Vortragsabend des LBV Coburg zum Thema „Quellen“
LBV sucht freiwillige Helfer
In Bayern ist das ursprüngliche Gurgeln, Plätschern und Rauschen von Quellen selten geworden. Die einst als „heilige Bezirke“ verehrten Grundwasseraustritte wurden zunehmend verrohrt, gefasst oder verfüllt, um als Viehtränken, Fischteiche, Tretbecken oder Brunnen zu dienen. Wenige Menschen erkennen, dass Quellen wertvolle Biotope sind, die eine spezialisierte Lebensgemeinschaft beherbergen und deshalb besonders schutzbedürftig sind. Klimatische Veränderungen führen außerdem dazu, dass Quellen austrocknen und als Lebensraum für seltene Arten verloren gehen. In ihrem Vortrag am Dienstag, 3. September, stellt Diplom-Landschaftsökologin Eva Schubert vom LBV ab 19 Uhr im Zukunftsraum, Steinweg 14 in Coburg, den Lebensraum „Quelle“ und seine Bewohner vor. Anhand von Praxisbeispielen zeigt die Quellschutzbeauftragte des gemeinnützigen Naturschutzvereins auf, wie dieser sensible Lebensraum konkret geschützt werden kann.
Vor dem Vortrag ist am gleichen Tag tagsüber eine Besichtigung von verschiedenen Quellen im Coburger Land geplant, unter anderem auf LBV-Grundstücken, verbunden mit einer Schulung zur Quellen-Erfassung. Hierfür sind noch Freiwillige sehr willkommen, die im Coburger Land Quellen aufsuchen und ihren ökologischen Zustand dokumentieren möchten. „Die Daten sind wichtig, um einen Überblick über die Gesamtsituation zu bekommen und um Maßnahmen zur Verbesserung von Quellbiotopen einleiten zu können“, sagt Diplom-Biologe Gerhard Hübner vom LBV. „Bislang sind lediglich zwei Quellen aus dem Coburger Land in der Datenbank erfasst und bewertet worden.“ Deswegen sucht der LBV Coburg nun dringend ehrenamtliche Naturfreunde, die sich gerne in der Natur bewegen und sich die Quellen im Coburger Land anschauen und bewerten.
Interessenten an der Schulung melden sich bitte kurz bei Gerhard Hübner unter seiner E-Mail-Adresse gerhard.huebner@lbv.de. Eine theoretische Einführung beginnt um 9.30 Uhr in der LBV-Geschäftsstelle, Ziegelei 4b, in Dörfles-Esbach. Treffpunkt und Uhrzeit für den Freilandteil wird noch bekannt gegeben. Zum Abendvortrag um 19 Uhr ist keine Anmeldung erforderlich.
Hintergrund
Quellen sind bedrohte, von hochspezialisierten Arten besiedelte Lebensräume. Zwar sind auf den topographischen Karten einige Quellen verzeichnet, leider aber bei weitem nicht alle. Um Quellen bestmöglich schützen oder sogar ökologisch aufwerten zu können, sollten diese möglichst einheitlich und flächendeckend erfasst werden. Dies geschieht in Bayern mit Hilfe des Bayerischen Quell-Erfassungsbogens; die erhobenen Daten werden dann dem Bayerischen Landesamt für Umwelt zur Verfügung gestellt.
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