Der Neue Wiesentbote

Streuobst – ein Stück lebenswerte Heimat

Beim Streuobstmarkt am 27.10.2024 in Bad Staffelstein entdecken, was die Ernte liefert

Streuobstwiesen sind ein fester Bestandteil unserer fränkischen Kulturlandschaft. Die Lebensmittel, die sie liefern, sind eine der Grundlagen unserer regionalen Ernährung. Nicht nur frisch sind sie ein Genuss. Verarbeitet zu köstlichen Aufstrichen, Essig oder Likören leisten sie auch einen wertvollen Beitrag, Lebensmittelverschwendung effektiv einzudämmen.

Welche Vielfalt an Produkten regionale Erzeuger liefern, kann man hautnah beim Streuobstmarkt am Bad Staffelsteiner Marktsonntag, 27. Oktober 2024, von 10 bis 16 Uhr erleben. Rund um die Außenstelle des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach in der Bärengasse bieten Direktvermarkter aus den Landkreisen Coburg, Lichtenfels und Bamberg die unterschiedlichsten Leckereien an.

Apfelbestimmung und Fermentieren gegen Lebensmittelverschwendung

Wichtiger Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung: Auch Obst, das nicht perfekt ist, lässt sich problemlos verarbeiten. Foto: Ulf Felgenhauer / AELF Coburg-Kulmbach

Wer wissen will, welche Apfelsorte in seinem Garten wächst, hat von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit sie bestimmen zu lassen. Im Amtsgebäude des AELF Coburg-Kulmbach inspiziert Pomologe Frank Schelhorn in dieser Zeit die präsentierten Äpfel.

Des Weiteren führt Referentin Monika Gerner im Rahmen einer Kochvorführung jeweils um 13 und 15 Uhr in die Kunst des Fermentierens ein. Durch diese altbewährte Methode verlängert sich die Haltbarkeit von frischem Obst und Gemüse, wodurch auch weniger Lebensmittel weggeworfen werden müssen. Bei ihren Vorführungen geht Monika Gerner auch auf den gesundheitlichen Vorteil von fermentierten Lebensmitteln ein und gibt wertvolle Tipps zum Fermentieren im Privathaushalt. Dazu gibt es für die Gäste natürlich auch Kostproben.

Nachhaltiges Handeln ist auch Thema an der Teilzeitschule

Wie man in der Küche nachhaltig handelt, ist auch Teil der Ausbildung an den Landwirtschaftsschulen, Abteilung Hauswirtschaft, in Coburg und Kulmbach. Aktuell ist Obstsaison, und um z B. die Äpfel, die gerade anfallen, nicht einfach verkommen zu lassen, hat die Teilzeitschule gute Ideen und Tipps parat. Eine sehr schmackhafte Verwertungsmöglichkeit ist beispielsweise ein raffiniert gewürztes Apfelmus (s. Rezept weiter unten).

Im Herbst 2025 startet an den Schulen wieder ein neues Semester! Informieren Sie sich jetzt unter www.aelf-ck.bayern.de.

Lebensmittel gehören auf den Teller, nicht in die Tonne

Nachhaltiges Handeln in der Küche ist nach wie vor sehr wichtig, denn immer noch wandert allein in Bayern jährlich rund eine Million Tonnen Lebensmittel in den Abfall, die noch verwertbar wären. Das sind im Durchschnitt zwei prallvoll gefüllte Einkaufswägen pro Person, und zwar vom Kind bis zum Senior. Handlungsbedarf ist auch deshalb gegeben, da beim Wegwerfen von Lebensmitteln nicht nur Werte, sondern auch wertvolle Ressourcen, wie etwa Arbeit, Boden und Wasser vernichtet werden. Den größten Anteil an der Lebensmittelverschwendung haben private Haushalte, gefolgt von verarbeitender Industrie, Außer-Haus-Verpflegung und der Landwirtschaft. Am wenigsten verschwendet der Handel.

Wenn jeder Verbraucher täglich nur 40 Gramm weniger wegwerfen würde, könnte die Verschwendung halbiert werden.

Verschiedene Gewürze geben dem Apfelmus einen besonderen Geschmack. Foto: Ulf Felgenhauer / AELF Coburg-Kulmbach

Rezept Raffiniertes Apfelmus

Zutaten

• 1 kg Äpfel (Fallobst)
• 1 Zitrone
• 2 Zimtstangen
• 100 ml Wasser
• 50 g Zucker

Zubereitung

• Die Äpfel gut waschen, alle schadhaften Stellen gut ausschneiden und vierteln. Mit dem Saft der Zitrone, den Zimtstangen, 100 ml Wasser und dem Zucker etwa 20 -30 Minuten kochen. Schneller und energieschonender geht das im Dampfdrucktopf.
• Die weichen Äpfel durch die Flotte Lotte, oder ein Sieb passieren. Das kochend heiße Mus in heiß ausgespülte Gläser füllen und sofort verschließen. Tipp:
• Wird das Mus unter 70 Grad eingefüllt, ist das Mus nur gekühlt haltbar. Dann empfiehlt es sich, die Gläser noch 20 Minuten in einem Einkochautomat oder Wasserbad zu kochen.
• Fest verschließen und an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahren. Dann hält sich das Apfelmus bis zu einem Jahr.
• Auch mit weiteren Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Nelken oder Kardamom kann das Apfelmus verfeinert werden.