Fledermaus-Nachtwanderung mit Ultraschall-Detektor in Rödental

Fliegende Zwergfledermaus. Foto: Andreas Hartl/LBV-Archiv
Fliegende Zwergfledermaus. Foto: Andreas Hartl /LBV-Archiv

Kostenlose Fledermaus-Nachtwanderung mit Ultraschall-Detektor in der Rosenau am Freitag, 23. August, um 20 Uhr

Wenn es dämmert, beginnt das lautlose Spektakel: An lauen Sommernächten schwärmen dann an vielen Orten Fledermäuse aus und lassen sich mit etwas Glück bei ihren geräuschlosen Flugmanövern am Abendhimmel beobachten. Leider sind die meisten der im Freistaat vorkommenden Arten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. In ganz Bayern lädt der LBV anlässlich der 28. Europäischen Fledermausnacht nächstes Wochenende (24. und 25. August) zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Mit Taschenlampen und Bat-Detektoren können sich dann Naturbegeisterte gemeinsam mit den Experten vom LBV auf eine geheimnisvolle Entdeckungsreise machen und für einen Abend in die faszinierende Welt der Fledermäuse eintauchen.

Ende August sind die diesjährigen Fledermaus-Jungtiere flügge, und es beginnt die Zug- und Paarungszeit. Zu den ortstreuen Fledermäusen treten nun auch durchziehende Arten wie Abendsegler und Rauhautfledermäuse auf. Die nachtaktiven Flugakrobaten sind nun an manchen Orten besonders gut zu beobachten. Trotzdem ist es gar nicht so einfach, die schwarze Silhouette der flinken Insektenjäger in der Dämmerung mit bloßem Auge zu erkennen. Besser klappt es beispielsweise mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren bei einer geführten Fledermauswanderung. Der Bat-Detektor macht die ultrahochfrequenten Rufe der sagenumwobenen Tiere, mit denen sie jagen und sich orientieren, hörbar und hilft so, sie zu orten.

Möglich ist eine solche Fledermauswanderung auch bei uns im Coburger Land. Am Freitag, 23. August, lädt der LBV Coburg ab 20 Uhr alle Interessenten zu einem abendlichen Fledermausspaziergang am Teich im Schlosspark Rosenau in Rödental-Unterwohlsbach ein. „Wasserflächen wie der Teich in der Rosenau sind Anziehungspunkte für Fledermäuse, die sie in der Abenddämmerung als erstes zum Trinken aufsuchen, nachdem sie ihr Quartier verlassen haben“, erklärt Gerhard Hübner, der als Biologe des gemeinnützigen Naturschutzvereins in der Arbeitsgruppe Fledermausschutz aktiv ist „Nachdem der Durst gestillt ist, werden die nächtlichen Flugakrobaten dann natürlich auch gleich nach Insekten jagen, wenn das Nahrungsangebot passt.“ Die kostenlose Veranstaltung der Arbeitsgruppe wird von Ralph und Dagmar Papdopoulos geleitet, die dabei manchmal auch Pfleglinge aus ihrer Fledermausauffangstation zeigen und sie auswildern. Die beiden Fledermausspezialisten machen bei der Exkursion mithilfe von Bat-Detektoren die ultrahochfrequenten Ortungsrufe der Rödentaler Fledermäuse in ihren Jagdhabitaten für Menschen hörbar.

Alle Teilnehmer treffen sich ohne vorherige Ankündigung direkt am Teich in der Rosenau. Der LBV Coburg bittet, auf den verschiedenen Parkplätzen rund um die Rosenau herum zu parken. Mitbringen muss man nur eine starke Taschenlampe. Bei starkem Wind oder Dauerregen oder Gewitter fällt die Veranstaltung aus.


Hintergrund

Insgesamt über 25 verschiedene Fledermausarten konnten bisher in Bayern nachgewiesen werden, die meisten sind in ihrem Bestand bedroht. Gefährdet sind viele Fledermausarten vor allem deswegen, weil sie bei ihren nächtlichen Jagdflügen immer weniger Insekten finden, die ihnen als lebensnotwendige Nahrung dienen. Mit ein paar einfachen Tipps kann jedoch nahezu jede und jeder einen Beitrag zu ihrem Schutz leisten: Ein naturnaher Garten mit heimischen Sträuchern oder einem Fledermausbeet mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen, wie Seifenkraut oder Nachtkerze, zieht nachtaktive Insekten an und kann den kleinen Nachtschwärmern helfen.

Fledermaus-Flachkasten. Foto: Hans-Joachim Fünfstück/LBV-Archiv

Fledermaus-Flachkasten. Foto: Hans-Joachim Fünfstück/LBV-Archiv

Wer Fledermäusen ein Zuhause geben will, kann Fledermausbretter oder Flachkästen sowie Höhlenkästen anbringen. Die meisten Fledermausarten sind außerdem sehr lichtscheu, da sie in beleuchteter Umgebung leichte Beute für andere Tiere wie Hauskatze, Steinmarder oder Waldkauz sind. Wer auf Dauerbeleuchtung im Außerbereich verzichtet, schafft den Tieren einen Flugkorridor durch die Nacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert