„Kommunaler Klinikverbund Regiomed zerschlagen – Marktwirtschaft siegt über kommunale Daseinsvorsorge“

Pressemitteilung der „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“:

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern bedauert die Entwicklung des insolventen Klinikverbunds Regiomed. Während Regiomed in seiner Presseerklärung das Ende des Insolvenzverfahrens preist (1) stellen wir fest:

Als einziger Bundesland-übergreifender kommunaler Klinikverbund ist Regiomed gescheitert.

Dieses Scheitern hat fatale Folgen für Oberfranken und Thüringen:

Aus bisher 6 Klinikstandorten werden zukünftig 4 Standorte. Neustadt bei Coburg (2) und Neustadt am Rennweg (3) sollen zu ambulanten Gesundheitszentren umgestaltet werden. Die Entfernungen der EinwohnerInnen zum nächstgelegenen Krankenhaus werden sich vergrößern.

Klinische Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. (4) Die Arbeitsleistung wird in Folge verdichtet, es fehlt wichtige Zeit am Patienten.

Mit SANA übernimmt ein privater Klinikbetreiber bisher kommunale Kliniken. Klinische Leistungsangebote werden zukünftig renditeorientiert fokussiert – der klinische Bedarf der Bevölkerung wird sekundär.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.: „Die meisten bisherigen kommunalen Klinikträger von Regiomed haben ihr Versprechen gebrochen, bei der Aufspaltung des Klinikverbunds Regiomed die Kliniken Ihrer Region zu übernehmen. Das Nachsehen haben klinische Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren und die anvertrauten Patienten Kommunale Krankenhäuser mit breitem Versorgungsangebot und hohen Vorhaltekosten rechnen sich nicht. Stationäre Klinikstandorte sichern nicht mehr den Bedarf der Bevölkerung sondern die Rentabilität.“


Für die „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“:
Klaus Emmerich
Klinikvorstand i.R.
Himmelkron

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert