Die Ökosystemleistung alter Bäume in Bamberg sichtbar machen
Die wichtigen Funktionen und Leistungen von Bäumen lassen sich berechnen und in Zahlen darstellen. BUND Naturschutz Bamberg beteiligt sich am europäischen TreeTagDay und fördert Baumscheibenpatenschaften.
„Bäume sind wichtig, lebenswichtig! – als Sauerstoffproduzenten, CO2-Speicher, Feinstaubfilter, Hochwasserschutz und natürliche Klimaanlage in der Stadt. Sie sind wichtig für unsere Gesundheit, für eine gute Lebensqualität. Unter ihnen finden wir das schattige Plätzchen zur Entspannung, einen Raum für Begegnung und Sport und sie verschönern das Stadtbild.“ sagt Erich Spranger, Vorsitzender der Kreisgruppe des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN)
Trotzdem werden wertvolle alte Bäume in Städten und Dörfern gefällt. Für Pflanzungen fehlt es oftmals an Platz. Wir brauchen den Platz. Junge Bäume sind unsere Zukunft. Vor allem in Zeiten des Klimawandels mit steigender Hitzebelastung, Dürre und Starkregenereignissen spüren wir welch enormen Beitrag Bäume leisten und warum ihr gesunder Erhalt so wertvoll für uns ist.
Um diesen Wert von Bäumen sichtbar zu machen beteiligte sich die Kreisgruppe Bamberg des Bund Naturschutzes an der europaweiten Kampagne – EUTreetag Campaign.
Sechs Bäume im Stadtgebiet Bamberg, am Troppauplatz, Gabelmann, Domgrund in der Wilhelmsstraße, Neuerbstraße und Luitpoldstraße wurden vermessen. Diese Daten, auch am Baum nachlesbar werden anschließend in die vom USDA Forest entwickelte Software i-tree eingetragen und mit lokalen Wetter- und Feinstaubwerten verbunden.
Christopher Busch, Baumexperte des BN hob hervor: „Zusammengerechnet binden die sechs Bäume bereits jetzt über 8 to CO2 und nehmen jedes Jahr weitere 211 kg aus der Atmosphäre auf. Somit kompensieren sie den CO2-Ausstoß von rund 7.104 km Fahrt mit dem Auto. Außerdem produzieren sie täglich den Sauerstoff für 2 bis 3 Menschen und allein die 20 m hohe Platane am Gabelmann hat an heißen Sommertagen eine Kühlleistung von 3 Raumklimaanlagen und sorgt so nicht nur mit ihrem Schatten für ein angenehmes Umfeld.“
Mit einer Informationsveranstaltung am Gabelmann hat der BN auf diese Thematik aufmerksam gemacht. Das Umweltamt der Stadt Bamberg vertreten durch den Amtsleiter Tobias Schenk und Thomas Fischer hoben die Bedeutung des innerstädtischen Grüns und der Bäume hervor. Tobias Schenk betonte die Wichtigkeit von einem „guten Bestand an alten Bäumen“ und sprach sich dafür aus, diesen Bestand unbedingt zu erhalten, da diese alten Stadtbäume „wahnsinnig viele messbare Vorteile“ hätten. Um den Klimawandel in der Stadt wirkungsvoll zu begegnen, müssten darüber hinaus aber auch dringend neue Bäume im gepflanzt werden, so der Amtsleiter.
Zudem bestand die Möglichkeit sich über das Projekt der Baumscheibenpatenschaften in Bamberg zu informieren. Diese müssen verstärkt in die Planungen mit einbezogen werden und müssen größer werden. Hier haben Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit sich zu beteiligen, um etwas Gutes für die Bäume vor der eigenen Haustüre zu tun. Aber auch Schulklassen, Vereine oder Gewerbetreibende können mitmachen.
Baumscheibenpatinnen und Baumscheibenpaten verschönern die direkte Umgebung in ihrer Straße und steigern die Lebensqualität in ihrer Nachbarschaft. Sie übernehmen kleine Aufgaben wie: die Gestaltung und Bepflanzung der Baumscheibe (der offene Boden um den Baum), Bewässern – insbesondere an heißen Sommertagen, Säubern und Jäten der Baumscheibe. Die Professionelle Baumkontrolle und Baumpflege übernimmt weiterhin die Stadt.
Informationen zu diesem Projekt finden sie auf der Seite der Kreisgruppe Bamberg des Bund Naturschutzes (https://bamberg.bund-naturschutz.de/stadtnatur/baumpatin-werden).
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