Der Neue Wiesentbote

Der kleine Felix schnitt das Band zur offiziellen Verkehrsfreigabe durch. Mit dabei Bürgermeister Jens Korn (4.v.li), stellv. Landrat Gerhard Wunder (7.v.re) und Thomas Haas (8.v.re) von der Regierung von Oberfranken./Foto: Susanne Deuerling

Der Zustand war katastrophal, Straße konnte man diese stark beschädigten rund 720 Meter schon fast nicht mehr nennen. Die Rede ist von der Ortsverbindungsstraße zwischen Lorchenmühle und Hintere Schnaid, beides Stadtteile von Wallenfels. Seit Jahren wird der Zustand bereits von den Bürgern und Stadträten aus der Schnaid reklamiert. Nun endlich wurde sie erneuert und vor kurzem offiziell für den Verkehr wieder freigegeben.

Es ist nicht einfach, über 40 km Ortsverbindungsstraßen in Schuss zu halten, meinte der Bürgermeister von Wallenfels, Jens Korn, bei der kleinen Feierstunde im Gasthaus Lorchenmühle. Seit Jahren gibt es einen Investitions- und Erneuerungsstau bei den Straßen. Nach einer Befahrung wurde eine Prioritätenliste erstellt und nun seit einigen Jahren systematisch erneuert. Davon konnte in diesem Jahr nun die Verbindungsstraße von der Lorchenmühle zur Hinteren Schnaid profitieren. Doch allein kann die Stadt Wallenfels die rund 1.460.000 Euro teure Maßnahme nicht schultern. Der Dank galt deshalb der Regierung von Oberfranken und dem Freistaat Bayern, die mit einem Förderhöchstsatz von 90% hier unter die Arme greifen. Von der Gesamtsumme waren 1.290.000 Euro zuwendungsfähig und die Förderung betrug 1.160.000 Euro. Vom Beschluss, die Maßnahme durchzuführen, bis zum Bau galt es aber noch so einiges zu bewältigen. Das Planungsbüro HTS-Plan in Kronach wurde beauftragt, die Anlieger ins Boot geholt, denn es mussten Flächen dazugekauft und die neue Straße sicher gemacht und der Landschaft und Natur angepasst werden. Mit der Firma Rädlinger aus Selbitz wurde auch ein bewährter Partner für den Bau gewonnen. Der Dank von Jens Korn galt vor allem den Bürgern, die Umleitungen und Lärm in Kauf nehmen mussten. Baubeginn war am 6. Mai 2024 und bereits am 13. September 2024 wurde die Straße fertiggestellt.

Auch der Landkreis war beteiligt, denn die KC 2 grenzt an die Ortsverbindungsstraße an. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder betonte, dass im Landkreis Kronach viele Straßen und Projekte laufen, denn gerade im ländlichen Raum ist ein guter Straßenausbau wichtig. Neben dieser nun fertiggestellten Strecke sprach er auch die Straße nach Geuser an, die als wichtige Verbindung in den Landkreis Kulmbach gilt. Was in den Städten funktioniert, ohne Auto nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ist hier im ländlichen Raum nicht möglich. Deshalb ist der Straßenausbau so notwendig. „Wir vom Landkreis stehen an der Seite der Kommunen. Und wir ziehen auch weiterhin zusammen an einem Strang“, bekräftigte der stellvertretende Landrat.

Thomas Haas von der Regierung von Oberfranken ging darauf ein, dass man bei den Fördermitteln unterscheide, ob es verkehrswichtige oder bedingt verkehrswichtige Straßen sind, die ausgebaut werden sollen. Bei finanzschwachen Kommunen, die dies auch nachweisen können, unterstützt man aber bei notwendigen Ausbauten. Bereits im März 2023 wurde ein Antrag auf Förderung gestellt, der nach eingehender Prüfung genehmigt wurde und der Bescheid über die Fördergelder von 1.160.000 Euro ging am 30. Juli 2024 ein. „720 Meter Länge und eine neue Breite von durchschnittlich 5,50 m, so sieht die neue Straße aus“, sagte Haas und dankte den Grundstückseigentümern, die dies durch Verkauf ihrer Grundstücke ermöglicht haben. Gerade daran scheitern oftmals solche Vorhaben.

Zur offiziellen Verkehrsfreigabe waren auch Vertreter der Baufirma Rädlinger und des Büros HTS-Plan sowie etliche Stadträte und Anlieger anwesend. Aber der „Star“ war der kleine Felix Brehm, der das Band durchschneiden durfte und somit die Straße offiziell freigab.