Gelungener Wahlkampfauftakt in Erlangen
Gegen etwas zu sein ist nicht schwer, und im Nachhinein möchte es dann im Zweifelsfall niemand richtig gewusst haben. Bei einem Großprojekt wie der geplanten Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn als Stadt-Umland-Bahn über die kommunalen Grenzen dreier Gemeinden hinweg scheinen die Diskussionen besonders hitzig zu werden. Und doch entscheiden am Ende lediglich die Erlanger EU-Bürgerinnen und -Bürger am 09. Juni, ob das Projekt realisiert wird oder nicht. Das Bündnis „WIR PRO StUB“ aus unterschiedlichsten Menschen und Organisationen hat seine Informations- und Werbekampagne bereits gestartet. Gerade auf Social Media ist das Bündnis bereits seit Wochen unterwegs und zeigt Fotos und mehrsprachige Kurzvideos von Menschen, die erzählen, warum sie jeweils für die StUB sind.
Doch auch im realen Leben ist die Initiative präsent. Es begann mit einem bunten Auftritt beim Brucker Faschingsumzug mit einer selbstgebauten Straßenbahn, die von einem Oldtimer-Traktor gezogen wurde. Leicht umgebaut, war die selbstgebaute Straßenbahn als „Gehzeug“ Anfang März auch beim Fridays for Future Klimastreik sichtbar. Zu Ostern hat die Initiative nun Hasen mit Info-Aufklebern an Bushaltestellen im Erlanger Westen verteilt, und in der Stadt sind auch sogenannte „StUB-Steine“ mit der Aufschrift „Dies ist ein StUB-Stein. Wirf ihn in die Luft. Fällt er zu Boden, dann ist es Zeit für die Stadt-Umland-Bahn“. Auch der erste Infostand in der Erlanger Fußgängerzone vergangenen Samstag war laut Initiative sehr erfolgreich. Neben Informationen zur Streckenführung gab es dort unter anderem auch ein Glücksrad, bei dem man nach einer richtig beantworteten Frage eine „Stublo“-Praline gewinnen konnte, welche dazu ermuntert „JA“ zu sagen zur „wahrscheinlich längsten Limousine der Welt“.
„Wir sind eine Bewegung aus der Bevölkerung heraus, und in unserer Gruppe versammeln sich viele Talente und Ideen“, so der Sprecher des Bündnisses, Rainer Hartmann. „Es ist schön zu sehen, wie viele Erlangerinnen und Erlanger sich persönlich für die Straßenbahnverlängerung von Nürnberg nach Erlangen einsetzen“, so Hartmann weiter. Neben den engagierten Privatpersonen, Unternehmen und Verbänden der Region fällt vor allem auch auf, dass aus dem Klima- und Naturschutzbereich die Unterstützung stark ist: der BUND Naturschutz, der Landesverband für Vogel- und Naturschutz (LBV) und die Climate Connect gUG sind nur einige der auf der Website gelisteten Unterstützer.
Das Bündnis wächst rasch, und wöchentlich kommen neue Partner hinzu. Diese finden sich auf der Webseite wir-pro-stub.de neben unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die zeigen, warum am 9. Juni mit „JA“ zur StUB entschieden werden sollte. Die ehrenamtlich betriebene Initiative stellt online auch einen Profilbild-Generator zur Verfügung, mit dem jede Person ein persönliches Foto mit einem Pro-StUB-Wahlaufruf garnieren und selbstständig weiterverwenden kann. Die Initiative bietet weiterhin einen Newsletter an, für den man sich auf wir-pro-stub.de eintragen kann. Auch ruft das Bündnis weiter zur Mithilfe und auch zu Geldspenden auf, Kontaktmöglichkeiten und Termine künftiger Infostände und Veranstaltungen finden Sie online. Das Bündnis ist sich der Realität bewusst: „In allen anderen Städten sind in den letzten Jahren die Entscheidungen gegen vergleichbare Projekte negativ ausgegangen“, so Rainer Hartmann. „Daher müssen wir alle zusammenhelfen und dafür sorgen, dass eine gemeinsame Bewegung voller Begeisterung entsteht. An Kreativität mangelt es uns auf jeden Fall nicht.“
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