Erzbischof Herwig Gössl zum Fronleichnamsfest

Erzbischof Herwig Gössl. © Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner
Erzbischof Herwig Gössl. © Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner

Erzbischof Gössl: „Gottes Bund mit uns schenkt Zuversicht und hilft, das Böse zu überwinden“

Zum Fronleichnamsfest hat Erzbischof Herwig Gössl an den Bund erinnert, der Gott und uns Menschen miteinander vereint: „Jesus, der Sohn Gottes, vergießt sein Blut am Kreuz und er besiegelt damit einen neuen und ewigen Bund, in den alle Menschen eintreten können,“ betonte er in seiner Predigt auf dem Domplatz.

„Der menschgewordene Gottessohn mache damit ein für alle Mal deutlich: Ich gebe mein Leben hin, damit ihr alle Leben habt in Fülle.“ Und dieser neue und ewige Bund werde zeichenhaft und ganz real vorweggenommen und hineingelegt in die Gaben von Brot und Wein beim letzten Abendmahl Jesu. „Dieses tiefe Geheimnis unseres Glaubens feiern wir in jeder Eucharistie und wir bedenken es besonders an jedem Fronleichnamsfest“, erläuterte Gössl.

Der Herr schließt einen Bund mit uns, und dieser Bund habe Bestand, weil er von Gott ausgeht, der treu ist und treu bleibt, führte Erzbischof Gössl aus. Gottes Treue schenke Sicherheit und Halt, sein Bund mache uns stark im Kampf gegen das Böse, das uns bedrängt. „Aber dieses Böse, das sind nicht die anderen, die nicht zum Bündnis gehören, die anders aussehen, anders denken und reden“, so Erzbischof Gössl. Gottes Bund habe immer alle Menschen im Blick, er grenze niemanden aus.

Das Böse, gegen das uns Gottes Bund stark machen will, wachse immer wieder aus unserem eigenen Inneren heraus. Das seien beispielswiese böse Gedanken, Worte und Taten gegen andere Menschen, oder auch hasserfüllte Reden, die andere fertigmachen. „Das Böse sind Lügen, die ganz bewusst verbreitet werden, um Gemeinschaft zu zerstören oder ausländerfeindliche Parolen, die gebrüllt werden.“ All das führe zur Stigmatisierung von Menschen, zu Ausgrenzung und Feindschaft. Letzten Endes würden sie sich immer selbst vernichten, aber meist um den Preis von Gewalt, Zerstörung und Krieg.

„Der Bund Gottes mit uns Menschen will uns helfen, diese Abgründe des Bösen im eigenen Herzen zu bekämpfen und zu überwinden, die Sünde zu meiden und alles zu stärken, was Gemeinschaft aufbaut und stärkt“, so Gössl. „Wir verbünden uns als Christen nicht gegeneinander oder gegen die anderen, sondern wir verbünden uns mit Gott gegen das Böse, gegen allen Hass und alle Niedertracht im eigenen Herzen.“

An Fronleichnam feiert die katholische Kirche seit dem 13. Jahrhundert die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie.