Berufswahl-SIEGEL für Staatliche Realschule Höchstadt an der Aisch
Projekte wie „Fuxzeit“, Methodentrainings und der „Tag des Handwerks“ – für ihr Konzept zur Berufsorientierung erhält die Staatliche Realschule Höchstadt dieses Jahr zum ersten Mal das Berufswahl-SIEGEL. Insgesamt werden 69 Schulen in sechs bayerischen Regierungsbezirken ausgezeichnet. Die Höchstädter Realschule bekommt ihre Auszeichnung heute gemeinsam mit den anderen Schulen aus Mittel- und Unterfranken bei einer Veranstaltung in Nürnberg überreicht.
Zu den Förderern des Projektes zählen neben dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger e. V. sowie das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Berufsorientierung ist wichtig für junge Menschen und Betriebe
Für die bayerische Kultusministerin Anna Stolz ist das Berufswahl-SIEGEL ein wegweisendes
Projekt: „Mit dem Berufswahl-SIEGEL werden Schulen ausgezeichnet, die ihren Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der beruflichen Orientierung vielfältige Angebote und Aktionen bieten und damit Vorbild für andere Schulen sind. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler gut darauf vorbereitet sind, sich für einen Beruf zu entscheiden, und später motiviert in den Job starten. Das ist vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels auch für die bayerischen Unternehmen sehr wichtig. Ich gratuliere allen zertifizierten Schulen ganz herzlich zu der tollen Auszeichnung und bedanke mich bei den Lehrkräften für das großartige Engagement.“
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., erklärt: „Um ihren Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarf zu sichern, sind unsere Betriebe in Bayern auf gut qualifizierten, motivierten Nachwuchs angewiesen. Indem wir praxisnahe Berufs- und Studienorientierung frühzeitig und fächerübergreifend im Unterricht verankern, helfen wir den Jugendlichen dabei, ihre Stärken und Interessen zu erkennen. Durch eine enge Verzahnung der Schulen mit den Betrieben erfahren die Schülerinnen und Schüler, wo der Arbeitsmarkt sie braucht. Genau hier setzen die Berufswahl-SIEGEL-Schulen mit ihren Angeboten und Projekten an. Darum fördern wir das Berufswahl-SIEGEL aus voller Überzeugung.“
Auszeichnung, Beratung und Begleitung
Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) vergibt das Berufswahl-SIEGEL an Schulen, die sich besonders im Bereich der Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler engagieren. „Dabei ist uns wichtig, dass das SIEGEL mehr ist als eine Auszeichnung“, sagt Hubert Schurkus, Präsident des bbw. „Die Schulen, die sich bewerben, bekommen wertvolles Feedback durch unsere Jurorinnen und Juroren. Wir beraten und begleiten sie auf ihrem Weg, die Berufs- oder Studienorientierung langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln. Umgekehrt nehmen wir aus dem Kontakt mit den Schulen viele Anregungen mit, die wieder in das Netzwerk zurückfließen.“
In einer immer komplexeren Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen eine gute Grundlage für ihre Entscheidung haben, in welches Berufsfeld sie einsteigen wollen. Die vielfältigen Möglichkeiten, sich beruflich zu qualifizieren, machen diese Entscheidung oft schwer. Ein klassischer Handwerksberuf? Eine Karriere in der Wirtschaft? Studieren? Welche Angebote es gibt und auch, welcher Job zu einem passt, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen – all diese Fragen zu beantworten, ist Teil einer guten Berufsorientierung.
Praxisnahe Berufsvorbereitung und umfassende Unterstützungsangebote
Die Staatliche Realschule Höchstadt legt großen Wert auf die Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler. „Die Berufswahl ist eine der herausforderndsten Entscheidungen für unsere Schülerinnen und Schülern. Wir möchten ihnen eine Orientierung geben, die Vielfalt der Berufswelt präsentieren, Praxisbezug ermöglichen und durch gute Vernetzung die Kooperation mit den Firmen fördern“, sagt Schulleiter Markus Ott.
