Vernissage von Nina Seidel-Herrmann und Lothar Seruset in Burgkunstadt

Beka Gigauri , Petra Fischer, Nina Seidel-Herrmann, Otto Scheid sowie Lothar Seruset (von links) während der Vernissage in der Produzentengalerie Burgkunstadt. /Foto: privat

Die Produzentengalerie Burgkunstadt zeigt Bilder von Nina Seidel-Herrmann und Skulpturen von Lothar Seruset. „Nina Seidel-Herrmann arbeitet anders als viele andere Künstler. Ihre zarten oft Ton in Ton gehaltenen Werke sind für mich sehr natürlich und leicht verständlich“, sagt Kuratorin Lucia Scheid-Nam. Ihnen setzt sie die Skulpturen von Lothar Seruset gegenüber. „Sie beinhalten viel Widersprüchliches, über das man erst einmal nachdenken muss. Seruset sieht genau hin. Er zeigt auf, was uns trägt – und was wir tragen“, so Scheid-Nam. Bei der Vernissage führte Petra Fischer in das Schaffen der beiden Künstler ein. Das Publikum war wetterbedingt spärlicher als bei den anderen Eröffnungen – was eine konzentrierte Stimmung zur Folge hatte. Jedes Wort wurde aufgesogen, jedes Bild konnte seine Wirkung erzielen. Jeder Ton von Beka Gigauri passte dazu. Die Kuratorin Scheid-Nam kennt die Malerin aus ihrer Landshuter Zeit: „Die Bilder sind wirklich beeindruckend. Es ist, als stünde man mitten drin.“ In einem Stil, der an den Impressionismus erinnert, schafft Seidel-Herrmann es, die Landschaften und Stadtansichten zum Flimmern zu bringen. Ganz egal, wie nah oder fern man die Bilder betrachtet oder von welcher Seite man sich nähert, sind sie von einem besonderen Licht gekennzeichnet.

Die Skulpturen von Lothar Seruset lenken die Gedanken nach Innen. Er stellt sich gesellschaftliche Fragen – die er an die Betrachter weiter geben möchte. Was trägt der Mensch? Wie ist der Umgang mit Heimat oder Kultur. Was beeinflusst die unterschiedlichsten Beziehungen? Und vor allem: Wie bleibt dabei jeder und jede in der eigenen Balance. Seruset möchte, dass sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen kann. Es gibt kein richtig oder falsch – die Antworten sind individuell und ergebnisoffen. Die Skulpturen sind manchmal in Keramik geformt, manchmal in Bronze gegossen, meist aber aus Holz geschnitzt und anschließend bemalt. „Kunst ist eine gute Wertanlage. Sie erfreut und inspiriert einen jeden Tag, bei jedem Blick, bei jeder Begegnung“, so Otto Scheid, Vorsitzender der Produzentengalerie e. V. Wer sein Bild gefunden habe, dürfe es ruhig auch kaufen, so Scheid. „Die Wirkung der Bilder und Skulpturen muss man direkt und vor Ort auf sich wirken lassen – dann kann sich die Magie auch ausbreiten“, so die Kuratorin Scheid-Nam. Und diese wird bei jeder Besucherin und jedem Besucher eine andere sein.

Infobox:

„Die 29ste“ mit Werken von Nina Seidel-Herrmann und Lothar Seruset 8. und 9. Juni, 15. und 16. Juni sowie 22. und 23. Juni 2024 jeweils von 14 bis 17 Uhr. Produzentengalerie Burgkunstadt für zeitgenössische Kunst e. V. Kuni-Tremel-Straße 3, 96224 Burgkunstadt.