Einsatz für die Zukunft der Flüchtlingsunterbringung in Bamberg
Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg (MiB) setzt sich nachdrücklich für die Schließung der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) bis Ende 2025 ein und fordert dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Massenunterkünfte nicht nur eine enorme Belastung für die Bewohner und Bewohnerinnen, sondern auch für die Stadt und ihre Anwohner und Anwohnerinnen darstellen.
Der Beirat betont, dass eine dezentrale Unterbringung die Grundlage für eine menschenwürdigere und bessere Integration der Geflüchteten in das städtische Leben schafft. „Die dezentrale Unterbringung ermöglicht persönliche Kontakte in der Nachbarschaft, reduziert Vorurteile und bietet bessere Chancen zur Integration“, erklären Mitra Sharifi und Dr. Marco Depietri, Vorsitzende des Beirates. Die jüngsten Erfahrungen mit der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter zeigen eindrucksvoll, wie viel besser dieses Modell funktionieren kann.
Aufruf an die Stadtgesellschaft
Um dieses Ziel zu erreichen, lädt der MiB alle Bürger und Bürgerinnen, Bürgervereine, Hilfsorganisationen sowie die gesamte Stadtgesellschaft ein, sich aktiv für die Umsetzung dieses Konzepts einzusetzen. Es ist eine gemeinsame Aufgabe, die Bedingungen für geflüchtete Menschen zu verbessern und ihnen eine menschenwürdige Zukunft in Bamberg zu ermöglichen.
„Bamberg hat sich als „Sicherer Hafen“ einen Namen gemacht und gezeigt, dass es ein offenes Herz für Menschen in Not hat. Nun ist es an der Zeit, dass wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen und uns für dezentrale Unterbringung stark machen“, sagt der Beirat. Dieser Schritt sei nicht nur ein Gewinn für die Geflüchteten, sondern auch für die Stadt selbst, da die Integration der Menschen unter menschenwürdigen Bedingungen langfristig das Zusammenleben in Bamberg stärkt.
Unterstützung für Oberbürgermeister Andreas Starke
Der MiB begrüßt den Vorstoß des Oberbürgermeisters Andreas Starke und die einstimmige Entscheidung des Stadtrates sowie die Überlegungen und Bemühungen der Stadtverwaltung, eine dezentrale und menschenwürdige Unterbringung und Integration geflüchteter Menschen zu realisieren. „Wir stehen hinter Oberbürgermeister Starke und dem Stadtrat und werden unsere Erfahrungen und unser Engagement einbringen, damit dieser wichtige Wandel in der Flüchtlingspolitik vorankommt und auch in der Zukunft ein gutes und solidarisches Zusammenleben in Bamberg möglich ist“, betonen beide Vorsitzenden.
Dezentrale Unterbringung als Chance
Der MiB hebt hervor, dass die Schließung der AEO kein Ende des flüchtlingspolitischen Engagements in Bamberg bedeute, sondern vielmehr eine Vertiefung und Erweiterung dieser Arbeit. Anders als die Bewohnerinnen und Bewohner der AEO, werden die in Zukunft der Stadt zugewiesenen Geflüchteten länger in der Stadt leben, lernen und arbeiten dürfen und können am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben und der weiteren Entwicklung der Stadt teilnehmen.
In Bamberg leisten die Ehrenamtlichen, die Wohlfahrtsverbände und die Stadtverwaltung seit Jahren hervorragende Arbeit im Bereich Integration und Flüchtlingshilfe. Es ist zukunftsweisend und wird sich lohnen, nun die Voraussetzungen für das neue Konzept zu schaffen, damit statt in Sicherheitsdienste und das Bereitstellen von Massenverpflegung nun in eine nachhaltige Integration und gute städtische Infrastruktur für alle investiert werden kann.
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