Erhalt der Biodiversität auf Hof und Feld in Lichtenfels
Akteure aus der Region informierten sich zu Handlungsmöglichkeiten
Mit dem Frühling begrüßt uns zum Sonnenaufgang das muntere Gezwitscher der Vögel – oder? Die Älteren unter uns kennen das noch, jedoch hat die Zahl der Vögel in 30 Jahren um fast 40 % abgenommen – einzelne Vogelarten wie der Kiebitz sogar um über 90 %. Um diese Entwicklung aufzuhalten gibt es viele Möglichkeiten, die zu Erhalt und Rückgewinnung von Biodiversität beitragen. Am Montag, den 4. März 2024 kamen auf Einladung der beiden Öko-Modellregionen Bamberger Land und Obermain-Jura verschiedene Interessierte aus der Region in der Bücherei Oberhaid zusammen, um mehr über hilfreiche Maßnahmen zu erfahren, die auf Höfen, aber auch von Kommunen und Hausbesitzern umgesetzt werden können. Sehr erfreulich war die rege Teilnahme von Interessierten aus den verschiedensten Bereichen. So waren neben Landwirten auch Vertreter von Gemeinden und dem örtlichen Bauhof, eine Biodiversitätsberaterin, Mitarbeiter und MItarbeiterinnen der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, des Bayerischen Bauernverbands und des Gemeindeverbunds ILE Jura-Scheßlitz anwesend.
Referentin Aline Stieglitz von der Bioland Naturschutzberatung führte an Hand Ihrer praktischen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Landwirten ein Bündel an Möglichkeiten vor, wie in der Flur, auf der Hofstelle und durch zum Teil kleine Maßnahmen in der Landschaft Rückzugsräume und Wandermöglichkeiten für Insekten und Wildtiere geschaffen werden können. Besonders interessant war die Erkenntnis, dass nur 10 % der Ackerunkräuter Schaden verursachen und wie man die nicht störenden 90 % erhalten kann. Sie bieten nämlich ein wichtiges Angebot an Blüten und Nahrung für Wildbienen und andere Insekten, die für Bestäubung und als „Vogelfutter“ enorm wichtig für die Natur sind. Ein großes Problem für bodenbrütende Vögel sind leider im Frühsommer nicht angeleinte Hunde in der Flur.
Schon während des Vortrags und zum Schluss der Veranstaltung sammelten die Anwesenden Umsetzungsideen wie ein etwas späterer Wiesenschnitt zum Schutz von Feldlerchen, veränderter Heckenschnitt durch Kommunen und Wegegemeinschaften, Steinhaufen oder Altholz als Kleinstbiotope an Feldrändern sowie Beteiligung an Bildungsarbeit. Aus einigen Gesprächen nach dem Vortrag könnten noch konkrete Projekte entstehen.
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