MdB Emmi Zeulner: „Wettbewerbsfähige Strompreise und regionale Wertschöpfung sind für die Zukunft des Industriestandortes Deutschlands unabdingbar.“

MdB Emmi Zeulner
MdB Emmi Zeulner. Foto: Hendrik Steffens

Energieversorgung von morgen: Bayernwerk AG, Kommunen und Unternehmen schmieden Versorgungspläne in Azendorf

Vor kurzem lud die örtliche Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner zum Thema Energieversorgung Vertreter der Bayernwerk AG und Unternehmerinnen und Unternehmer und Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen zu Franken Maxit Mauermörtel GmbH & Co. nach Azendorf ein. Ziel war es, gemeinsam Ansätze und Chancen für Kommunen und regionale Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien zu beraten.

Mit ihrer energiepolitischen Expertise standen dafür Dr. Andreas Kießling, Leiter Politik & Vorstandsbüro der Bayernwerk AG, Markus Leczycki, Leiter Kommunalmanagement der Bayernwerk Netz GmbH sowie Bernd Göttlicher, Leiter Kommunalmanagement Franken der Bayernwerk Netz GmbH, den Anwesenden zur Verfügung.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesprächsaustausches zur regionalen Energieversorgung mit Bayernwerk AG, zu dem Emmi Zeulner geladen hatte (Mitte rechts), mit den Experten von Bayernwerk (vierter von rechts: Dr. Andreas Kießling; achter von links: Bernd Göttlicher & hintere Reihe, erster von rechts: Markus Leczycki). Foto: Laura Durmann, Büro MdB Zeulner

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesprächsaustausches zur regionalen Energieversorgung mit Bayernwerk AG, zu dem Emmi Zeulner geladen hatte (Mitte rechts), mit den Experten von Bayernwerk (vierter von rechts: Dr. Andreas Kießling; achter von links: Bernd Göttlicher & hintere Reihe, erster von rechts: Markus Leczycki). Foto: Laura Durmann, Büro MdB Zeulner

Im Rahmen des Austauschs wurde ein zentrales Ergebnis deutlich: Die Energie-Transformation darf den Industriestandort Deutschland nicht gefährden. Unternehmer, die bereit sind, in diese Transformation zu investieren, fordern dringend schnellere und effizientere Genehmigungsverfahren und eine zügigere Anbindung neuer Anlagen ans Netz. Die hohen Kosten für den Zugang zu erneuerbaren Energien und Infrastruktur müssen gesenkt werden, damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben können. Im Interesse der Unternehmen müssen daher die verschiedenen regionalen Ansätze zur Stromgewinnung gebündelt und effizienter umgesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu sichern.

„Deutschland soll weiterhin ein starker Industriestandort bleiben. Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer müssen ihre Investitionsentscheidungen langfristig treffen und brauchen daher Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen – auch im Hinblick auf die Energieversorgung“, betonte Zeulner. „Deshalb dürfen Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen nicht gefährden und auch beim Ausbau erneuerbarer Energien müssen die Unternehmen vor Ort teilhaben können.“

Harry Weiß, Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach, unterstrich: „Unser Energie-Ziel der Zukunft sollte sein: Energie regional erzeugen, speichern und verbrauchen – und zwar zu stabilen Preisen. Gerade unsere Industrie braucht eine zuverlässige und planungssichere Teilhabe an der lokalen energetischen Wertschöpfung. Es darf nicht mehr passieren, dass lokale Interessen in den Hintergrund treten müssen, weil überregionale Investoren heimische Windräder betreiben. Insbesondere die exportorientierten Unternehmen aus der Kulmbacher Region brauchen schnelle und verlässliche Standortparameter, denn der weltweite Wettbewerb lässt keinen Raum für zeitraubende ideologische Politik.“

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war der Vortrag zur Einspeisesteckdose, einem Konzept zur einfachen und gebündelten Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Anstelle jeden Einspeiseanschluss wie bisher einzeln zu prüfen, soll die Einspeisesteckdose die Anschlussmöglichkeiten flexibilisieren und vereinfachen. Das schafft nicht nur Planungssicherheit und verkürzt die Anschlusswege, sondern bündelt auch die Ansiedelung neuer Anlagen und Speicherkapazitäten.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vereinbarten, sich im Herbst erneut zu treffen. Unter der Leitung des Landratsamtes Kulmbach, vertreten durch Oliver Hempfling, Abteilungsleiter der Öffentliche Sicherheit, Bauwesen, Natur- und Umweltschutz, wird ein erneuter Austausch dazu dienen, sich gegenseitig auf den aktuellen Planungsstand der Projekte innerhalb der Unternehmen und Kommunen zu bringen. Ziel ist es, Synergien zu nutzen und die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren, um die Energie-Transformation effizient voranzutreiben.

Emmi Zeulner dankte den Vertretern der Bayernwerk AG, Dr. Andreas Kießling, Markus Leczycki und Bernd Göttlicher, sowie den Unternehmern, stellvertretend den Familien Groppweis, Scherzer und Boss sowie Herrn Andreas Klumpp von der IREKS GmbH, für die Teilnahme an dem konstruktiven Gesprächsaustausch. Ein besonderer Dank gilt der Familie Groppweis für die wundervolle Gastfreundschaft. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern Doris Leitner-Bisani, Anita Sack, Martin Bernreuther, Robert Bosch und 2. Bürgermeister Klaus Amschler sowie Oliver Hempfling vom Landratsamt Kulmbach und Christof Lange Leiter der Stadtwerke Kulmbach dankt die Abgeordnete für ihr Kommen und ihr aktives Engagement für eine stärkere regionale Energieversorgung.

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Die Strompreise steigen überdeutlich an, seit der Strommarkt liberalisiert und privatrechtlich organisiert worden ist. Demgegenüber fielen die Kosten, die primär auf den Umstieg zu den regenerativen Energiequellen zurückzuführen waren, nur wenig ins Gewicht, da sie weit überwiegend durch die sinkenden Erzeugungskosten in Folge des steigenden Angebots kompensiert worden waren. Daß der Angriffskrieg Rußlands gegen die Ukraine Gelegenheit bot, die Preise im Schatten der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen weit über das wirtschaftlich Erklärbare hinaus anzuheben, ist nicht zuletzt auf die privatrechtliche Struktur bei unzureichender Regulierung, wie sie auf einem nach wie vor stark monopolisiertem Markt erforderlich ist, zurückzuführen.

    Indirekt wirkten sie sich hingegen schon aus. überbordende Bürokratie, die insbesondere kleinere Erzeuger ausbremste, politische (gewollte?!) Fehler, welche Kosten hochtrieben und ungerecht verteilten.

    Unter den Deckmänteln „Bürokratieabbau“ und „Beschleunigung“ ist schon seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu beobachten: Nicht die Ursachen der Mißstände werden beseitigt (unsinnig übertriebene Detailvorschriften, unzureichend ausgestattete Behörden, mangelhafte Antragsunterlagen,…). Statt dessen wird zunehmend erschwert, berechtigte Belange Betroffener sowie solche von Umwelt und Natur geltend zu machen. Das betrifft nicht nur, aber auch die Infrastruktur der Energie-. also auch der Stromversorgung – und ist unabhängig von der Zusammensetzung der jeweiligen Bundes- oder Landesregierung.

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