Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken legen Grund­stein für ers­ten Bau­ab­schnitt des Kli­ni­kums am Euro­pa­ka­nal in Erlangen

Peter Daniel Forster, Bezirkstagspräsident des Bezirks Mittelfranken und Verwaltungsratsvorsitzender der Bezirkskliniken Mittelfranken, Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, und Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, bei der Grundsteinlegung. Foto: Knut Pflaumer

Peter Dani­el Fors­ter, Bezirks­tags­prä­si­dent des Bezirks Mit­tel­fran­ken und Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­der der Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken, Joa­chim Herr­mann, Baye­ri­scher Staats­mi­nis­ter des Innern, für Sport und Inte­gra­ti­on, Judith Ger­lach, Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­rin für Gesund­heit, Pfle­ge und Prä­ven­ti­on, und Dr. Mat­thi­as Kei­len, Vor­stand der Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken, bei der Grund­stein­le­gung. Foto: Knut Pflaumer

Mensch, Umwelt und Wirt­schaft­lich­keit im Fokus

Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken legen Grund­stein für Bau­ab­schnitt Eins der Gene­ral­aus­bau­pla­nung am Kli­ni­kum am Euro­pa­ka­nal Erlan­gen, 08.07.2024 – Moder­ne Kran­ken­haus­ar­chi­tek­tur steht vor der Her­aus­for­de­rung, her­vor­ra­gen­de Pati­en­ten­ver­sor­gung, öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit und wirt­schaft­li­che Effi­zi­enz unter einem Dach zu ver­ei­nen. Wie das geht, zeigt die Aus­bau­pla­nung des Kli­ni­kums am Euro­pa­ka­nal. Davon über­zeug­ten sich Judith Ger­lach, Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­rin für Gesund­heit, Pfle­ge und Prä­ven­ti­on, Joa­chim Herr­mann, Baye­ri­scher Staats­mi­nis­ter des Innern, für Sport und Inte­gra­ti­on, und Peter Dani­el Fors­ter, Bezirks­tags­prä­si­dent des Bezirks Mit­tel­fran­ken und Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­der der Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken, bei der Grund­stein­le­gung von Bau­ab­schnitt Eins der Gene­ral­aus­bau­pla­nung. Dr. Mat­thi­as Kei­len, Vor­stand der Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken, stell­te den Gäs­ten im Rah­men des Fest­akts das ambi­tio­nier­te Bau­pro­jekt am Stand­ort Erlan­gen vor.

Zukunfts­wei­sen­der Neubau

In den kom­men­den zwölf Jah­ren ent­steht am Stand­ort Erlan­gen eine der moderns­ten psych­ia­tri­schen und neu­ro­lo­gi­schen Fach­kli­ni­ken Bay­erns. Ins­ge­samt umfasst die Gene­ral­aus­bau­pla­nung des Kli­ni­kums am Euro­pa­ka­nal fünf gro­ße Bau­ab­schnit­te. Als Gesamt­sum­me für die Gene­ral­aus­bau­pla­nung sind mehr als 200 Mil­lio­nen Euro geplant. Bau­ab­schnitt Null ist fast fer­tig – Anfang 2025 zie­hen Küche und Apo­the­ke in das neue Gebäu­de ein. Mit Bau­ab­schnitt Eins fol­gen die ers­ten Pfle­ge- und The­ra­pie­flä­chen. Auf einer Gesamt­flä­che von 10.267 m² bie­tet der neue Pfle­ge­ku­bus sechs Sta­tio­nen mit ins­ge­samt 144 Bet­ten und zen­tra­le The­ra­pie­räu­me. Der Frei­staat Bay­ern för­dert allein die­sen Bau­ab­schnitt Eins mit fast 40 Mil­lio­nen Euro. Die geschätz­ten Gesamt­kos­ten dafür lie­gen bei ca. 77,5 Mil­lio­nen Euro. „Moder­ne Gesund­heits­ar­chi­tek­tur basiert auf drei Grund­pfei­lern: Mensch, Umwelt und Wirt­schaft­lich­keit“, sagt Dr. Mat­thi­as Kei­len, Vor­stand der Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken. „Indem wir die­se Prin­zi­pi­en bei unse­rem Neu­bau beach­ten, schaf­fen wir eine Kli­nik, die nicht nur opti­mal auf die Anfor­de­run­gen der Pati­en­tin­nen, Pati­en­ten und Mit­ar­bei­ten­den abge­stimmt ist. Wir bau­en auch nach­hal­tig und wirt­schaft­lich. Zudem mini­mie­ren wir mit dem Neu­bau unse­ren öko­lo­gi­schen Fußabdruck.“

