Workshop an Bayreuther Gymnasium – Was verbraucht mehr CO2: Fleischkonsum oder Autofahren?
Die Schüler und Schülerinnen am Richard-Wagner-Gymnasium in Bayreuth beginnen das Schuljahr mit einer besonderen Projektwoche: Vom 16. bis zum 20. September 2024 ist das Team von „Jetzt WELTfairÄNDERN!“ zu Gast am Gymnasium. „Unser Herzstück ist, dass wir für alle Klassen von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe Workshops anbieten, die sich mit Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit beschäftigen“, erläutert Carolin Bittner, die das Projekt gemeinsam mit Joachim Waidmann leitet. Das Team besteht aus acht Ehrenamtlichen, die Workshops zu 14 verschiedenen Themen anbieten, zum Beispiel zur Reise der Jeans, Vorurteilen oder auch Migration.
Einen der ersten Workshops – „Du bist, was du isst“ – besuchten Greta und Helene aus der Klasse 7c. Normalerweise steht am Montagvormittag in dieser Doppelstunde Kunstunterricht im Stundenplan. „Das, was wir im Workshop gelernt haben, hätten wir nicht im Kunstunterricht gemacht“, lautet das Fazit von Helene. Besonders beeindruckend fanden die beiden zwölfjährigen Schülerinnen, dass durch Fleischkonsum viel mehr CO2 verbraucht wird als durch Autos, Schiffe und Flugzeuge. Welche Tipps sie nun in den Alltag mitnehmen? „Es hilft schon, wenn man weniger Fleisch isst und regional einkauft“, sagt Greta.
Was können einzelne Menschen im Sinne der Nachhaltigkeit tun? Darum geht es in der gesamten Projektwoche. Sie wird angeboten vom Referat schulnahe Jugendarbeit des Jugendamts der Erzdiözese Bamberg und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Bamberg. Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Kirche erklärt Diözesanjugendpfarrer Gerd Richard Neumeier bei der Auftaktveranstaltung, indem er auf das Kirchenlied „Wir sind nur Gast auf Erden“ eingeht: „Gott als Gastgeber lädt uns ein, sein Eigentum zu erleben und zu beleben. Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die Schöpfung, wie es Papst Franziskus auch in der Enzyklika ‚Laudato si‘ schreibt.“ Neumeier sei sehr dankbar für das Projekt „Jetzt WELTfairÄNDERN!“ in der kirchlichen Jugendarbeit.
Dass die Projektwoche am Richard-Wagner-Gymnasium stattfindet, ist der Biologie- und Chemie-Lehrerin Constanze Hofmann zu verdanken: „Ich habe das Projekt an einer anderen Schule gesehen und dachte sofort, dass es perfekt zu unserer Schule passt.“ Das Gymnasium wurde vor zwei Jahren als „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet und hat einen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt. Insofern reiht sich „Jetzt WELTfairÄNDERN!“ in weitere nachhaltige Projekte ein, die es an der Schule bereits gab, beispielsweise Upcycling von Jeans im Kunstunterricht.
Schulleiterin Ursula Graf unterstützt diese Projektwoche und freut sich, denn: „Es ist ein ungemein vielfältiges und beeindruckendes Programm geworden!“ Zu den Highlights gehört, dass Bergwachtrettungshund Jette im Schulhaus nach Schüler*innen sucht, die sich verstecken. An zwei Vormittagen bietet die SMV (Schülermitverantwortung) ein kostenloses faires Frühstück an. Als Schulchallenge sammeln die Klassen gebrauchte Brillen, die anschließend an die Aktion „Brillen Weltweit“ gespendet werden, um Bedürftige in aller Welt zu versorgen. Im Faircafé können Schüler*innen fair gehandelte Produkte kaufen. Auch die Offene Ganztagsschule beteiligt sich am Programm, etwa mit dem Bau einer Stadt der Zukunft. Zur Eröffnung hat Bayreuths Dritter Bürgermeister Stefan Schuh allen Teilnehmenden eine bereichernde Woche und tolle Erfahrungen gewünscht.
Weitere Infos zur Aktion: https://schuelerseelsorge.jugend-im-erzbistum.de/weltfair/.
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