RathausReport der Stadt Erlangen vom 9. August 2024
Dank großer Spendenbereitschaft: 20 ukrainische Kinder für Auszeit in Erlangen
Seit Anfang August sind 20 Kinder aus der ukrainischen Solidarpartnerstadt Browary für eine zehntägige Erholungsfreizeit in der Region. Die große Spendenbereitschaft von Erlangerinnen und Erlangern sowie Unternehmen und die Hilfsbereitschaft vieler Ehrenamtlicher ermöglichte es der Stadtverwaltung, ein abwechslungsreiches Programm für die Kinder zusammenzustellen und die Freizeit durchzuführen.
Mitte April erreichte Oberbürgermeister Florian Janik eine offizielle Bitte seines Amtskollegen, Bürgermeisters Igor Sapozhko, die Organisation einer Erholungsfreizeit für Kinder in Erwägung zu ziehen. Im Bewusstsein, dass Kinder eine der vulnerabelsten Gruppen besonders in bewaffneten Konflikten sind, wurde das Anliegen vom Bürgermeister- und Presseamt (Büro für Chancengleichheit und Vielfalt/Internationale Beziehungen) bearbeitet. Von vorneherein stand jedoch fest, dass die Finanzierung nicht ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung möglich ist.
Daher startete im Mai ein breiter Spendenaufruf. Obwohl der Krieg in der Ukraine bereits zwei Jahre tobt, erwies sich die Spendenbereitschaft als ungebrochen. „Einerseits gilt unser Dank den Großspendern, der Bürgerstiftung Erlangen, der Elektrobit Automotive GmbH, der Sparkasse Erlangen-Höchststadt und der Siemens AG und andererseits im Besonderen den zahlreichen Erlanger*innen, die privat gespendet haben“ drückt Sabrina Zöller, die zuständige Mitarbeiterin im Bereich Internationale Beziehungen, ihre Dankbarkeit aus. So kamen selbst in der kurzen Zeit von Mai bis Juli die benötigten 20.000 Euro zusammen.
Mit dieser hohen Summe konnten 20 Kinder aus Browary zusammen mit zwei Begleitpersonen eingeladen werden. Die Gruppe setzt sich aus elf Mädchen und neun Jungen zusammen, die alle die schrecklichen Erfahrungen des Krieges teilen. Jedes der Kinder hat entweder ein Familienmitglied, das aktuell im Krieg kämpft, oder ihm bereits zum Opfer gefallen ist. Die Folgen dieser schwerwiegenden Belastungen sind nicht abzuschätzen, aber zumindest für zehn Tage können die Kinder hier ein wenig zur Ruhe finden, sich erholen und einfach nur Kind sein.
Für das Programm wurden Erfahrungswerte und Ideen von unterschiedlichen Stellen wie z.B. dem Stadtjugendring und dem Kinderkulturbüro der Stadt eingeholt. Das Projekt stieß auf viel Zuspruch und viele Stellen boten direkt ihre Hilfe oder sogar kostenfreie Besuche und Eintritte an. So sponsort die Bäckerei Der Beck eine Betriebsführung samt Brezen backen, das städtische Amt für Sport und Gesundheitsförderung gewährt den Kindern einen kostenfreien Eintritt ins Röthelheimbad. Einen Besuch in einem Schwimmbad wünschte sich die Gruppe aus der sportbegeisterten Stadt Browary besonders. Insgesamt wurde bei der Planung der Aktivitäten darauf geachtet, dass es abwechslungsreich und altersgerecht ist, dass auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gruppe eingegangen werden kann und dass es Ehrenamtliche gibt, die zwischen Deutsch und Ukrainisch übersetzen können. Die Kontakte zu den zahlreichen ukrainischen Helferinnen und Helfern konnte vor allem über den Verein der Ukrainer in Franken hergestellt werden. Dank der Vermittlung über die Mitarbeitenden des PACT4Ukraine der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an den ukrainischen Bildungs- und Kulturvereins Nürnberg konnten zudem zwei Ausflüge nach Nürnberg geplant werden, darunter auch ein Tag im Tiergarten. „Letzteres hat sich besonders gut gefügt, da eines der Mädchen an dem Tag sogar ihren Geburtstag feiern wird“, merkte Zöller an. Die meiste Zeit verbringen die Kinder auf der Jugendfarm in Erlangen und nehmen dort an der Ferienbetreuung teil. „Dadurch kommen sie auch mit Erlanger Kindern in Kontakt und bleiben nicht nur unter sich“, erklärt Zöller weiter. Dort begrüßte auch der Oberbürgermeister die Gruppe persönlich.
Karolina Ruskava ist als Begleitperson mit aus Browary angereist und bedankt sich bei allen, die zu der Organisation und Durchführung der Erholungsfreizeit mitgewirkt haben. Sie weiß die Unterstützung sehr zu schätzen und ist dankbar, dass die Kinder zum ersten Mal in ihrem Leben nach Deutschland kommen und hier so viel sehen und über die Kultur und Geschichte lernen konnten. Am aller wichtigsten ist aber die psychologische Erholung, vor allem für die Kinder. Dieser Dank gilt nicht nur der Stadt im Sinne der Verwaltung, sondern jeder und jedem einzelnen, die gespendet und das Projekt dieser Erholungsfreizeit ermöglicht haben.
Behinderungen in der Gebbertstraße
Aufgrund Beschädigungen an der Fahrbahn kommt es in der Gebbertstraße, an der Einmündung Am Röthelheim, zu Behinderungen. Die Instandsetzung findet voraussichtlich Ende August statt.
Bayernweiter Lärmaktionsplan fertiggestellt
Dauerhafter Lärm ist nicht nur störend und belastend, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Europäische Union die EG-Richtlinie 2022/49/EG erlassen, die die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm fordert. Im Rahmen dieser Richtlinie sind regelmäßig alle fünf Jahre Lärmkartierungen durchzuführen und Lärmaktionspläne zu erstellen.
Wie die für das Thema im gesamten Freistaat zuständige Regierung von Oberfranken jetzt mitteilt, ist der 4. bayernweite Lärmaktionsplan nun fertiggestellt und im Internet unter www.umgebungslaerm.bayern.de einsehbar.
Mit dem Lärmaktionsplan werden auch die Ergebnisse der zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung zur bayernweiten Lärmaktionsplanung bekannt gegeben. Die zugehörige Lärmkartierung ist im UmweltAtlas Bayern abrufbar.
In den folgenden Monaten wird die Regierung von Oberfranken die am stärksten betroffenen Gemeinden beraten, welche Maßnahmen vor Ort zur effektiven Lärmreduzierung ergriffen werden können. Das Umweltbundesamt sammelt alle deutschen Lärmaktionspläne und übermittelt diese an die Europäische Union.
Der Lärmaktionsplan verfolgt das Ziel, unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger bestehende Lärmprobleme zu analysieren, zu bewerten und Maßnahmen zu entwickeln, um eine effektive Lärmminderung zu erreichen. Zudem sollen ruhige Gebiete vor einer Zunahme des Lärms geschützt werden. In Bayern ist die Regierung von Oberfranken für die Erstellung des Lärmaktionsplans für Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen und für Bundesautobahnen innerhalb von Ballungsräumen zuständig. Das betrifft über 1.300 Gemeinden in Bayern.
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