Johannes Wicht gegen Erhöhung der Lebensarbeitszeit bei Telekom
Die Forderung des Telekom-Vorstandchefs von letzter Woche, Deutschland solle wieder mehr arbeiten, ist absurd.
Mein persönlicher Antrag auf Verlängerung um wenige Wochen wurde seinerzeit gnadenlos abgelehnt. Jetzt folgt offenbar die Kehrtwende des Arbeitgebers. Der Personalabbau hat die verbliebenen Beschäftigten massiv getroffen.
Mussten sie doch die volle Wucht der Aktion in Form von Mehrarbeit und Arbeitsverdichtung ohne wenn und aber verkraften. Die Forderung nach mehr Wertschätzung und Anerkennung der nach wie vor hohen Leistungsbereitschaft fand im Vorstand leider kein Gehör.
Höttges „Wenn ich in China, in Amerika oder Asien bin und sehe, wie diese Wirtschaftsnationen in die Hände spucken, dann wird mir manchmal um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes angst und bange.“
Johannes Wicht als Gewerkschafter der Kommunikationsgewerkschaft DPV-Bayern und ehemaliger Betriebsrat fordere ich den Arbeitgeber auf, die Mitarbeiter*innen nicht weiter unter Druck zu setzen, sondern alternative Arbeitszeitmodelle zu entwickeln und zu fördern.
Immer mehr Beschäftigte klagen über Ausgebrandsein durch zu viel Stress und Überlastung. Erschöpfung und Niedergeschlagenheit führt zu verringerter Leistungsfähigkeit. Wenn dann krankheitsbedingte Fehlzeiten hinzu kommen, wird die Situation in den Betrieben dramatisch ernst.
Deshalb mein Appell an die Telekom-Verantwortlichen: Beachten sie die gesetzlichen Vorgaben und das Arbeitszeitgesetz. Es regelt zum Schutz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wie viele Arbeitsstunden sie höchstens leisten dürfen und welche Ruhezeiten einzuhalten sind. Für diese Rahmenbedingungen, lohnt es sich weiter zu kämpfen.
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