So war der „Tag der offenen Tore“ auf dem Lagarde Campus in Bamberg

Tag der offenen Tore auf dem Lagarde Campus: Neuigkeiten zu Bauprojekten und innovativer Energieversorgung
Eindrücke vom „Tag der offenen Tore“, der vom Stadtplanungsamt/Sachgebiet Konversion unterstützt vom Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit organisiert wurde. Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

Die Dynamik des Lagarde Campus einmal hautnah erlebt

Beim „Tag der offenen Tore“ erfuhren die Teilnehmenden direkt vor Ort viele Neuigkeiten über die Bauprojekte

Tag der offenen Tore auf dem Lagarde Campus: Neuigkeiten zu Bauprojekten und innovativer Energieversorgung

Die Besucher beim ‚Tag der offenen Tore‘ auf dem Lagarde Campus erhielten Einblicke in die aktuellen Bauprojekte. Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth.

Groß war der Andrang beim „Tag der offenen Tore“ auf dem Lagarde Campus. Über 400 Menschen kamen, um sich eine Stunde lang über einen Teil des rund 20 Hektar großen Geländes führen zu lassen. „Es gibt kein Gebiet in Bamberg, das so dynamisch entwickelt wird, wie dieses. Dieses erfreuliche Tempo war keineswegs absehbar, als wir vor knapp acht Jahren den Lagarde Campus erworben haben“, stellte Oberbürgermeister Andreas Starke bei seiner Begrüßung der ersten Besuchsgruppen fest. Dem OB war es wichtig, „die Bürgerschaft aus erster Hand über die Projekte zu informieren“, so Starke.

Platz der Menschenrechte und Reithalle

Ausgehend vom bereits weit fortgeschrittenen Platz der Menschenrechte begannen die Touren für Kleingruppen, die von Alexander Schenk, Dominique Krutzenbichler, Christina Stützlein (alle Sachgebiet Konversion), Achim Welzel (Leiter Stadtplanungsamt) und Franco Patanè (Auftragnehmer des Stadtplanungsamts, LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH) fachkundig geleitet wurden. Am künftigen Zentrum des entstehenden Quartiers sind bereits die Standorte für die zahlreich hier zu pflanzenden Bäume erkennbar. Gleichzeitig soll der Platz multifunktional nutzbar sein, zum Beispiel „wenn der Bürgerverein Bamberg Ost hier eigene Freiluft-Veranstaltungen durchführen will“, so OB Starke. Direkt am Platz liegt die Reithalle, die bekanntlich zur Kulturhalle entwickelt werden soll.

Rundgang durch das Quartier

Tag der offenen Tore auf dem Lagarde Campus: Neuigkeiten zu Bauprojekten und innovativer Energieversorgung

ie futuristische Architektur auf dem Lagarde Campus beeindruckte die Besucher bei der Führung. Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth.

Es folgte ein Spaziergang bei Sonnenschein und in positiver Stimmung durch das bereits fertiggestellte Areal im Südwesten mit der Parkpalette P3 und vielen modernen Wohnungen in unterschiedlichen Ausführungen. „Wir haben bewusst darauf verzichtet, einen Investor zu suchen, der hier alle Wohnungen realisiert. Stattdessen haben wir verschiedene Investoren mit ganz unterschiedlichen Architektur-Sprachen gefunden“, meinte Starke. Insgesamt sollen auf dem Lagarde Campus rund 1200 Wohneinheiten entstehen, in denen über 2000 Menschen leben werden. Alle Wohnungen wurden an das Glasfasernetz der Stadtwerke Bamberg angeschlossen. Mit baMbit können Lagarde-Bewohner heute schon mit einem Gigabit pro Sekunde surfen, da das Glasfasernetz bis in die einzelnen Wohneinheiten verlegt worden ist.

Innovative Energieversorgung

Der Weg führte weiter entlang des Zauns zur Bundespolizei, der nach dem Wunsch der Stadt eines Tages fallen soll, um weitere private Wohnnutzungen zu ermöglichen. An der frisch am Vortag eingeweihten Energiezentrale wartete Stefan Loskarn und sein Team von den Stadtwerken Bamberg, um den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die innovative und regenerative Energieversorgung des Quartiers zu geben.

Die Wohnungen und Gewerbeflächen auf dem Lagarde Campus werden zu 70 Prozent aus erneuerbaren Energien beheizt, die vor Ort gewonnen werden – beispielsweise aus Erdwärme. Hierfür wurden unterhalb der Gebäude und der Freiflächen 32.000 Quadratmeter Flächenkollektoren verlegt und 76 Bohrungen von 120 Metern Tiefe vorgenommen. Wichtiger Wärmelieferant ist auch das Abwasser von Tausenden Haushalten, das durch den Kanal unterhalb der Zollnerstraße fließt. Allein hier wird eine kontinuierliche Wärmeleistung gewonnen, die einem Energieverbrauch von jährlich 270.000 Litern Heizöl entspricht. „Das Konzept ist nicht nur wegen seiner Größe einmalig in Deutschland, sondern auch, weil zugleich Alt- und Neubauten beheizt werden“, erklärt Loskarn.

Anklänge an München

Direkt daneben lenkte die Parkpalette P1 mit ihrer futuristischen Optik die Blicke auf sich. „Man fühlt sich ein bisschen an die Allianz-Arena erinnert“, sagte Christina Stützlein bei ihrer Führung und erntete dafür viel zustimmendes Nicken. Von dieser Stelle aus waren sowohl die Posthalle, in der aktuell noch die Ukraine-Hilfe untergebracht ist, und auch das große Wohnbauprojekt „Sunshine Lofts“ gut zu erkennen. Mit kurzen Zwischenstationen bei der ehemaligen Kommandatur, welche die Stadtbau Bamberg jetzt für die Justiz saniert, und beim SancuraPark der Sozialstiftung (OB Starke: „die aktuell größte Baustelle der Stadt“) ging es schließlich zum bereits seit eineinhalb Jahren fertiggestellten Digitalen Gründerzentrum (DGZ) „Lagarde 1“.

Informationen und Mobilitätskonzept

Dort präsentierten sich neben vier privaten Investoren auch die städtischen Töchter Stadtwerke Bamberg, Stadtbau Bamberg und Sozialstiftung Bamberg sowie die beauftragten Landschaftsarchitekten für die verschiedenartigen öffentlichen Grün- und Freianlagen im Quartier „hutterreimann“ mit ihren Projekten auf dem Lagarde-Campus. Der Bürgerverein Bamberg Ost sorgte für das leibliche Wohl, so dass sich die Besucherinnen und Besucher zum Abschluss noch bestens gestärkt die modernen Räumlichkeiten des DGZ zeigen lassen konnten.

Die Bambergerinnen und Bamberger, welche an den Führungen teilnahmen, nutzten den „Tag der offenen Tore“, um sich über die Wohnbauprojekte zu informieren, aber auch um sich nach der Grundkonzeption des Quartiers zu erkundigen. Auf das größte Interesse stieß das Mobilitätskonzept, zu dem verschiedene Nachfragen kamen wie „Wo kann ich be- und entladen?“ oder „Wo sind Stellplätze für Besucher vorgesehen?“. Auch wo noch weitere Grünanlagen und Spielplätze geplant sind, wollten die Gruppen wissen. Ebenso war der Anteil von Sozialwohnungen und wie eine solche zu bekommen ist, ein Thema.

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