Vor­trag in Hof: Peter Heid­ler über das Leben in den Hofer Flücht­lings­la­gern der Nachkriegszeit

Vor­trag am 10.07.2024, um 14:30 Uhr

Ein weit­ge­hend unbe­kann­ter Teil der Geschich­te Hofs, den man als ech­ter Hofer aber zumin­dest ansatz­wei­se ken­nen soll­te: Es gab nicht nur das Flücht­lings­la­ger Hof-Moschen­dorf für die Ver­trie­be­nen der deut­schen Ost­ge­bie­te, son­dern auch das Lager-Nord. Im Gegen­satz zum größ­ten baye­ri­schen Flücht­lings- und Durch­gangs­la­ger in Hof-Moschen­dorf ist das Lager Nord weni­ger bekannt und bis­her fast nicht erforscht.

Peter Heidler mit seinem Buch

Peter Heid­ler mit sei­nem Buch

Ledig­lich das ehe­ma­li­ge „Lager­kind“ Peter Heid­ler, des­sen Vater auch der Lager­ver­wal­ter war, hat sei­ne Erleb­nis­se in der Nach­kriegs­zeit in die­sem Lager in einem Buch fest­ge­hal­ten und wird uns vom All­tag dort erzäh­len. Sei­ne fun­dier­te Schil­de­rung des All­tags in die­sem Lager sind ein his­to­ri­sches Zeug­nis. Aber der eigent­li­che Schwer­punkt liegt dabei auf den per­sön­li­chen Erin­ne­run­gen Heid­lers, der sei­ne Kind­heit im Lager schil­dert. Die Lager­mit­be­woh­ner, die Tages- und Jah­res­ab­läu­fe, die Ent­beh­run­gen, das stän­di­ge Hun­ger­ge­fühl im Bauch, aber auch Freu­den wie ein Wurf Hun­de­wel­pen, Erd­bee­ren aus dem eige­nen Schrei­ber­gar­ten, Musi­zie­ren in der Fami­lie. Der pen­sio­nier­te Berufs­schul­leh­rer und lang­jäh­ri­ge ehe­ma­li­ge Lan­des­vor­sit­zen­der der Seli­ger-Gemein­de *1) in Bay­ern erzählt ein­fach, aber ein­dring­lich von einer har­ten Zeit geprägt von Man­gel, Mit­mensch­lich­keit und Musik, aus der er für sein wei­te­res Leben erhel­len­de Ein­sich­ten mit­nahm, die heu­te aktu­el­ler und wohl auch not­wen­di­ger sind denn je.

  • Eine Ver­an­stal­tung von SPD AG 60plus Hof im Muse­um Baye­ri­sches Vogt­land in Hof, Sig­munds­gra­ben 6.
  • Ein­tritt frei.
  • Der Ein­tritt ins Muse­um in Höhe von 3€ ent­fällt für die Teil­neh­mer. Die­ses kann dann eben­falls besucht werden.

*1) Die Seli­ger-Gemein­de (Gesin­nungs­ge­mein­schaft sude­ten­deut­scher Sozi­al­de­mo­kra­ten) wur­de am 4. Juni 1951 in Mün­chen gegrün­det. Sie nann­te sich nach dem 1. Vor­sit­zen­den der Deut­schen Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­ter­par­tei (DSAP) in der Tsche­cho­slo­wa­kei, Josef Seliger.

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