Coburger OMAS kontern Nazi-Parolen
Am Arbeitsplatz schimpft der Kollege gegen Flüchtlinge, die alles bekommen, ohne dafür etwas zu tun. Der Onkel beim Familientreffen schwadroniert, dass „damals“ nicht alles schlecht war. Die Nachbarin klagt, dass man nirgends mehr sicher ist, seit so viele Ausländer Deutschland bevölkern.
Wie reagiert man auf ausländerfeindliche, rassistische und menschverachtende Äußerungen und was kann man dagegenhalten? Das wollte die Coburger Ortsgruppe von „OMAS gegen RECHTS“ genauer wissen und absolvierte am 19. Juli 2024 ein Argumentationstraining. Constanze Borkmann, Referentin der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern“, leitete den Workshop mit 18 Teilnehmerinnen.
In Schilderungen von eigenen Erfahrungen und Diskussionen über den Umgang damit wurden Fragen zu den Themen „Wie zeigt sich Rechtsextremismus?“, „Wie arbeiten rechtsextreme Gruppierungen?“, „Wie geht man mit Hetze um?“, „Wann lohnt sich eine Diskussion?“ geklärt.
Anhand von Fallbeispielen wurde deutlich, dass es sicherlich keinen Sinn macht, mit aggressiven und angetrunkenen Teilnehmern einer rechtsextremen Demonstration zu diskutieren. Sehr wohl angebracht aber ist eine deutliche Erwiderung gegen rechte Parolen bei Familientreffen oder im Freundeskreis. Auch Zuwendung zu Opfern verbaler Gewalt, das Ansprechen von Zeugen oder das Ignorieren von hetzenden Menschen sind sinnvolle Methoden, um rechtem Gedankengut etwas entgegenzusetzen.
Am Ende des Workshops waren sich die „OMAS“ einig, dass es mit einem fünfstündigen Training zwar nicht getan ist. Man habe aber hilfreiche Impulse erhalten, um rechtsextreme Parolen zu kontern.
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