Abschied der oberfränkischen Spargelprinzessin
Abschied von der Spargelkrone
Die amtierende oberfränkische Spargelprinzessin Lena I. aus Hirschaid ist schon ein bißchen wehmütig, dass sie die letzte ist. Die letzte hiesige Majestät, die das beliebte Frühlingsgemüse bezirksweit repräsentiert. Nach über 25 Jahren geht die Zeit der Hirschaider Spargelprinzessinnen zu Ende. Das ist nicht etwa der Beginn einer Palastrevolte und der Auftakt zur Abschaffung der Monarchie, sondern schlicht und ergreifend der wirtschaftlichen Notwendigkeit geschuldet. Waren es anfangs der 1990er Jahre, als es in den Hirschaider Spargelfeldern Tradition wurde, den Spargelanstich feierlich zu begehen, noch über zehn Spargelbauern gewesen, die die Festlichkeiten gemeinsam stemmten, so sind jetzt nur noch die Familien Ott und Büttel tätig. Die Kosten für Feier, Verköstigung der geladenen Gäste und auch das Amt des Spargelprinzessin sind indes nicht weniger geworden. Mit Lena Schaiblein tritt also nun die letzte Majestät in den königlichen Ruhestand.
Im Jahr 1998 war es, als die damals amtierende fränkische Spargelkönigin Katharina zur Saisoneröffnung in Hirschaid vorbeischaute und den Anstich vornahm. Die anwesende Prominenz war so beeindruckt, dass der damalige Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof vorschlug, eine Prinzessin aus dem Regnitztal zu installieren. Der jüngst verstorbene und damals amtierende Bezirkstagspräsident Edgar Sitzmann verkündete daraufhin, ein standesgemäßes Diadem beizusteuern. Ein paar Jahre hat es dann noch gedauert, bis 2002 mit Katharina Zenk aus Hausen die erste Prinzessin ins Amt kam und das silberne Diadem mit Spargelmotiv für ihre zweijährige Herrschaft aufsetzen durfte. Lena Schaiblein ist nun die letzte, und ganz standesgemäß hat sie dem Wunsch des Stifters entsprechend das Diadem dem Hirschaider Ortsmuseum im Schloss Sassanfahrt in Anwesenheit der Familien Ott und Büttel übergeben.
Annette Schäfer
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