„Uns ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ihre eigenen Stärken und Interessen zu erkennen und verfolgen zu können,“ ergänzt die Koordinatorin Berufsorientierung Karin Kraus. An der Realschule sind Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung fester Bestandteil des Schullebens. Bereits in den unteren Jahrgangsstufen werden mit Projekten wie der „Fuxzeit“ und Methodentrainings in den Klassen 5, 6 und 7 die Grundlagen für eine gelungene Berufsorientierung geschaffen. Hier lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie Informationen sammeln, bewerten und präsentieren, und entdecken ihre individuellen Stärken und Potenziale.
Ab der 8. Klasse beginnt die direkte Vorbereitung auf den Berufswahlprozess. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten gemeinsam einen Berufswahlfahrplan und nehmen an Projekten wie dem „Tag des Handwerks“ teil, bei dem regionale Handwerksbetriebe Einblicke in verschiedene Berufe bieten. Zusätzlich trainieren die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Firma Schaeffler Bewerbungsprozesse und bereiten sich in den Fächern Wirtschaft/Recht, Deutsch und IT auf Vorstellungsgespräche vor. Ein Highlight des Konzepts ist das verpflichtende Praktikum in der 9. Klasse, durch das die Jugendlichen erste praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln.
Jury aus über 200 Ehrenamtlichen
Die Entscheidung, welche Bewerbungen erfolgreich sind, treffen über 200 ehrenamtliche Vertreterinnen und Vertreter von Schulen und Unternehmen, der Elternschaft, der Agentur für Arbeit, der Kammern und Universitäten. Von den 69 Schulen, die die Auszeichnung dieses Jahr erhalten, werden 36 Schulen zum ersten Mal zertifiziert. 13 Schulen erhalten das Berufswahl-SIEGEL zum zweiten Mal und 20 schon zum dritten Mal. Vor der Auszeichnungsveranstaltung heute in Nürnberg für die diesjährigen Berufswahl-SIEGEL-Schulen aus Mittel- und Unterfranken haben bereits die Schulen aus Niederbayern, der Oberpfalz, Oberbayern und Schwaben ihre Auszeichnungen bei Veranstaltungen in Landshut und Fürstenfeldbruck erhalten.
Über das Berufswahl-SIEGEL in Bayern
Das Berufswahl-SIEGEL in Bayern ist ein Projekt von SCHULEWIRTSCHAFT Bayern im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw), das im Schuljahr 2016/17 in Niederbayern gestartet ist und das es mittlerweile in sechs Regierungsbezirken gibt. Nach Oberbayern im vergangenen Jahr ist im Schuljahr 2023/2024 Mittelfranken hinzugekommen. Der Regierungsbezirk Oberfranken startet in diesem Schuljahr. Damit unterstützt die Initiative Schulen in allen bayerischen Regierungsbezirken dabei, ihren Schülerinnen und Schülern eine ausgezeichnete Berufsorientierung zu bieten. So soll die Qualität der Berufsorientierung an den Schulen dauerhaft gesichert werden und immer weiter steigen.
Über das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. wurde 1969 von den Bayerischen Arbeitgeberverbänden gegründet und ist gemäß seiner Satzung im gesellschaftspolitischen Auftrag tätig. Die gemeinnützige Organisation ist heute eines der größten Bildungsunternehmen in Deutschland. Unter dem Dach des bbw sind 17 Bildungs-, Betreuungs-, Beratungs- und Personaldienstleistungsorganisationen mit knapp 10.000 Mitarbeitenden tätig – vor allem in Bayern, aber auch bundesweit sowie international in 25 Ländern auf vier Kontinenten. Das bbw bietet sowohl frühkindliche Betreuung, Aus- und Weiterbildung für öffentliche Auftraggeber und Unternehmen als auch ein Studium an der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft. Zum Portfolio gehören zudem Dienstleistungen wie Zeitarbeit und eine Transfergesellschaft.
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