Mensch als Maß­stab: Eine Kli­nik für Pati­en­tin­nen, Pati­en­ten und Mitarbeitende

Bei allen Pla­nun­gen stan­den die Men­schen im Mit­tel­punkt – sowohl als Pati­en­tin­nen oder Pati­en­ten als auch als Mit­ar­bei­ten­de. Mit der neu­en Kli­nik pro­fi­tie­ren die Beschäf­tig­ten von einem moder­nen Arbeits­um­feld. Bis­her waren die ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen in ein­zel­nen Häu­sern unter­ge­bracht. Bald wird es einen zen­tra­len Bau­kör­per geben, der alle Berei­che und Sta­tio­nen unter einem Dach ver­eint und die Wege ver­kürzt. Eine moder­ne, digi­ta­le Infra­struk­tur gestal­tet den Arbeits­all­tag ein­fa­cher und effi­zi­en­ter. Auch für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten bie­tet der Neu­bau kla­re Vor­tei­le: Sie wer­den zukünf­tig in einer Kli­nik ver­sorgt, die mit ihrer hel­len und freund­li­chen Archi­tek­tur das Wohl­be­fin­den för­dert und zur schnel­le­ren Gene­sung bei­trägt. Das umge­ben­de park­ähn­li­che Gelän­de bie­tet Raum zur Erho­lung oder für Bewe­gungs­the­ra­pie. „Der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung ist eine gute und wohn­ort­na­he psych­ia­tri­sche und neu­ro­lo­gi­sche Ver­sor­gung wich­tig, sowohl im länd­li­chen Raum als auch in den Bal­lungs­zen­tren“, betont Gesund­heits­mi­nis­te­rin Judith Ger­lach. „Der Frei­staat Bay­ern inves­tiert kon­ti­nu­ier­lich in sei­ne Kli­ni­ken und deren Aus­stat­tung. Wir för­dern den Bau­ab­schnitt Eins des Gene­ral­aus­baus mit fast 40 Mil­lio­nen Euro – für die kom­men­den Abschnit­te wer­den wei­te­re För­der­gel­der fol­gen. Die­se Inves­ti­tio­nen sichern die hohe medi­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­qua­li­tät im Kli­ni­kum am Euro­pa­ka­nal und machen den Stand­ort fit für die Her­aus­for­de­run­gen der kom­men­den Jahr­zehn­te.“ Bay­erns Innen­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann ergänzt: „Es ist groß­ar­tig, dass in den kom­men­den zehn Jah­ren am Stand­ort Erlan­gen die moderns­te psych­ia­tri­sche und neu­ro­lo­gi­sche Fach­kli­nik Bay­erns ent­steht. Das hoch­mo­der­ne Gebäu­de mit umfas­sen­den The­ra­pie­flä­chen und inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien ist ein wah­res öko­lo­gi­sches und öko­no­mi­sches Vor­zei­ge­pro­jekt. Die Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken ste­hen für eine moder­ne und wohn­ort­na­he Ver­sor­gung für alle Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten. Der umfas­sen­de Aus­bau und Neu­bau der Kli­nik ist daher wich­tig und zukunfts­wei­send für die gan­ze Regi­on.“ Peter Dani­el Fors­ter, Bezirks­tags­prä­si­dent des Bezirks Mit­tel­fran­ken und Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­der der Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken, hebt eben­falls die öko­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen Vor­tei­le des Neu­baus her­vor: „Umwelt­schutz ist immer auch Gesund­heits­schutz. Daher freut es mich, dass mit dem Neu­bau des Kli­ni­kums ein Leucht­turm­pro­jekt ent­steht, das neue Maß­stä­be in Nach­hal­tig­keit und Res­sour­cen­scho­nung setzt und die Umwelt­bi­lanz der Kli­nik deut­lich ver­bes­sert. Gleich­zei­tig führt die ener­gie­ef­fi­zi­en­te Bau­wei­se zu einem kos­ten­güns­ti­ge­ren Betrieb und lang­fris­ti­gen Ein­spa­run­gen. Damit ist das neue Kli­ni­kum ein gro­ßer Gewinn für Mit­tel­fran­ken und zeigt ein­drucks­voll, wie wir Ver­ant­wor­tung für die Umwelt und wirt­schaft­li­che Effi­zi­enz erfolg­reich mit­ein­an­der verbinden.“

