Stadt und Universität kooperieren bei Bamberger Poetikprofessur

Die Poetikprofessur bringt schon seit 1986 wichtige Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nach Bamberg. So war etwa 2023 Lutz Seiler Poetikprofessor. © Kimberley Wegner / Uni Bamberg
Die Poetikprofessur bringt schon seit 1986 wichtige Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nach Bamberg. So war etwa 2023 Lutz Seiler Poetikprofessor. © Kimberley Wegner / Uni Bamberg

Ab 2025 soll die Bamberger Poetikprofessur noch stärker in die städtische Kulturlandschaft hineinwirken und außerhalb des universitären Raums Begeisterung wecken.

Der Kultursenat hat zugestimmt, dass die Stadt Bamberg und die Otto-Friedrich-Universität künftig bei der Poetikprofessur kooperieren. Geplant sind ergänzend zum regulären Programm eine Auftaktveranstaltung im E.T.A.-Hoffmann-Theater sowie die Beteiligung am Bamberger Literaturfestival Bamlit. Zudem soll die kulturelle Bildung im Rahmen der Poetikprofessur verstärkt werden. Oberbürgermeister Andreas Starke betont, wie wichtig die Zusammenarbeit ist: „Die Universität Bamberg ist ein wertvoller Schatz für die Stadt. Ich freue mich, wenn wir auch hier gemeinsame Wege betreten und die Kulturstadt Bamberg fördern.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach begrüßt, dass die Poetikprofessur so einem noch breiteren Publikum zugänglich gemacht wird. „Jährlich kommen auf Einladung des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft namhafte Autorinnen und Autoren nach Bamberg, um dort ihr Werk vorzustellen und in Seminaren mit Studierenden zu diskutieren. Seit Jahren schon finden die Abendveranstaltungen der Poetikprofessur auch Anklang bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, und ich bin überzeugt, dass durch die neue Kooperation noch zusätzlich Schwellenängste abgebaut werden.“

Die Stadt Bamberg wird 5.000 Euro zum Gesamtbudget der Poetikprofessur beisteuern. Marketing und Bewerbung laufen künftig über die Kanäle beider Institutionen. „Der bisher etwas vernachlässigte Aspekt der Literarturstadt Bamberg wird so breitenwirksam eine deutliche Aufwertung erfahren. Mehr Engagement für Literatur ist auch explizit im Kulturentwicklungsbericht als sehr wünschenswert benannt“, freut sich Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.

Hohe Strahlkraft für die Literaturstadt Bamberg

Die von der Universität Bamberg seit 1986 alljährlich vergebene Poetikprofessur ist von hoher Strahlkraft für die Literaturstadt Bamberg und besitzt ein hohes Renommee in der literarischen Szene. „Das zeigt die beeindruckende Liste der Bamberger Poetikprofessorinnen und -professoren, unter ihnen Uwe Timm, John von Düffel (Bambergs zukünftiger Theaterintendant), Jenny Erpenbeck, Peter Stamm, Annette Pehnt, Clemens Setz, Lutz Seiler und viele andere wichtige Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“, so der koordinierende Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Friedhelm Marx. Die Poetikprofessur gehört zu den Sommer-Highlights der Universität. Die Auswahl der Schriftstellerinnen und Schriftsteller liegt bei der Neueren deutschen Literaturwissenschaft, ab sofort hat die Stadt Bamberg ein Vorschlagsrecht.

Nach der Auftaktveranstaltung geben drei öffentliche Abendvorträge und eine Seminarreihe der Universität mit den jeweiligen Autorinnen bzw. Autoren Einblicke in die poetische „Werkstatt“. Gelegenheit zum Dialog besteht auch im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums in Kooperation mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia zum Abschluss der Poetikprofessur. Sämtliche Veranstaltungen stehen allen Literatur-Interessierten offen.

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