„World Cleanup Day“: Bamberger Wasserwacht zieht jede Menge Schrott aus dem Kanal
Am Aktionstag haben sich wieder viele Bürgerinnen und Bürger beteiligt, dieses Mal wurde auch unter Wasser Müll gesammelt.
Fahrräder, Einkaufswägen, ein Stuhl, Baustellen-Absperrungen, Bierflaschen, eine Laterne und jede Menge Metallschrott: Das alles hat die BRK-Wasserwacht Bamberg an einem Vormittag aus dem Wasser gefischt. Die Ehrenamtlichen führten die Müllsammelaktion gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei Bamberg anlässlich des World Cleanup Days durch. Auch an Land sorgten viele Engagierte für saubere Parks, Wege und Straßen: Rund 200 Bürgerinnen und Bürger haben sich für den Aktionstag beim Klima- und Umweltamt der Stadt Bamberg angemeldet. Darunter 100 Kinder von zwei Kindergärten. „Ich freue mich, dass sich so viele freiwillig für eine saubere Stadt einsetzen, ihnen liegt die Umwelt am Herzen. Das Ergebnis zeigt aber leider auch die Kehrseite: Noch immer gibt es viel zu viele, die einfach ihren Müll irgendwo hinschmeißen. Bamberg ist hier leider keine Ausnahme“, so Umweltreferent und Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Bamberg Service musste ein gesammeltes Müllvolumen von insgesamt rund eineinhalb Kubikmetern Alteisen und zwei bis drei Kubikmetern Restmüll entsorgen. Allein die 18 Ehrenamtlichen der Wasserwacht haben insgesamt über einen Kubikmeter Metallschrott aus dem Ludwig-Donau-Main-Kanal zwischen Schleuse 100 und dem Kranen geholt. Sie hätten noch mehr rausziehen können: Nach wenigen Stunden war schlicht das Boot mit Müll voll. Mehrere Ehrenamtliche suchten die Böschung ab, zwei Taucher tasteten sich auf dem Grund vor. Die Arbeit war nicht einfach, unter Wasser hatten die Taucher eine Sichtweite von gerade mal 30 Zentimetern. „Es hat sich wieder gelohnt, das Wasser nach Unrat abzusuchen. Erschreckend ist aber, was die Leute so wegschmeißen und traurig, dass solche Aktionen notwendig sind“, lautet das Fazit von Andreas Bornkessel, Vorsitzender der Wasserwacht Ortsgruppe Bamberg. Das Ergebnis zeige, dass es leider noch viel mehr solcher Einsätze bräuchte.
Mit einem Boot war auch die Wasserschutzpolizei Bamberg vor Ort, um die Taucher abzusichern. Leiter Elmar Mackert spricht ein großes Lob an die Wasserwacht aus: „Es ist klasse, wie sich die Ehrenamtlichen in ihrer Freizeit einbringen.“ Die Wasserschutzpolizei musste an den Böschungen auch unliebsame Entdeckungen machen: In den Bäumen haben die Beamten viele abgerissene Angelschnüre mit Ködern gefunden. Ein echtes Problem für die Natur: Vögel oder Fledermäuse verheddern sich und verenden grausam. „Wir greifen hier durch und leiten strafrechtliche Ermittlungen ein, wenn wir Angler erwischen, die ihre abgerissenen Köder in den Bäumen hinterlassen“, betont Mackert. Apropos Ermittlungen, auch ein abgerissenes Banner einer Demo schwamm im Wasser. Die Verursacher müssen ebenso mit einer Anzeige rechnen, da sich das Plakat in einer Schiffsschraube der Personenschifffahrt am Kranen verfangen und so für gefährliche Situationen sorgen kann. Auch hier drohen empfindliche Geldstrafen.
Kindergartenkinder sorgten für saubere Spielplätze
Insgesamt acht Ablageorte von Bamberg Service waren im Stadtgebiet am Aktionstag eingerichtet. Auf der Erba-Insel fand der Auftakt der Müllsammelaktionen mit Umweltreferent Jonas Glüsenkamp statt. Unter anderem der Bürgerverein Gaustadt und die Kinder des Kindergartens Biberbande sammelten fleißig mit Greifzange und Handschuhen Kippen, Verpackungsmüll & Co. ein. Unter dem Motto „Cleanup my playground“ informierte der Familienbeirat die Kindergärten der Stadt und die Spielplatzpaten schon im Vorfeld über den Cleanup Day. Auch das Haus für Kinder am Stadion beteiligte sich mit vier Gruppen an der Müllsammelaktion. Die kleinen „Mülldetektive“ suchten mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Spielplätze in ihrer näheren Umgebung ab, die sie im Kindergarten- und Hortalltag immer wieder besuchen. So wurde der Spielplatz am Stadion, der Indianerspielplatz, der Spielplatz am Dehner und an der Dr.-Hans-Neubauer-Straße gesäubert. Die Sammelgruppe am Stadionspielplatz wurde von der Familienbeauftragten der Stadt Bamberg, Regina Zenk, unterstützt.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinderhauses ist es wichtig, dem Thema Umweltverschmutzung und Mülltrennung bzw. Müllvermeidung Raum zu geben und für die Kinder greifbar zu machen. Es wird die Einrichtung weiterhin im Alltag begleiten. Und Bamberg wird auch im kommenden Jahr wieder beim World Cleanup Day am 20. September 2025 teilnehmen.
Info
Der „World Cleanup Day“ ist ein UN-Aktionstag, der die Weltgemeinschaft zum kollektiven Handeln für eine gesunde und müllfreie Zukunft bringen will. Er wurde von der Bürgerbewegung „Let´s Do It!“ ins Leben gerufen und ist eine wahre Erfolgsgeschichte. Im vergangenen Jahr beteiligten sich bereits 19,1 Millionen Menschen aus 195 Ländern an diesem Aktionstag – auch viele Bambergerinnen und Bamberger waren dabei. Ob Zigarettenstummel, Plastiktüten, alte Zeitungen oder zerbrochene Glasflaschen: Müll findet sich in den Straßen und Grünanlagen Bambergs zur Genüge. Um diesem Problem mehr Beachtung zu schenken und um sich für eine saubere Umwelt einzusetzen, beteiligte sich die Stadt Bamberg am World Cleanup Day. An diesem Tag befreien Bürgerinnen und Bürger Strände, Parks, Wälder, Flüsse und Straßen vom Abfall.
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