Umwelt im Fokus: Aus alt wird neu

Kli­ma­schutz und Res­sour­cen­scho­nung ste­hen bei der Gene­ral­aus­bau­pla­nung im Vor­der­grund. Des­halb wird ein Teil des Abriss­ma­te­ri­als wie­der­ver­wer­tet – so ent­steht aus dem alten Kran­ken­haus in gewis­ser Wei­se das Neue. Die Beton­de­cken des neu­en Pfle­ge­ku­bus wer­den aus Recy­cling­be­ton gefer­tigt, der zu etwa 60 Pro­zent aus dem gebro­che­nen Beton des alten Kran­ken­haus­ge­bäu­des und dem Kies des Flach­dachs besteht. Die­ser inno­va­ti­ve Recy­clingan­satz bie­tet kla­re Vor­tei­le: Der gewon­ne­ne Beton ent­spricht der Qua­li­tät von klas­si­schem Beton, hat aber eine deut­lich bes­se­re Umwelt­bi­lanz. Allein im ers­ten Bau­ab­schnitt spa­ren die Bezirks­kli­ni­ken dadurch 750 Ton­nen CO2 ein. Dies ent­spricht den jähr­li­chen Emis­sio­nen von über 550 Klein­wa­gen. Die Außen­wän­de des Neu­baus bestehen aus Stahl­be­ton­fer­tig­tei­len, die eine um 20 Pro­zent gerin­ge­re Wand­di­cke als her­kömm­li­che Wän­de aus Ort­be­ton auf­wei­sen, also Beton, der direkt auf der Bau­stel­le gegos­sen und aus­ge­här­tet wird. Die­se dün­ne­ren Wän­de ermög­li­chen eine erheb­li­che Ein­spa­rung an Beton. Sie redu­zie­ren nicht nur die Men­ge des benö­tig­ten Bau­ma­te­ri­als, son­dern ver­rin­gern auch die CO2-Emis­sio­nen, die mit der Beton­her­stel­lung ver­bun­den sind. Auf die­se Wei­se wur­den bereits im Bau­ab­schnitt Null rund 50 Kubik­me­ter Beton ein­ge­spart. Im Ver­sor­gungs­hof wird auf Abstütz­mau­ern aus Beton zuguns­ten von Böschun­gen ver­zich­tet, die mit Blüh­wie­sen bepflanzt wer­den. Die Wie­sen wer­den nur zwei­mal im Jahr gemäht – das för­dert die Bio­di­ver­si­tät und senkt die Kos­ten im Faci­li­ty-Manage­ment. Anstel­le von neu­en Asphalt­stra­ßen set­zen die Bezirks­kli­ni­ken auf ver­si­cke­rungs­fä­hi­ges Pflas­ter. So kann das Regen­was­ser in den Boden gelan­gen und die natür­li­che Was­ser­zir­ku­la­ti­on unter­stüt­zen. Zudem wer­den alle wie­der­ver­wend­ba­ren Gegen­stän­de aus den Abbruch­ge­bäu­den wie zum Bei­spiel Wasch­be­cken, Beschil­de­run­gen, Beleuch­tun­gen und Möbel aus­ge­baut und wei­ter eingesetzt.

