Bäu­me für den Bam­ber­ger Osten

Grü­nes Bam­berg kri­ti­siert groß­flä­chi­ge Ver­sie­ge­lung und unter­las­se­ne Baum­pflan­zun­gen in der Mem­mels­dor­fer Straße

Seit Anfang des Jah­res 2022 fragt Grü­nen-Stadt­rat Mar­kus Schä­fer in regel­mä­ßi­gen Abstän­den beim städ­ti­schen Bau­ord­nungs­amt nach Fort­schrit­ten an der Mem­mels­dor­fer Stra­ße 89 bis 93. Das Anwe­sen liegt neben der Gast­stät­te Drei Lin­den, auf Höhe Gra­fen­stein­stra­ße. Sei­ne Fra­ge bezieht sich nicht auf die Wohn­an­la­ge, denn die wur­de vor ein paar Jah­ren fer­tig gestellt. Was aber nicht gemäß der Bau­ge­neh­mi­gung fer­tig gestellt wur­de, sind die Außen- und Grün­an­la­gen. Denn vor dem lang­ge­zo­ge­nen Wohn­haus wur­de der Platz ein­fach ver­sie­gelt – wahl­wei­se gepflas­tert, zube­to­niert und geschot­tert. Kein grü­nes Hälm­chen kann dort sprie­ßen. Statt­des­sen ste­hen dort zahl­rei­che Abfall­con­tai­ner, die den Platz zwar bun­ter, aber nicht schö­ner machen.

Vor kur­zem tra­fen sich Vertreter:innen von Grü­nes Bam­berg vor Ort und stell­ten fest: Statt grü­ner Pflanz­fel­der und min­des­tens acht Bäu­men – wie im Bebau­ungs­plan vor­ge­schrie­ben – befin­det sich der­zeit dort eine rund 700 Qua­drat­me­ter Wüs­te aus Beton­pflas­ter. Und das seit inzwi­schen ca. drei Jah­ren. Mar­kus Schä­fer bringt es auf den Punkt: „Die Inves­to­ren haben Eigen­tums­woh­nun­gen gebaut, die Geld ein­brin­gen, um das Umfeld und die gemein­schaft­li­chen Anla­gen schei­nen sie sich nicht küm­mern zu wollen.“

Wie wich­tig jedoch Grün und Bäu­me in der Stadt sind, beto­nen auch sei­ne Stadtratskolleg:innen Leo­nie Pfa­den­hau­er und Ste­fan Kurz. „Die­ser kom­plett ver­sie­gel­te Platz heizt sich im Som­mer enorm auf und ver­schlech­tert das Wohn­kli­ma in der gesam­ten Nach­bar­schaft.“ Die Grü­nen for­dern, dass die Stadt­ver­wal­tung gegen­über den Inves­to­ren end­lich hart durch­greift, zur Not auch mit juris­ti­schen Mitteln.

Nicht nur kli­ma­po­li­tisch, son­dern auch städ­te­bau­lich sei der jet­zi­ge Zustand ein „Schand­fleck“, so Stadt­rat Wolf­gang Gra­der. Die in ordent­li­cher Rei­he und Regel­mä­ßig­keit auf dem hal­ben Platz abge­stell­ten Müll­ton­nen sind in sei­nen Augen ein „Hohn auf jeden gestal­te­ri­schen Anspruch“.

Was die Grü­nen neben den genann­ten Aspek­ten beson­ders ärgert, for­mu­liert Grü­nen-Vor­stands­mit­glied Chris­toph Lurz: „Es ist ein Skan­dal, dass die Inves­to­ren im Bebau­ungs­plan ein­deu­tig fest­ge­leg­te Baum­pflan­zun­gen und begrün­te Flä­chen seit Jah­ren vor­sätz­lich unter­las­sen. Die vor­ge­se­he­nen Außen­an­la­gen wür­den die Lebens­qua­li­tät im Umfeld des Objek­tes deut­lich stei­gern. Dass man bis­her nichts bewir­ken konn­te, zeugt lei­der vom Ungleich­ge­wicht zwi­schen Inves­to­ren- und Gemein­wohl­in­ter­es­sen. Es muss drin­gend gehan­delt werden.“

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