Trotz Wetterpech: Seßlacher Berg und Radweg-Neubau liegen im Zeitplan
Die zwei für die Landkreisverwaltung wichtigsten Straßenbauprojekte des Jahres hat sich der Bauausschuss bei einer Besichtigungsfahrt angeschaut: den Neubau eines Radweges samt Fahrbahnsanierung an der Kreisstraße CO 12 zwischen Schafhof und Wohlbach sowie den Ausbau der Kreisstraße CO 25 am Seßlacher Berg. Dabei gab es die erfreuliche Nachricht, dass beide Projekte zeitlich gut im Plan liegen – obwohl sich der Wettergott in den vergangenen Wochen nicht unbedingt gut gelaunt präsentiert hat. Bei der Kreisstraße CO 12 werden die Wetter-Kapriolen deshalb zu zusätzlichen Ausgaben führen. Auf rund 70.000 Euro bezifferte Patrick Mohr vom Fachbereich Tiefbau am Landratsamt Coburg den Mehraufwand durch die Schwierigkeiten beim Erdbau. „Wir hatten mehrere Starkregen-Ereignisse und viel Wasser in der Baustelle“, berichtete Mohr. Diese Einschätzung bestätigte Ausschuss-Mitglied Gerhard Ehrlich, der sich die Arbeiten am Graben beim „Drudenloch“ gleich mehrfach angeschaut hat: „Die Bodenverhältnisse waren katastrophal. Hut ab vor dem, was die Baufirma hier geleistet hat.“
Immerhin: Auf den letzten Drücker vor dem letzten großen Regen ist es zwischen Schafhof und Wohlbach gelungen, die Arbeiten für den großen Wasserdurchlass fertig zu bekommen. „Zwölf Meter tief und gefühlt unendlich breit“ war dort der freigelegte Graben nach den Worten von Patrick Mohr. Für die Erneuerung war es höchste Zeit: Die 60 Jahre alten Rohre beim alten Wasserdurchlass hätten nicht mehr lange gehalten, die Straße an sich sei zudem eh schon seit einiger Zeit eine „Buckelpiste“ gewesen. Die beim derzeitigen Stand der Bauarbeiten auffällig breite Schneise für den neuen Radweg neben der Kreisstraße relativierte Jürgen Alt, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau am Landratsamt Coburg: „Wenn im Spätsommer alles fertig ist, wird der Radweg eine Breite von 2,50 Metern haben.“ Neubau Geh- und Radweg, der Durchlass sowie die Ausgleichsmaßnahmen – alles zusammen wird den Landkreis rund 1,2 Millionen Euro kosten.
Nicht minder beeindruckend präsentierte sich für den Bauausschuss die Situation am Seßlacher Berg. Dort laufen die Arbeiten für den rund einen Kilometer langen Vollausbau im Waldstück hoch Richtung Watzendorf auf Hochtouren. Dass es dort nicht einfach werden würde, war für den Tiefbau-Fachbereich am Landratsamt von Beginn der Planungen an klar. „Wir haben im oberen Bereich extrem felsigen Untergrund. Aber das ist das, was wir erwartet haben“, berichtete Patrick Mohr. So weit, dass oben am Seßlacher Berg vielleicht sogar Felsen gesprengt werden müssen, wird es aber nicht kommen. Deshalb befinden sich die Arbeiten absolut im Zeitplan. Die Baufirma hofft, in zehn Wochen auf die Zielgerade einbiegen zu können. Dann dürfte der Seßlacher Berg noch im Herbst wieder für den Verkehr freigegeben werden. Läuft bis dahin alles nach Plan, wird der Ausbau mit rund 3,3 Millionen Euro zu Buche schlagen. 1,39 Millionen Euro wäre dann der Eigenanteil des Landkreises Coburg. Landrat Sebastian Straubel zeigte sich nach der Besichtigung beeindruckt vom technischen Aufwand, der an beiden Baustellen betrieben wird – aber auch überzeugt davon, dass der Landkreis auch in finanziell schwierigen Zeiten in die Qualität seiner Verkehrsinfrastruktur investieren muss: „Wir sind ein ländlicher Raum. Für unsere Bürgerinnen und Bürger ist die Mobilität ein wichtiger Teil der Lebensqualität, für die wir als Landkreis Verantwortung tragen.“
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