Wirt­schaft­lich­keit als Leit­prin­zip: Res­sour­cen effek­tiv nutzen

Nicht nur beim Bau, son­dern auch im zukünf­ti­gen Betrieb legen die Bezirks­kli­ni­ken Mit­tel­fran­ken gro­ßen Wert auf Nach­hal­tig­keit und Effi­zi­enz. Die kom­pak­te Bau­wei­se mit weni­ger Außen­flä­chen wird den Ener­gie­be­darf des Gebäu­des erheb­lich redu­zie­ren. Zusätz­lich mini­miert die Loch­fas­sa­de Wär­me­ver­lus­te, nutzt das Tages­licht opti­mal aus und ermög­licht eine natür­li­che Belüf­tung, was den Ener­gie­ver­brauch wei­ter senkt. Damit wer­den die Bezirks­kli­ni­ken im Bau­ab­schnitt Eins den KfW 55 EE Stan­dard errei­chen – in Bau­ab­schnitt Zwei sogar KfW 40 EE. Die Ener­gie für Hei­zung und Warm­was­ser­auf­be­rei­tung des Kli­ni­kums lie­fert schon heu­te ein Bio­mas­se­heiz­kraft­werk, das mit dem nach­wach­sen­den Ener­gie­trä­ger „Hack­schnit­zel“ betrie­ben wird. Mit Abschluss der Umbau­maß­nah­men in der Heiz­zen­tra­le ab 2027 wird das Kli­ni­kum am Euro­pa­ka­nal damit zu 100 Pro­zent nach­hal­tig in der Wär­me­ver­sor­gung sein. Der der­zei­ti­ge Wär­me­be­darf von 14.400 MWh pro Jahr wird nach Fer­tig­stel­lung von Bau­ab­schnitt Eins auf etwa 12.000 MWh pro Jahr und nach dem Abriss wei­te­rer Alt­bau­ten auf etwa 9.000 MWh pro Jahr sin­ken. Zum Ver­gleich: Ein typi­sches Ein­fa­mi­li­en­haus mit 140 m² hat einen durch­schnitt­li­chen Wär­me­be­darf von 22,4 MWh. Dar­über hin­aus spei­chern Grün­dä­cher Regen­was­ser, und Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen wer­den auf allen geeig­ne­ten Flä­chen des Neu­baus sowie auf dem bestehen­den Bio­mas­se­heiz­kraft­werk instal­liert. Ein Regen­rück­hal­te­be­cken dient eben­falls als Was­ser­spei­cher und zur Bewäs­se­rung der Grün­an­la­gen. Die­se Maß­nah­men tra­gen erheb­lich zur Scho­nung von Res­sour­cen und zur öko­lo­gi­schen Nach­hal­tig­keit bei und för­dern gleich­zei­tig die wirt­schaft­li­che Effi­zi­enz des Klinikums.

Über die Gene­ral­aus­bau­pla­nung des Kli­ni­kums am Europakanal

Der Bau­ab­schnitt Eins soll bis 2027 abge­schlos­sen sein. Danach folgt Bau­ab­schnitt Zwei, der einen wei­te­ren Pfle­ge­ku­bus mit vier Sta­tio­nen und zwei Tages­kli­ni­ken umfasst. Bau­ab­schnitt Drei wird den Kopf­bau mit der Psych­ia­tri­schen Insti­tuts­am­bu­lanz und der Radio­lo­gie beinhal­ten. Bis 2036 wird mit Bau­ab­schnitt Vier das Gebäu­de für die Neu­ro­lo­gie fer­tig­ge­stellt. Mit dem Abschluss der Gene­ral­aus­bau­pla­nung ent­steht in Erlan­gen eine kom­plett neue Kli­nik, die 242 Bet­ten für Psych­ia­trie und Psy­cho­so­ma­tik sowie 145 Bet­ten für die Neu­ro­lo­gie (Pha­se A bis D) bie­tet. Die Gesamt­kos­ten des Bau­pro­jekts belau­fen sich auf über 200 Mil­lio­nen Euro

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