Polarlichter über Franken

Polarlicht © Dr. Frank Fleischmann
Polarlicht © Dr. Frank Fleischmann

In den letzten Tagen konnte man auf der Sonne mit entsprechenden Filtern eine riesige Fleckengruppe sehen. Ebenso waren auch enorme Protuberanzen am Sonnenrand erkennbar. Eine Protuberanz, die sich ablöst nennt man eruptive Protuberanz oder einen koronalen Massenauswurf (englisch coronal mass ejection, CME). Bewegt sich diese eine solche Gaswolke oder besser gesagt Plasmawolke, da sie aus geladenen Teilchen besteht, in Richtung Erde, so können die geladenen Teilchen vom Erdmagnetfeld eingefangen und zu den Polen gelenkt werden. Treffen sie auf die Atome und Moleküle unserer Erdatmosphäre, so regen sie diese zum Leuchten an. Es wird ein Polarlicht sichtbar. Je nach Energie (Geschwindigkeit) und Wechselwirkungshöhe entstehen so Farben im roten, grünen und blauen Spektralbereich mit vielerlei Mischfarben.

Sind die Gasströme sehr stark, so kann sogar das Erdmagnetfeld verbogen werden, was an der Änderung des Erdmagnetfeldes messbar und mit Kompass bzw. elektrischen Magnetometern erkennbar ist. In diesem Falle breitet sich das Polarlicht ausgehend von den Polen in Richtung Äquator aus. Bei extremen CME kann es durch die Magnetfeldänderungen sogar so starke Ströme in den Strom- und Datennetzen geben, dass diese vorübergehend ausfallen oder sogar dauerhaft zerstört werden.

Die Aufnahme zeigt das aktuelle Polarlicht um 0:25 Uhr am 11.05.2024 aufgenommen an der Sternwarte Feuerstein (bei Ebermannstadt).


Informationen zur Sternwarte unter https://www.sfeu.de/