Kulturverein mosaico italiano e.V. zum Bamberger FESTA ITALICA: „Stadtmarketing verliert Glaubwürdigkeit“

Der Bamberger italienische Kulturverein mosaico italiano e.V. (weit über 100 Mitglieder) und zahlreiche italienische Einzel- und Großhändler sind zutiefst enttäuscht über die Organisation eines italienischen Festes in Bamberg ohne jegliche Information oder gar Einbeziehung. Anfang Juni laden das Stadtmarketing und eine GbR öffentlichkeitswirksam zur Festa Italica auf dem Maxplatz ein. Ein Festzirkus, welcher im Juni auch in Erlangen und Bad Kissingen aufschlägt. Federführend verantwortlich dafür ist die Zametzer & Krohn GbR aus Poxdorf. Das Fest sorgt nicht nur für Unruhe in der italienischen Gemeinschaft in Bamberg, sondern auch für Entsetzen bei Gewerbe und Bürgerschaft. Es stellt sich nicht nur die Frage nach dem Mehrwert eines solchen Festes, sondern auch danach, wer hier kassiert und ob das Stadtmarketing seinen Namen für billige Mieten und Genehmigungen hergibt.

Herr Mirco Biasini (Eisdiele Bassanese am Alten Rathaus), ein langjähriger Unterstützer und aktives Mitglied der lokalen Wirtschaft, erklärte hierzu: „Wir zahlen unseren Beitrag für das Stadtmarketing seit kurzem bewusst nicht mehr, denn wir haben von den großen Festen auf dem Maxplatz absolut gar nichts. Die Organisation der Festa Italica ist die Spitze des Eisbergs und ein absoluter Offenbarungseid für das Stadtmarketing“. Diese deutlichen Worte unterstreichen den Frust und die Enttäuschung vieler Händler:innen, die sich vom Stadtmarketing Bamberg übergangen und verraten fühlen.

Auch die Unternehmen Culinaria, La Pizzetta und Da Ciccio äußerten ihre Unzufriedenheit. „Wir wurden nicht einmal gefragt, ob wir mit einem Stand teilnehmen können“, kommentierten der Geschäftsführer Markus Eichinger von Culinaria, Salvo Biondolillo von La Pizzetta am Rewe Markt Rudel und Christian Di Dio von Da Ciccio. Diese Aussage verdeutlicht, dass die Organisation des Festes nicht nur mangelnde Kommunikation, sondern auch fehlende Inklusion lokaler Akteur:innen aufwies. Natürlich können solche Feste und Idetin anderer umgesetzt werden, aber doch kein kommerzialisiertes Wanderfest für wenige bei gleichzeitiger Schwächung der lokalen Bamberger Akteur:innen, die eigentlicher Fokus des Stadtmarketings sein müssten. Einige Unternehmen, u.a. Modegeschäfte, hätten das Motto Italien sogar gerne in ihren Geschäften umgesetzt. Selbst Bamberger Schulen wie das E.T.A. Hoffmann-Gymnasium oder das Dientzenhofer-Gymnasium haben enge Kontakte mit Italien und hätten sicherlich ihren Beitrag leisten können.

Dr. Marco Depietri, Vorsitzender des Kulturvereins mosaico italiano e.V., betont: „Ein italienisches Genussfest mit Live-Musik ohne den einzigen italienischen Bamberger Kulturverein mit einzubeziehen, bleibt ein Rätsel. In den Zielen des Stadtmarketing ist zu lesen: ‚Das oberste Ziel des Stadtmarketings Bamberg ist es, den Wirtschaftsraum Innenstadt gegenüber seinen Mitbewerbern zu stärken sowie die AttrakEvität und Lebensqualität aller am wirtschaftlichen Leben Bambergs Beteiligter zu erhöhen. In diesem Zusammenhang soll insbesondere die Anziehungskraft der Innenstadt von Bamberg ausgebaut, die Lebensqualität ebenso wie die Besucherfrequenz, die Wirtschaftskraft und das Kulturleben nachhaltig gesteigert werden.’ Wenn der Kulturverein und alle Unternehmen in der Stadt, die von uns kontaktiert wurden, nichts davon wussten, dann ist es nicht einmal versucht worden, dieses Ziel zu erreichen.“ Der Kulturverein mosaico italiano e.V. und zahlreiche Unternehmen erwarten eine Erklärung seitens des Stadtmarketings und wollen mit Nachdruck sicherstellen, dass solche Missstände in der Zukunft vermieden werden.