Wohnzimmerkonzert „Grenzenlos“ in Tröstau begeisterte
Eine musikalische Länderreise im Wohnzimmerformat
Wenn der Kultur- und Kunstverein Tröstau zu einer Veranstaltung lädt, weiss man mitlerweile, dass es gut werden muss. Und das Wohnzimmerkonzert „Grenzenlos“ – eine musikalische Reise durch Russland, die Ukraine und Rumänien – war wieder ein großer Erfolg!
Lange reifte der Gedanke eines Wohnzimmerkonzerts in den kreativen Köpfen des Vereins. Am 5. Mai 2024 war es dann endlich soweit. Geladene Gäste, darunter auch das Landratsehepaar Berek kamen gerne zum Burggut in Tröstau. Die Kulturkeimzellen des kreativen Örtchens bot erneut ein einladendes Ambiente.
Im geräumigen zum Konzertraum umgestalteten Wohnzimmer des Ehepaares Hermann begrüßte der 1. Vorsitzende Thomas Friedrich die 40 geladenen Gäste und betonte den Benefizcharakter des Konzerts. Die Spenden kommen der Musikschule Tröstau-Nagel-Bad Alexandersbad zu Gute.
Marion Hermann hob dann die historische Bedeutung des Wohnzimmers hervor, welches vom Urgroßvater Wolfgang Hermanns Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Dieser war von 1903 bis 1919 Bürgermeister Tröstaus und nutzte dieses Zimmer als Amtsstube und Trauungszimmer. Auch den Bezug zur aktuellen Weltlage sowie den damaligen verheerenden Kriegen stellte Marion Hermann äußerst emotional her. Die Gastgeberin betonte die Bedeutung der Kultur für die zwischenmenschliche und internationale Verständigung und wieviel ihr deshalb gerade an dem heutigen Konzert und der Unterstützung der Musikschule liegt.
Die in Tröstau lebende und in Nowosibirsk geborene Olga Schulz wurde von Marion Hermann als erste Sängerin vorgestellt, die sie im Tröstauer ATG-Chor kennengelernt hatte. Olga Schulz trug russische Romanzen vor, deren Inhalt sie jeweils kurz vorstellte. Die Stimme der Sängerin füllte den Raum. Elena Giesbrechts gekonntes Spiel am Klavier tat dann ein Übriges, um im Publikum gespanntes Schweigen zu erzeugen. Nach knapp 30 Minuten überraschte Olga Schulz mit der Uraufführung eines Liedes auf Deutsch von Bettina Christer und beendete ihren gelungenen Auftritt unter viel Applaus.
In der darauffolgenden Pause wurde den Gäste Häppchen und Getränke geboten und die Gelegenheit, sich mit den anderen Zuhörern auszutauschen. Die Qualität der Veranstaltung wurde jetzt schon viel gelobt, bevor eine Glocke wieder zum Platz nehmen aufrief und den zweiten Teil des Programms ankündigte.
Vor dem nächsten Programmteil beschrieb der Vorsitzende Thomas Friedrich in einem Gedicht die anstrengenden Vorbereitungen, Gedanken, Planungen und den körperlichen Einsatzes beim Herrichten der Räumlichkeiten vor dem Konzert.
Olena Kokidko aus der Ukraine brachte aus ihrer Heimat ruhige und lustige Stücke mit aber auch ein sehr ernstes Lied. Wieder ermöglichte die Vorstellung des Textes der Werke dem Publikum ein tieferes Verständnis der Werke nicht nur bei dem ernsten Stück, in dem das Kind fragt „Mama, wo ist Papa?“ Einen lustigen Abschluss fand der ukrainische Liederbogen mit einem Duett. Gemeinsam mit Oksana Sovdus trug Olena Kokidko einen Dialog voller Missverständnisse zwischen Mann und Frau vor. Die Zuhörer waren begeistert und es flog sogar der rote Hut des Ehrenvorsitzenden Wolfgang Hermann in Richtung der Sängerinnen.
Rumänien war das dritte Land dieser musikalischen Reise. Adina Schöffel, wohlbekannte Sängerin im Landkreis, trug drei Lieder aus der Heimat ihrer Mutter vor, die ihr sehr am Herzen liegt. Auch Adina beschrieb die Stücke kurz zum besseren Verständnis für das Publikums. Sie spielte selbst Gitarre, wodurch ihre kraftvolle Stimme perfekt zu unterstützt wurde. Nach einem Lied über natürlichen Weihnachtsschmuck präsentierte sie etwas Nachdenkliches: jede Person auf dieser Welt, egal ob arm oder reich, wird nach dem Tod behalten nichts können. Deshalb sollte es weniger Neid auf der Welt geben. Zum Abschluss sang Adina Schöffel ebenfalls eine lustiges Lied über eine missverstandene Romanze. Mit diesem letzten Lied des Konzerts wurde die zwischenzeitlich ernste Stimmung wieder aufgelockert und fröhlicher. Entsprechend applaudierte das Publikum begeistert.
Danach dankte Thomas Friedrich den Künstlerinnen des heutigen Konzerts, überreichte Ihnen Blumen und bedankte sich auch beim Ehepaar Hermann, die diesen Raum dafür zur Verfügung gestellt hatten.
Marion Hermann fand schöne Worte zur Verabschiedung und prophezeite, dass dieses Konzert im Wohnzimmerformat nicht die letzte Veranstaltung in diesen Räumen gewesen sein soll. Über eine Wiederholung dieses Konzerts wird bereits nachgedacht.
Der Kultur und Kunstverein Tröstau freut sich, die Spendenerlöse des Konzerts von 300 € in vollem Umfang an die Musikschule Tröstau-Nagel-Bad Alexandersbad weiterzugeben. Dafür bedankte sich die Leiterin der Musikschule Barbara Brödler ganz herzlich.
Als Nächstes lädt der Kultur und Kunstverein Tröstau ein zum Konzert mit der Band Tanquoray am Samstag, 1. Juni und zur 3. Wortkirchweih am Samstag, 3. August. Eines ist klar: sehen lassen kann sich die Kultur aus Tröstau allemal.
Informationen zum Kultur- und Kunstverein Tröstau unter kultur-kunst-troestau.de
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