obwohl die Biofabrikation ein schnell wachsender Bereich mit erheblichen Vorteilen gegenüber bestehenden medizinischen Lösungen ist, haben viele Innovationen Schwierigkeiten, den Markt zu erreichen. Die „innovate! Akademie“ fördert Kooperationen, indem sie Forscher und Forscherinnen aus ganz Deutschland zusammenbringt und so ein dynamisches Umfeld für zukünftige Projekte und Partnerschaften schafft.

„Ich sehe diese Gelegenheit als einen entscheidenden Moment für meine Karriere – nicht nur als Chance, mich als Führungspersönlichkeit zu erproben und zu beweisen, sondern auch zu lernen, wie ich meine Erfindungen auf den Markt bringen und sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen kann. Und es ist eine unglaubliche Gelegenheit, Wissen und Fähigkeiten zu erlangen auf die im wissenschaftlichen Bereich üblicherweise Wert gelegt wird“, sagt Apsite-Vinzio.

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