Bau vom Designstudio Selb kann im Frühjahr starten
Die Fachschule für Produktdesign in Selb ist eine Schmiede für kreative Köpfe, die im gesamten Bundesgebiet gefragt sind. Unter anderem renommierte Autobauer wie BMW oder Audi rekrutieren dort seit vielen Jahren immer wieder Personal für ihre Entwicklungsabteilungen. Mit dem Bau eines Designstudios will der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge dieses Thema weiter voranbringen. Das Designstudio soll die Fachschule nicht nur modernisieren und erweitern, es soll auch die Stellung der Stadt Selb als Hochschulstandort festigen und stärken.
Jetzt ist klar: der Bau des Designstudios kann im nächsten Jahr starten. Der Bau- und Schulausschuss hat den nötigen Baudurchführungsbeschluss gefasst. Einstimmig haben die Räte grünes Licht für den Bau und seine geplante Finanzierung gefasst sowie die Verwaltung im Landratsamt damit beauftragt, die entsprechenden Förderanträge vorzubereiten und einzureichen. Entstehen wird der Bau auf historischem Boden – dem Gelände des ehemaligen Hutschenreuther Werks B, das seit Jahren brachliegt.
„Wir sind endlich soweit, in die Umsetzung gehen zu können, nachdem die Planungsphase mit vielen Höhen und Tiefen verbunden war. Nach einem tollen Planungswettbewerb holte uns die allgemeinen Kostensteigerungen die erste Kostenschätzung auf den Boden der Tatsachen zurück. Aber wir haben gekämpft und einen sehr guten Weg gefunden, der ein einzigartiges Design-Studio entstehen lässt und gleichzeitig den anfangs angestrebten Kostenrahmen hält. Die Realisierung des Design-Studios ist eine große Aufgabe für den Landkreis – und gleichzeitig eine große Chance für die Entwicklung unseres Fichtelgebirges. Dieses Studio bietet einzigartige design-pädagogische Möglichkeiten und stärkt zusammen mit dem Studiengang unsere Bildungslandschaft entscheidend“, sagt Landrat Peter Berek und lobt die gute Zusammenarbeit aller Partner: „Erneut gelingt uns ein beispielhaftes kommunales Miteinander – hier zwischen der Stadt Selb und dem Landkreis. Sowohl beim Grundstück als auch bei der Investition in Gebäude und Außenanlagen arbeiten wir Hand in Hand und können so maximale Effekte für den Landkreis erzielen.“
Das neue Designstudio wird Platz für circa 240 Studierende bieten und besteht aus vier Gebäuden in Holzbauweise, die um einen Innenhof arrangiert sind. Die Studios sollen durch große Glasflächen lichtdurchflutet sein und so ideale Voraussetzungen für die Studierenden bieten. Alle Gebäude sind barrierefrei, die Planung wurde dafür eigens mit der Behindertenbeauftragten des Landkreises abgestimmt.
Starten sollen die Arbeiten im kommenden Frühjahr mit dem Bau der Bodenplatte, im Folgejahr 2026 sollen die Gebäude errichtet werden, der Innenausbau und die Außenanlagen folgen danach, so dass die Schule – wenn alles glatt geht – im Sommer 2027 genutzt werden kann. Die Kosten für das Projekt lieben bei knapp 22,5 Millionen Euro; knapp 17,4 Millionen werden über Fördergelder finanziert, der Eigenanteil des Landkreises wird auf Basis dieser Berechnung bei knapp 5,1 Million Euro liegen. Eine PV-Anlage, die weitere 430.000 Euro kosten wird, wird den Energiebedarf des Designstudios decken.
Der Leiter der Entwicklungsagentur Fichtelgebirge, Florian Ernst, ist überzeugt, dass auch die Wirtschaft in der Region von den Entwicklungen rund um das Designstudio profitieren wird: „Hochschulen und Fachschulen gehören zu den wichtigsten Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Neben ihren vielfältigen gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Aufgaben stärken sie unmittelbar die regionalen Wirtschaftsstrukturen und tragen zum Produktivitätswachstum in Städten und Regionen bei. Gerade im Hinblick auf den technischen Wissenstransfer kann die regionale Wirtschaft durch Kooperationen mit den Bildungseinrichtungen profitieren. Und nicht zuletzt kann die Integration der Studierenden in die Region ein Baustein gegen den fortschreitenden demographischen Wandel sein.“
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