Autorenlesung von und mit Adrian Roßner im Schloss Goldkronach hatte viel zu bieten

Gruppenbild Autorenlesung Schloss Goldkronach Foto: Dagmar Bauer

Gruppenbild Autorenlesung Schloss Goldkronach Foto: Dagmar Bauer

Draußen: traumhaftes Spätsommerwetter – drinnen: fiktive Nebelschwaden, mystische Naturaufnahmen, untermalt von warmen musikalischen Klängen. Das alles gab es zwei Tage vor dem astronomischen Herbstanfang im Gewölbesaal von Schloss Goldkronach bei einer Autorenlesung von und mit Adrian Roßner zu erleben. Die Räumlichkeiten drohten aus allen Nähten zu platzen, weit über 70 Besucher nahmen selbst auf Treppenstufen im Schloss Platz, um den aus Rundfunk und Fernsehen bekannten gebürtigen „Zeller Jungen“ hautnah zu sehen und vor allem zu hören. Geladen hatte der Hausherr und Vorsitzende des nunmehr „Alexander von Humboldt-Kulturforum Franken e. V.“ genannten Vereins, Hartmut Koschyk, der den beliebten Historiker Dr. Adrian Roßner für eine Lesung aus seinem Erstlingswerk „Waldsteinnebel“ – einem Fichtelgebirgskrimi – hatte gewinnen können. Ihm zur Seite standen das Musikerduo Jana Florence, bestehend aus dem Ehepaar Jana und Danny Große, die aus Deutschlands Hauptstadt nur allzu gerne nach Franken – genauer nach Bad Berneck – gezogen und hier ansässig geworden sind sowie Florian Fraaß, im täglichen Leben bei der Tourismuszentrale Bad Berneck beschäftigt und in seiner Freizeit ein mittlerweile überaus geschätzter Naturfotograf mit dem untrüglichen Auge fürs Detail.

So lauschte das Publikum zur Einstimmung den wohligen, wärmenden Klängen des Musikerduos, bevor Adrian Roßner zunächst einmal erklärte, wie es zu seinem Fichtelgebirgskrimi gekommen ist. Er sei beileibe kein Autor, wies er darauf hin, er habe die Handlung nicht im Vorfeld aufgebaut, sondern ganz unkonventionell einfach angefangen zu schreiben, chronologisch, „ohne Konzept“, einfach aus dem zugrunde liegenden Geschichtsbewusstsein heraus. Das Stück sei für ihn eine „Therapie“ zur Ablenkung vom bevorstehenden Staatsexamen gewesen und Fakt ist, dass sich das Ende beider Anstrengungen sehen und hören lassen kann. Allein das Aufspüren eines sofort druckwilligen Verlages gestaltete sich etwas schwieriger, konnte aber in Nürnberg gefunden werden und bescherte dem Krimi eine Auflage von 5.000 Exemplaren, die nahezu ausverkauft sind. Nach dem Hinweis „Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind erwünscht und unvermeidlich“ startete Roßner dann mit Kapitel eins die Lesung aus der Kriminalgeschichte rund um den Protagonisten Ralf Benz, seines Zeichens angehender Gymnasiallehrer, der, aus dem hohen Norden kommend, alsbald entdecken muss, dass Münchberg keineswegs München ist und das Fränkische für ein Nordlicht durchaus als Fremdsprache durchgehen kann. Die Zuhörer klebten an den Lippen des Verfassers, amüsierten sich königlich über die Art des Vortrags, die Zelebrierung des fränkischen Dialekts (inklusive Mimik und Gestik) – besser kann man seinen eigenen Text nicht „verkaufen“.

Und als sei die Mystik des Waldsteins in Worten nicht genug, steuerte Florian Fraaß, der geniale Naturfotograf, Aufnahmen aus dem Fichtelgebirge bei, die dem Publikum schier den Atem raubten. Der Große Waldstein unter einer dicken Haube von Raureif, in der glitzernden Morgensonne, zur „blauen Stunde“, von Nebelschwaden umwabert – einfach nur schön. Da waren viele Oh´s und Ah´s zu vernehmen, weil vermutlich jeder schon einmal vor Ort war, aber kaum jemand die Stimmung je so eingefangen hat wie Florian Fraaß. Neben dem Waldstein gab es weitere „Darsteller“ wie die Kösseine, den Ochsenkopf, den Schneeberg oder den Rudolfstein mit den Drei-Brüder-Felsen zu sehen: zu jeder Tageszeit, zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Und so waren sich

Autorenlesung Adrian Großner Foto: Dagmar Bauer

Autorenlesung Adrian Großner Foto: Dagmar Bauer

Roßner und Fraaß vollkommen einig mit ihrem glühenden Bekenntnis zur unzweifelhaften Schönheit und Vielfalt der (ober-)fränkischen Landschaft und der Erkenntnis, wie klein der Mensch und wie groß und großartig die Natur ist. Die schönen Eindrücke von Buch und Fotografie konnten die restlos begeisterten Besucher bei wunderbaren ruhigen Coverversionen bekannter deutscher und englischer Lieder sacken lassen. Jana und Danny Große verstanden es mit ihrem eindrucksvollen Gesang zur Gitarre den Abend mit großer Harmonie ausklingen zu lassen. Als Dreingabe konnte das Publikum noch ein signiertes Buch von Adrian Roßner oder einen Fotokalender von Florian Fraaß erwerben.

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